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Können die US-Banken die Erwartungen übertreffen?

Ab Mittwoch wird es spannend - die Erwartungen an die US-Banken sind haushoch

NTG24 - Können die US-Banken die Erwartungen übertreffen?

 

JPMorgan steht am Mittwoch im Mittelpunkt. Der ungekrönte „König“ der Wall Street muss frisches Wachstum vorlegen, um weiter im Wert zu steigen. Aber auch die Bank of America, BlackRock, die Citigroup und Wells Fargo werden zur Wochenmitte ihre Zahlen präsentieren, die sehr gut ausfallen sollen. 

Neben den Big Techs werden in dieser Berichtssaison an der Wall Street vor allem die Banken im Mittelpunkt des Interesses stehen. Nicht die Versicherungen, nicht die Finanzdienstleister oder die auf Konsumenten spezialisierten Kreditinstitute, sondern explizit die Grossbanken. Erwartet wird für die amerikanischen Banken im 4. Quartal ein Gewinnwachstum von sage und schreibe 187 % im Jahresvergleich. Welches Gewicht das hat, zeigt das folgende Beispiel: Insgesamt soll der Finanzsektor ein Gewinnwachstum von 39,5 % im Jahresvergleich erreicht haben. Rechnet man die Banken heraus, sinkt das Wachstum des restlichen Finanzsektors auf nur noch 11 %. 

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JPMorgan Chase & Co.

 

Es ist vor allem das Kreditgeschäft, das die Kassen klingeln lässt. Denn die Wirtschaft in den USA läuft nach wie vor sehr stark. Der Arbeitsmarkt hat sich leicht abgeschwächt und aber die Betonung liegt auf „leicht“. Das Momentum bei der Zahl der offenen Stellen ist sogar jüngst positiv geworden, was auf eine zukünftige Ausweitung des Nachfrageüberhangs vonseiten der Unternehmen spricht. Das sorgt dafür, dass der Konsum der privaten Haushalte und die Investitionsbereitschaft der Unternehmen hoch bleiben. Da gleichzeitig das Marktzinsniveau im 4. Quartal im US-Dollar deutlich gestiegen ist, ergibt sich sogar eine sequenzielle Verbesserung des Nettozinsertrags der Banken im Vergleich zum 3. Quartal. 

 

Können die US-Banken die Erwartungen übertreffen?

 

JPMorganChase (US46625H1005) ist in diesem Umfeld (weiterhin) der klare Marktführer. Die Bank ist ausgezeichnet geführt und läuft wie eine gut geschmierte Maschine ohne nennenswerte Reibungen, auch wenn der COO sich gerade verabschiedet. Die Erwartungen sind aber sehr zurückhaltend. Im Kern geht die Börse mit der niedrigsten (!) Umsatzerwartung seit vier Quartalen in den Bericht am Mittwoch (15.01.25). Damit die Aktien nach oben aus der Handelsspanne zwischen 230 und 250 US-Dollar ausbrechen, muss Jamie Dimon also einen Umsatz deutlich jenseits der Marke von 43 bis 44 Mrd. US-Dollar vorlegen. Die Bank of America (US0605051046) muss noch aufholen. 2024 performte die Aktie vergleichbar mit JPMorganChase, aber aus dem Jahr 2023 schleppt man immer noch einer Underperformance mit sich herum, die nun langsam abgebaut wird. Auf BAC haben Sie bitte am Donnerstag (16.01.25) ein Auge. Die Bären haben sich für einen kleinen Ausverkauf auf 42 US-Dollar positioniert, weswegen ein neues 52-Wochenhoch in Sicht kommt, wenn die Bank deutlich mehr als 26 Mrd. US-Dollar Umsatz gemacht hat. Beim „bereinigten“ Ergebnis wird sowieso schon eine Verdoppelung im Jahresvergleich auf 0,77 US-Dollar je Aktie vorausgesetzt. 

 

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Besonders spannend wird die Citigroup (US1729674242), die ebenfalls am Mittwoch berichtet. Die Aktien laufen seit vielen Jahren in einer breiten Spanne seitwärts, da das Management keinen neuen nachhaltigen Wachstumsmotor finden konnte. Aktuell ist die Citi jedoch im Aufwind und hat 2024 ausgezeichnet performt. Über 80 US-Dollar würde die Aktie aus ihrem „Gefängnis“ ausbrechen, weswegen die Zahlen besonders hohes Gewicht haben. Im Gegensatz zur Börse sind die Erwartungen an das operative Geschäft jedoch bescheiden. Ein Umsatzplus von 12 % auf 19,5 Mrd. US-Dollar und eine deutliche Erholung des „bereinigten“ Gewinns von 0,84 auf 1,24 US-Dollar je Aktie. Zurückhaltend bin ich bei Wells Fargo (US9497461015). Die Zahlen werden am Mittwoch voraussichtlich etwas untergehen, denn die Bank hat wenig zu bieten. Beim Umsatz wird nur eine Stagnation erwartet. 

 

BlackRock Inc.

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAm Rande: BlackRock (US09247X1019) steht vor den Zahlen am Mittwoch an der Börse unter Druck. Die Bären haben sich die Aktie in den letzten Tagen zur Brust genommen und sind auf fruchtbaren Boden gestossen, da die Bullen schlicht und einfach an die Seitenlinie gegangen sind. Der lange Aufwärtstrend vom Herbst 2023 steht noch, aber der kürzere Aufwärtstrend vom Juni 2024 wurde Anfang Januar gebrochen. Die Sorge ist, dass BlackRock im Dezember-Quartal nicht genug Wachstum erreicht hat, was ich bezweifele. Der Umsatz sollte zwischen 5,6 und 5,7 Mrd. US-Dollar liegen, womit wir über 21 % bis 23 % Wachstum reden. Die Achillesferse ist der Ausblick für das laufende Quartal.

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15.01.2025 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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