Sowohl Laufzeitverlängerungen als auch neue Kernkraftwerke hält EnBW in Deutschland für wenig zielführend
Mit den Positionen von CDU und CSU scheint EnBW wenig anfangen zu können
Eigentlich wollten die politischen Parteien hierzulande über die Weihnachtszeit keinen Wahlkampf führen und tatsächlich halten sie sich ob der schon im Februar anstehenden Wahlen ein wenig zurück. Doch der Prozess ist längst ins Rollen gekommen und manche Spitze gibt es dann doch regelmäßig zu vernehmen. Die Union aus CDU und CSU legte beispielsweise ein Energie-Positionspapier vor.
In jenem ist die Rede davon, dass nach einer möglichen Regierungsübernahme geprüft werden soll, wie vom Netz gegangene Atomkraftwerke wieder in den Betrieb gehen könnten. Bei EnBW (DE0005220008) kann man mit derartigen Plänen allerdings wenig anfangen. Kernkraftwerk Jörg Michels sagte gegenüber der „Augsburger Allgemeinen“, dass sich eine Diskussion um das Thema aus eigener Sicht erledigt habe.
Eine Wiederaufnahme des Betriebs bei den eigenen Meilern sei gar nicht mehr möglich, da sich der Rückbau bereits in vollem Gang befinde. Auch den Bau neuer Kernkraftwerke hält Michels nicht für zielführen. Es würde selbst im besten Fall, bei optimaler Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Politik, über zehn Jahre dauern, um einen neuen Standort aus dem Boden zu stampfen. Dass alles glattgehen wird, dürfte aber allein schon an den mehreren Legislaturperioden in einem solchen Zeitraum scheitern.
Ob das Positionspapier der Union damit schon als Populismus abzutun ist, sei dahingestellt. EnBW ist allerdings längst nicht das erste Unternehmen, welches sich von der Kernkraft nicht aus ideologischen, sondern aus nüchternen ökonomischen Gründen verabschiedet hat. Auch bei RWE spielt das Thema überhaupt keine Rolle mehr. In der Wirtschaft ist der Atomausstieg längst abgehakt.
EnBW bleibt seinem Kurs treu
Das bedeutet auch, dass sich an der weiteren Strategie von EnBW nichts ändert. Der Fokus liegt nach wie vor auf erneuerbaren Energien, die mit deutlich geringeren Gestehungskosten und einer Unabhängigkeit von Zulieferern für Brennstoffe zu gefallen wissen. Angesichts von Kursverlusten von 27,5 Prozent in den letzten zwölf Monaten lässt sich behaupten, dass es dem Unternehmen bislang nicht gutgetan hätte. Der Abwärtstrend ist aber vordergründig auf allgemein gesunkene Energiepreise und weniger auf den Atomausstieg zurückzuführen. Auch Anleger tun gut daran, letzteres Thema endlich ruhen zu lassen.
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04.12.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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