Edelmetalle: Im Vorfeld heutiger voraussichtlicher weiterer US-Wirtschaftsabschwächungs-Belege Gold und Silber marginal fester
Ab 14:30 Uhr neue US-Konjunkturdaten im Fokus
Aktuell reagiert allein das in den letzten Tagen im Vergleich zu den 3 übrigen Haupt-Edelmetallen schwächste Gold geringfügig positiv auf die heute Nachmittag um 14:30 Uhr sowie 16:00 Uhr anstehende Vorlage diverser neuer US-Konjunkturdaten. Diese Publikationen sollten nach der von uns ebenfalls voll geteilten Konsenserwartung der Ökonomen insgesamt das Bild einer weiter fortschreitenden Konjunkturabschwächung in den USA skizzieren.
So legt aktuell um 11:45 Uhr das defensivste und am wenigsten konjunkturreagible Gold (TVC:GOLD) geringfügig um + 0,2 % auf 1998 USD zu, Silber (TVC:SILVER) steigt marginal um + 0,1 % auf 25,33 USD.
Platin (TVC:PLATINUM) büßt hingegen sehr geringfügig - 0,1 % auf 1089 USD ein, während Palladium (TVC:PALLADIUM) deutlicher um - 0,8 % auf 1603 USD nachgibt. Dieses heute bislang völlig nachvollziehbare Performancemuster ist dabei fraglos ausschließlich der um 14:30 Uhr sowie 16:00 Uhr anstehenden Fülle weiterer US-Konjunkturdaten-Publikationen zuzuschreiben.
Diese dürften in ihrer Gesamtheit nach überwiegender Einschätzung der Wirtschaftsexperten wie auch von uns das schon seit Wochen generell bestehende Bild einer sukzessive zunehmenden Wirtschaftsabflachung in den USA tendenziell weiter fortschreiben.
Ab 14:30 Uhr Publikation von 4 relevantesten neuen US-Konjunkturindikatoren
Unter den heute Nachmittag neu veröffentlichten US-Wirtschaftsdaten sind folgende vier die für die Edelmetall zweifellos relevantesten:
1) Neue Wochen-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (14:30 Uhr). Hier gehen die Ökonomen derzeit im Konsens von einer praktisch exakt auf dem Vorwochenniveau behaupteten Zahl von 240.000 aus. Sollte sich dies bewahrheiten oder gar noch übertroffen werden, würde hiermit der schon seit Anfang Februar verzeichnete Trend sukzessive immer stärker steigender Wochen-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe weiterhin fortgesetzt.
2) Monatsindex April der FED Philadelphia zur aktuellen Lage des Produzierenden Gewerbes in ihrem Distrikt (14:30 Uhr). Hier gehen die Ökonomen derzeit von einer gegenüber dem März moderat von – 23,2 auf – 19,2 verringerten Abschwächung aus. Gleichzeitig dürfte jedoch nach Einschätzung der Ökonomen innerhalb dieses Indexes der Preisauftrieb im April mit einem Subindex-Wert von 28,0 nach 23,5 im März zugenommen haben.
3) Verkäufe bestehender Häuser im März (16:00 Uhr). Diese dürften nach den Prognosen der Ökonomen mit 4,50 Mio. nur marginal unter der Zahl von 4,58 Mio. im Februar gelegen haben.
4) Aggregat der vom führenden US-Wirtschaftsexperten-Ausschuss des Conference Board kalkulierten Konjunktur-Frühindikatoren für den März (16:00 Uhr). In diesem Indexwert erwarten die Ökonomen nun eine zunehmende Abschwächung gegenüber dem Februar um - 0,6 %, nachdem der Monatsrückgang im Februar zum Januar nur- 0,3 % betragen hatte.
In der Gesamtauslegung all dieser Konsensprognosen der US-Wirtschaftsexperten dürfte sich also die Tendenz einer zunehmenden Wirtschaftserlahmung in den USA – zumindest in den o.g. Bereichen – weiter fortgesetzt haben, wenn auch gemäß den einzelnen Ergebnisprognosen nur in äußerst moderaten Bahnen.
Signale verstärkter US-Wirtschaftsabschwächung gerade für Gold und Silber wohl positiv
Sollte sich dies im Trend bewahrheiten oder hierin die Ökonomen heute insgesamt noch zu optimistisch sein, dürften wohl vor allem Gold wie auch ggfs. Silber als die am wenigsten konjunkturreagiblen und zudem in den letzten Tagen in der erneut wachsenden Inflations- und Zinsskepsis der Anleger deutlich korrigierenden Edelmetalle hiervon begünstigt werden, zumindest in relativer Gegenüberstellung zu Platin und Palladium.
Wenn diese am Nachmittag publizierten Wirtschaftsindikatoren allerdings wider Erwarten insgesamt Signale einer erneut zunehmenden Wirtschaftsbelebung in den USA liefern würden, dürfte es gerade in Gold und Silber im aktuellen Umfeld sowieso bereits steigender Inflations- und Zinsbefürchtungen der Anleger zu einer schlagartigen Fortsetzung ihrer jüngsten Korrekturtrends kommen. In diesem Fall wären Platin und Palladium wohl auch weiterhin zumindest relative Profiteure hiervon.
20.04.2023 - Matthias Reiner
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