Deutsche Post mit schwierigem Jahr 2023 – Pfizer übernimmt Krebsmedikamenthersteller Seagen
Pfizer erweitert Produktpipeline durch Übernahmen
Beendigung des Tarifstreits bei der Deutschen Post sorgt für Planungssicherheit in einem herausfordernden Jahr. Pfizer erweitert durch Übernahme die Produktpipeline nachhaltig.
In der letzten Woche hat der Logistikriese Deutsche Post (DE0005552004) den Tarifstreit mit der Gewerkschaft Verdi eine Einigung erzielen können und sei dabei laut eigener Aussage über die Schmerzgrenze hinaus gegangen. Laut der Vereinbarung, die bis Ende 2024 gelten soll, erhalten die Beschäftigten eine Tarifprämie in Höhe von 3000 Euro und 11,5 % mehr Lohn pro Monat. Durch die Einigung konnte die Deutsche Post einen längeren Streik abwenden.
Die Kosten der Lohnsteigerung kommentierte die Deutsche Post nicht, doch die ursprüngliche Forderung von 15 % mehr Lohn kalkuliert der Vorstand der Deutschen Post mit Zusatzbelastungen in Höhe von circa einer Milliarde Euro. Da das Post & Paket Segment der Deutschen Post, für die das Tarifangebot gilt, im letzten Jahr ein EBIT von einer Milliarde Euro erzielt hatte, war eine Einigung im Voraus als unrealistisch erschienen. Das Segment Post und Paket macht rund 15 % des Umsatzes des Konzerns aus.
Zwar erzielte die Deutsche Post im letzten Jahr mit einem EBIT von 8,4 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert, doch die höheren Kosten treffen das Unternehmen in herausfordernden Zeiten. So ist das Unternehmen in diesem Jahr mit einer nachlassenden globalen Wachstumsstrategie konfrontiert und das EBIT soll in diesem Jahr zwischen 6 bis 7 Milliarden Euro betragen.
Pfizer übernimmt Biotechfirma Seagen
Pfizer (US7170811035) übernimmt den Krebsmittelhersteller Seagen für insgesamt 43 Milliarden US-Dollar oder umgerechnet 229 US-Dollar pro Anteilsschein. Da bei Pfizer einige Patente auslaufen und auch die Produktion der Corona-Impfstoffe rückläufig ist, sichert sich Pfizer durch den Kauf wichtige neue Einnahmequellen. Aufgrund des Risikos der Stagnation der Wachstumsdynamik plant Pfizer durch Akquisitionen bis 2030 ein jährliches Umsatzpotenzial von 25 Milliarden US-Dollar dazu zu kaufen.
Seagen ist ein Vorreiter in der Forschung mit Antikörper-Wirkstoffen, einer neuen Klasse der Krebsmedikamente. Bei der Methode werden Antikörper gezielt mit einem Zellgift gekoppelt, das auf diese Weise gezielt zu den Tumorzellen transportiert werden kann. Seagen hat bereits vier solcher Wirkstoffe lizenziert und damit einen Gesamtumsatz von circa 2 Milliarden Euro erzielen können.
Durch das innovative Forschungsfeld war Seagen bereits im letzten Jahr Kandidat für eine Übernahme. Im letzten Jahr war bereits Merck & Co. (US58933Y1055) an einer Übernahme interessiert. Damals ist die Übernahme allerdings an unterschiedlichen Preisvorstellungen gescheitert. Für das Jahr 2023 kalkuliert das Unternehmen mit einem Umsatzwachstum von 12 %. Bis 2030 erwartet Pfizer durch Seagen einen Umsatz von 30 Milliarden US-Dollar erzielen zu können.
21.03.2023 - Felix Eisenhauer
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