als .pdf Datei herunterladen

Notenbanken dominieren die Agenda, Millardenverlust bei Porsche und Arm zieht Qualcomm vor Gericht - BÖRSE TO GO

Notenbanken dominieren die Agenda der letzten wichtigen Handelswoche im Jahr 2024

NTG24 - Notenbanken dominieren die Agenda, Millardenverlust bei Porsche und Arm zieht Qualcomm vor Gericht - BÖRSE TO GO

 

Notenbanken dominieren die Agenda in dieser Woche. Im Mittelpunkt steht die Federal Reserve, aber auch die Bank of Japan und die Schwedische Reichsbank entscheiden über ihre Leitzinsen. Die Porsche SE hat sich verzockt. Der Vorstand der Holdinggesellschaft warnt, dass man die Prognose eines Jahresgewinns von bis zu 4,4 Mrd. Euro nicht einhalten wird können und die Aktionäre stattdessen nun mit einem Verlust von -20 Mrd. Euro und mehr rechnen müssen. Arm zieht Qualcomm vor Gericht. Und verlangt die Vernichtung von Produkten unter einer umstrittenen Lizenz.

Der Aktienhandel in Asien startet die letzte wichtige Handelswoche des Jahres mit durchgehenden Verlusten. Im Verlauf der Sitzung zeigen insbesondere die chinesischen Indizes Schwäche nach enttäuschenden Wirtschaftsdaten. Der Hang Seng Index und der SZSE Component Index fallen zwischenzeitlich am stärksten, wobei letzterer zeitweise mehr als -1,40 % im Minus notiert. Der Terminmarkt ist hingegen vor Eröffnung der europäischen Vorbörse überwiegend positiv gestimmt. Der DAX-Future (März) wird bei 20.613,50 Punkten (+0,11 %) gehandelt.

Die Dynamik des Bullenmarktes ließ in der vergangenen Woche in Frankfurt spürbar nach. Der DAX, der bisher den gesamten Markt anführte, stagnierte auf hohem Niveau bei 20.405,92 Punkten (+0,10 %), während der SDAX seinen Rebound aus dem Keller fortsetzte und im Saldo immerhin noch um 0,51 % auf 14.069,63 Punkte steigen konnte, womit der Small-Cap Index dann auch bereits der Wochengewinner war. Dabei half insbesondere das Übernahmeangebot für die CompuGroup (DE000A288904), deren Aktien dadurch in der gesamten Woche um 34,54 % auf 21,54 Euro sprangen. Der TecDAX sank hingegen leicht um -0,21 % auf 3.521,26 Punkte und der MDAX war erneut der größte Wochenverlierer mit einem Abschlag von -2,87 % auf 26.527,69 Punkte. Der Mid-Cap Index wurde unter anderem von den Kursverlusten bei TeamViewer (DE000A2YN900) belastet, deren Notierungen um -17,98 % auf nur noch 9,52 % einbrachen nach einem überteuerten Übernahmeangebot für 1E. 

Auch New York schwächelte in der vergangenen Woche. Am stärksten trafen die Verkäufe den Dow Jones Industrial Average Index, der um -1,82 % auf 43.828,06 Punkte sank. Hier belasteten unter anderem die Aktien von UnitedHealth (US91324P1021) die Performance des Blue Chip Index. Auch der S&P 500 Index gab ab und sank um -0,64 % auf 6.051,09 Punkte in der Woche, während der Nasdaq 100 Index weiterlaufen konnte und sich um 0,73 % auf 21.780,25 Punkte verbessern konnte. Die Kursrallye bei Broadcom (US11135F1012), deren Aktien um 32,16 % auf 224,80 US-Dollar sprangen, unterstützte den Index erheblich. 

 

Video -

 

Notenbanken dominieren die Agenda

 

Kurz vor dem Weihnachtsfest bekommen wir noch einmal eine Börsenwoche, die vollgepackt mit wichtigen Entscheidungen ist. Im Mittelpunkt steht die Offenmarktsitzung der Federal Reserve, die am Mittwochabend um 20:00 Uhr in der letzten Zinsentscheidung in diesem Jahr für den US-Dollar enden wird. Die Erwartungen gehen davon aus, dass der Dollar-Leitzins um 25 Basispunkte von 4,75 % auf 4,50 % p. a. gesenkt wird. Viel entscheidender wird der sogenannte Dot-Plot - die zukünftigen Erwartungen der einzelnen Fed-Mitglieder - sein. Hier rechnet die Wall Street mit einer Abschwächung des erwarteten Zinssenkungszyklus. Nur wenige Stunden später wird die Bank of Japan am Donnerstagmorgen um 04:00 Uhr die Entscheidung für den Yen-Leitzins geben. Offiziell erwarten die Ökonomen keine Veränderung, aber es halten sich hartnäckig Gerüchte, dass eine weitere Leitzinserhöhung kommen wird. Last, but not least erwarten wir am Donnerstag um 09:30 Uhr die Zinsentscheidung der Schwedischen Reichsbank, deren Kronen-Leitzins derzeit bei 2,75 % p. a. liegt. 

