
Tesla wieder im freien Fall, auch Nvidia gerät unter Druck, Walmart berichtet derweil über Fortschritte und die DHL Group setzt bestimmte Lieferungen in die USA aus
Donald Trump heizt die Verunsicherung an den Märkten erneut an
Ein wenig atmeten die Märkte noch auf, als Donald Trump vor einigen Tagen eine 90-tägige Pause für die meisten seiner willkürlichen Zölle verkünden ließ. Sogar Fortschritte beim Aushandeln einiger „Deals“ soll es mittlerweile geben. Doch untergräbt der US-Präsident weiterhin das Vertrauen der Marktakteure in die USA. Dies geschah am Montag mit heftigen Anschuldigungen und zumindest einer impliziten Drohung der Kündigung gegenüber Fed-Chef Jerome Powell.
Trump ist unzufrieden damit, dass Powell sich bei Zinssenkungen Zeit lässt und wegen der in Aussicht gestellten Zölle mit einer Anheizung der Inflation rechnet. Beobachter befürchten nun, dass die Unabhängigkeit der Notenbank in Gefahr sein könnte. Das sorgt für massive Vertrauensverluste und heftige Reaktionen an den Märkten. Zu spüren bekam das auch die Aktie von Tesla (US88160R1014), die gestern um 5,8 Prozent bis auf 227,50 US-Dollar in die Tiefe rutschte.
Erschwerend hinzu kam dabei, dass bei Tesla für heute Zahlen erwartet werden und Experten sich eher auf eine Enttäuschung denn positive Neuigkeiten eingestellt haben. Die Kursziele bewegten sich hier und dort in Richtung Süden und die Börsenprofis stellen sich auf niedrige Margen sowie maue Absatzzahlen ein. Die Zuversicht scheint sich schlicht verabschiedet zu haben.
Nvidia wieder zweistellig
Zuversicht wird auch bei Nvidia (US67066G1040) dieser Tage immer seltener. Der Handelsstreit zwischen den USA und China belastet die Geschäfte des Chipherstellers immer mehr. Der Export von H20-Chips in die Volksrepublik ist derzeit nicht möglich und Gerüchten zufolge wurde auch die Einfuhr von Grafikkarten des Typs Geforce RTX 5090D gestoppt. Jene ersann Nvidia eigentlich nur für den chinesischen Markt und mit US-Ausfuhrbeschränkungen im Hinterkopf.
An den Märkten wird schon befürchtet, dass Nvidia der chinesische Markt mehr oder minder vollständig abhanden geraten könnte, was sich schwerlich durch Geschäfte an anderer Stelle ausgleichen ließe. So wird auch hier mit eher enttäuschenden Zahlen in der Zukunft gerechnet und die Aktie genehmigte sich einen Ausflug in den Süden. Um 4,5 Prozent purzelte der Kurs gestern, was für einen Schlusskurs unterhalb von 100 US-Dollar sorgte. Zu Handelsschluss standen 96,91 Dollar auf der Anzeigetafel und nachbörslich setzten die Verluste sich fort.
Walmart sucht das Gespräch
Besser lief es für die Aktie von Walmart (US9311421039), welche ihre Kursverluste am Montag auf 0,9 Prozent begrenzen konnte und den Kurs bei immerhin 92,41 Dollar hielt. Berichte über Gespräche von Top-Managern großer US-Einzelhändler schienen die Anleger wenigstens etwas beruhigen zu können. Ein Walmart-Sprecher ließ zu den hiesigen Nachtstunden mitteilen, dass die Gespräche produktiv verlaufen seien. Details wurden jedoch nicht genannt.
Die US-Einzelhändler leiden schwer unter Trumps Zöllen gegen China, da ihr Sortiment zumindest bisher zu nicht unwesentlichen Teilen aus chinesischer Produktion stammt. Die große Frage lautet nun, ob sich irgendwelche Ausnahmen aushandeln lassen für Produkte, für die es nicht ohne Weiteres Alternativen gibt. Deren Preise würden ohne Ausnahmeregelungen in bisher ungeahnte Regionen schießen.
DHL Group macht Pause in den USA
Schon heute haben die drakonischen Zölle von Trump Auswirkungen auf das Geschäft der DHL Group (DE0005552004). Der deutsche Logistikkonzern kündigte am Montag an, dass DHL Express vorübergehend keine Sendungen an US-Privatkunden mit einem Wert von mehr als 800 Dollar mehr zustellen wird. Wie lange die Auszeit anhalten wird, ist unklar. Begründet wird die Maßnahme aber mit der US-Zollpolitik.
Seit dem 5. April sehen neue Vorschriften vor, dass schon bei Sendungen ab 800 Dollar eine formelle Abfertigung durch den Zoll notwendig ist. Zuvor lag die Schwelle noch bei 2.500 Dollar. Bei der formellen Abfertigung ergeben sich massive Verzögerungen, sodass DHL Express seinem Namen bei Sendungen in Richtung USA wohl kaum noch gerecht werden könnte. B2B-Sendungen sollen allerdings weiterhin angeboten werden, wenngleich hier vor möglichen Verzögerungen gewarnt wird.
Immer wieder Trump
Trump weicht weder von seiner aggressiven Politik noch von seinem martialischen Ton ab. Damit schadet er dem internationalen Ansehen der USA massiv und sät immer mehr Misstrauen an den Märkten sowie anderswo. Wie gehabt ist vollkommen unvorhersehbar, womit der amtierende US-Präsident die Börsen als nächstes aufmischen mag. Doch die Unsicherheit wächst und das war bisher noch immer Gift für Aktienkurse.
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22.04.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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