Disney beginnt den Verkauf der Kabelsparte
Disney trennt sich vom Kabelgeschäft - zwei Käufer stehen schon auf der Matte
Im Juli machte Bob Iger deutlich, dass das Kabelgeschäft nicht mehr zum Kerngeschäft für Walt Disney zählt. Jetzt beginnt die Scheidung und das Interesse an den Assets ist ad hoc gross.
Der Verkauf der Kabelsparte signalisiert deutlich, dass Iger keine Zukunft in dem Geschäft sieht. Und das ist kein kleines Statement, denn das Kabelgeschäft war über Jahrzehnte ein wichtiger Distributionsarm, um die umfassenden Inhalte an den Mann zu bringen und erheblichen Raum für Werbeplätze zu schaffen. Selbstverständlich war allen klar, dass mit dem Erfolg der Streamingdienste das Kabelgeschäft leiden wird. Dass Iger sich jedoch zu einem Verkauf entschlossen hat, macht deutlich, dass er keine Zukunft in dem Geschäft sieht.
Konkret geht es zunächst um ABC und die angeschlossenen Sender. Disney will sich dazu noch nicht offiziell äussern, aber hinter den Kulissen laufen Gespräche mit der Nexstar Media Group (US65336K1034), dem Besitzer der grössten Gruppe von Fernsehsendern in den USA. Nichts Verbindliches, sondern ein reines Pre-Sounding. Das jedoch so viel Aufmerksamkeit erzeugte, dass sich umgehend auch der Unternehmer Byron Allen in die Gespräche einschaltete. Allen hat sein Vermögen im Mediengeschäft gemacht und besitzt eine Reihe von Fernsehstationen. Der Verkauf von ABC ist daher aus seiner Sicht eine einmalige Gelegenheit, erheblich an Grösse zu gewinnen.
Disney beginnt den Verkauf der Kabelsparte
Die Zahlen für das 3. Fiskalquartal hatten Bob Iger ohne Zweifel unter Druck gebracht. Das Umsatzwachstum schrumpfte auf nur noch 4 % und zog damit auch das Wachstum in den ersten neun Monaten auf nur noch 8 % herunter. Das ist deutlich schwächer, als die Wall Street sich dies noch am Anfang des Jahres erhofft hatte. Die Restrukturierung des Direct to Consumer Geschäft tat weh. Insgesamt kosteten die Restrukturierung und die Wertberichtigungen für den Content -2,65 Mrd. US-Dollar. Entsprechend ergab sich für das 3. Fiskalquartal ein Verlust von -153 Mio. US-Dollar bzw. -0,25 US-Dollar je Aktie nach einem Gewinn von 1,5 Mrd. US-Dollar (0,77 US-Dollar je Aktie) im Vorjahresquartal.
Der Ausblick für das laufende 4. Fiskalquartal ist ebenfalls verhalten. Von Wachstum keine Spur. Die Analysten rechnen im Schnitt mit einem Umsatz von 19,9 Mrd. US-Dollar, was einer leichten Kontraktion im Jahresvergleich entsprechen würde. Beim „bereinigten“ Gewinn je Aktie gehen die Schätzungen in Richtung von 0,77 US-Dollar je Aktie. Auch dieses Niveau liegt deutlich unter meinen Erwartungen. In der Konsequenz muss man akzeptieren, dass Bob Iger Disney deutlich langsamer dreht als ursprünglich erwartet.
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16.09.2023 - Mikey Fritz
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