 

Porsche SE drohen Verluste von mehr als 20 Mrd. Euro

 

Seit Langem hält die Baisse bei den Porsche SE (DE000PAH0038) Vorzügen an. Die Holdinggesellschaft besteht im Wesentlichen nur aus den Beteiligungen an Volkswagen (DE0007664005) und der Porsche AG (DE000PAG9113). In den vergangenen Jahren hatte die Holdinggesellschaft aus dem Beteiligungsergebnis regelmäßig jährliche Nettoergebnisse zwischen 2,6 und 5,5 Mrd. Euro ausgewiesen. Diese Gewinnreihe findet nun 2024 ein jähes Ende und das, obwohl die Gesellschaft bis dato immer davon gesprochen hatte, dass die Aktionäre mit einem Nettogewinn von 2,4 bis 4,4 Mrd. Euro im laufenden Jahr rechnen können. Der abrupte Strategiewechsel, der mit der Ernennung von Oliver Blume zum Vorstandsvorsitzenden von Volkswagen begann, führt nun jedoch zu einer gesetzlich erzwungenen Werthaltigkeitsprüfung der Beteiligungen. Und die ersten groben Schätzungen sehen bitter aus: Der Vorstand der Holding erwartet für die Volkswagen Beteiligungen eine einmalige Wertberichtigung in Höhe von -7 bis -20 Mrd. Euro und für die Porsche AG Beteiligung in Höhe von -1 bis -2 Mrd. Euro. Zurecht betont der Vorstand, dass die Wertberichtigungen nicht liquiditätswirksam sind, aber sie sind sehr wohl wirksam für die Konzernbilanz, deren Struktur dadurch erheblich geschwächt wird. 

 

 

 

Arm und Qualcomm vor Gericht

 

Nach einem langen und bitteren Streit treffen sich Arm (US0420682058) und Qualcomm (US7475251036) heute erstmals vor Gericht in Delaware, USA. Der Streit entbrannte über die 1,4 Mrd. US-Dollar schwere Akquisition des Chipdesigners Nuvia, die Qualcomm im Jahr 2021 vorgenommen hatte. Sowohl Nuvia als auch Qualcomm sind Großkunden bei Arm und nutzen die Lizenzen des britischen Chipunternehmens, um eigene Chips auf Basis der Technologien und Patente von Arm zu entwickeln und produzieren. Bei der Übernahme von Nuvia verhandelte Qualcomm jedoch die Arm Lizenz für Nuvia nicht neu, was nun Stein des Anstoßes ist und die Briten zum ersten Mal in ihrer 34-jährigen Unternehmensgeschichte dazu gebracht hat, einen Kunden aufgrund von Lizenzstreitigkeiten vor Gericht zu ziehen. Und hier wird es interessant: Arm verlangt keinen Schadensersatz, sondern die Vernichtung der betroffenen Produkte, nachdem man Qualcomm im Oktober warnte, dass die Lizenz entzogen wird, wenn die Nuvia Lizenz nicht neu verhandelt wird. Unter anderem produziert Qualcomm die Snapdragon Prozessoren unter der umstrittenen Nuvia Lizenz. 

 

Tagestermine

 

Der Fokus der Börsianer liegt am Montag um 09:30 Uhr auf der Veröffentlichung der vorläufigen Einkaufsmanagerindizes für Deutschland im Monat Dezember. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe wird bei 43,1 Punkten nach zuvor 43,0 Punkten erwartet und soll damit weiterhin eine Kontraktion des verarbeitenden Gewerbes für die Zukunft signalisieren. Der gewichtige Dienstleistungssektor soll ebenfalls in Zukunft schrumpfen. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor wird bei 49,5 Punkten nach zuvor 49,3 Punkten erwartet. 

 

ARM-Aktie: Kaufen oder verkaufen?

 

Die neuesten ARM-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für ARM-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?

Konkrete Empfehlungen zu ARM - hier weiterlesen...

 

 

16.12.2024 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.








Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)