Emmi: Ist das jetzt ein Schnäppchen?
Milchverarbeiter nach Zahlen unter Druck
Mit besonderer Aufmerksamkeit haben wir die neuen Zahlen des Milchverarbeiters EMMI quittiert. Denn die Gesellschaft, die über eine breite Palette von Milchprodukten verfügt, ist auch Bestandteil des UBS Perles Global Smart Food Basket (ISIN DE000UY56E05), den wir redaktionell mit initiiert haben.
Wie das Unternehmen mitteilte, konnte man im ersten Halbjahr seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum knapp halten. Insgesamt betrugen die Umsätze 1,66 Milliarden Franken, was einem Rückgang um 0,7 % entsprach. Währungsbereinigt inklusive herausgerechneter Akquisitionseffekte lieferte EMMI allerdings einen Zuwachs um 1,6 % ab.
Bildnachweis: © Emmi
Neue Geschäftsfelder können punkten
Dieser Zuwachs war insbesondere den neuen Aktivitäten von EMMI zu verdanken. Denn das Unternehmen hat sich längst von klassischen Milch- und Joghurt-Produkten als ausschließlichem Produktmix verabschiedet und diversifiziert in Bereiche wie Desserts, Bioprodukte und Ziegenmilch. Hinzu kommt das Kaffee-Produkt Caffé Latte, das inzwischen ein starker Umsatzbringer ist.
Allerdings: Während der Umsatz noch durchaus als robust zu bezeichnen war, musste EMMI beim Gewinn deutlichere Rückgänge verbuchen. Das operative Ergebnis auf Basis EBIT sank um 1,6 % auf 93,5 Millionen Franken (Marge um 0,1 Prozentpunkte verschlechtert auf 5,6 %). Der Nettogewinn betrug nur noch 72,9 Millionen Franken nach 129 Millionen Franken im Vorjahr. Allerdings sind diese Zahlen etwas verzerrt, da die Vorjahresergebnisse durch einen Beteiligungsverkauf deutlich positiv beeinflusst waren.
EMMI kürzt Umsatzprognose
Was aber ein wirklicher Schlag ins Kontor war: EMMI reduzierte seine Umsatzprognose für den europäischen Markt. Statt 1 bis 2 % Wachstum rechnet der Molkereibetrieb nun nur noch mit -1 bis +1 %. Entsprechend rechnet man auf Konzernebene statt 2-3 % nur noch mit 1,5-2,5 % Umsatzwachstum. Das EBIT-Ziel von 215-220 Millionen Franken wurde immerhin beibehalten.
Doch das konnte nicht verhindern, dass die Aktie kräftige Einbußen hinnehmen musste. Nachdem EMMI seit der zweiten Julihälfte eine deutliche Erholungstendenz einschlagen konnte, wurde das mit den Zahlen komplett zunichte gemacht und die Aktie fiel auf ihre Unterstützungszone im Bereich von 765 Franken zurück. Jetzt wird es natürlich spannend, ob diese Unterstützung auch hält. Wir würden durchaus darauf wetten, weshalb wir unsere bisherige Position im Zürcher Trend auch als Halten-Empfehlung weiterführen werden. Ein Kauf zum jetzigen Zeitpunkt ist noch nicht anzuraten.
28.08.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de
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