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Für das vergangene Quartal meldete EnBW deutlich niedrigere Ergebnisse als im Vorjahr, sieht darin aber in erster Linie eine Normalisierung

EnBW bleibt im Zeichen der Energiepreise

NTG24 - Für das vergangene Quartal meldete EnBW deutlich niedrigere Ergebnisse als im Vorjahr, sieht darin aber in erster Linie eine Normalisierung

 

Bereits seit einer ganzen Weile zeichnet sich ab, dass die großen Energiekonzerne ihre Rekordergebnisse aus dem Vorjahr nicht wiederholen können. Dafür haben die Preise an den Börsen schlicht zu sehr nachgelassen. Dementsprechend kam es wenig überraschend, dass die jüngsten Zahlen bei EnBW deutlich weniger üppig ausfielen als noch im Vorjahreszeitraum.

Besonders der operative Gewinn ging bei EnBW (DE0005220008) zurück. Statt der 3,5 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2023 reichte es nur noch für 2,6 Milliarden Euro bei diesem Punkt. Der Konzernüberschuss ging von 1,65 Milliarden Euro auf nun nur noch 927 Millionen Euro zurück, wie das „Handelsblatt“ zu berichten weiß. Ein Blick auf die Zahlen im Einzelnen verrät schnell, dass niedrigere Energiepreise einen großen Einfluss nahmen. Denn allein beim Handel verbuchte EnBW einen Rückgang der Ergebnisse um etwa die Hälfte. Rückgänge gab es letztlich aber bei allen Segmenten zu beobachten.

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Auch bei den erneuerbaren Energien musste EnBW zurückstecken, und dies um gleich 35 Prozent beim Ergebnis. Das Unternehmen sprach im Besonderen über niedrigere Erträge mit Pumpspeicherkraftwerken, die als eine der aussichtsreichsten Speichermethoden von (erneuerbaren) Energien gelten. Trotz der teils heftigen Rückgänge sieht sich EnBW auf einem gesunden Weg. Das Management ist der Ansicht, dass sich die Marktlage nach den enormen Schwankungen der letzten beiden Jahre schlicht normalisiert habe.

 

 

 

EnBW hält an Investitionsplänen fest

 

Ein Maßnahmenpaket als Reaktion auf die schwächeren Zahlen gibt es daher nicht. Im Großen und Ganzen hält EnBW an seiner bisherigen Strategie fest. Dazu gehört auch, weiterhin kräftig in grüne Energien zu investieren. Bis zum Jahr 2030 sollen etwa 40 Milliarden Euro in Projekte fließen, die in irgendeiner Weise etwas mit dem Thema Energiewende zu tun haben. Im letzten Halbjahr wurden Konzernangaben zufolge bereits 2,5 Milliarden Euro an neuen Investitionen getätigt, etwa 90 Prozent davon für Projekte, die von der EU als umweltfreundlich eingestuft werden.

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Dazu gehören auch Gaskraftwerke, die „H2 Ready“ sind, also irgendwann zu einem unbestimmten Zeitpunkt in der Zukunft mit Wasserstoff betrieben werden könnten. In absehbarer Zukunft wird aber wohl eher fossiles Erdgas zum Einsatz kommen. Experimenten mit Wasserstoff ist EnBW aber keineswegs abgeneigt. Vor wenigen Wochen berichtete das Unternehmen von einem erfolgreichen Versuch bei der Einspeisung in einige ausgewählte Haushalte. Dort ließ sich Wasserstoff wohl problemfrei nutzen, und dies vor allem ohne nennenswerte Anpassung im Netz oder bei den Geräten der Verbraucher.

Mit den weiterhin kräftigen Investitionen arbeitet EnBW unermüdlich am Wachstum und die eher schwachen Zahlen kamen für die Anteilseigner wenig überraschend. Die EnBW-Aktie reagierte daher auch kaum auf die Rückschläge und pendelte sich zum Wochenende bei 64,20 Euro ein. Etwas schwierigere Zeiten sind schon seit Monaten eingepreist. Seit Jahresbeginn ging es mit dem Aktienkurs um etwas mehr als 18 Prozent in die Tiefe.

 

Keine Wachstumssignale?

 

EnBW hat sich wahrscheinlich nicht allzu viel vorzuwerfen. Die Ergebnisrückgänge sind vordergründig auf allgemeine Marktentwicklungen zurückzuführen, auf die der Versorger nur wenig bis gar keinen Einfluss hat. Dennoch ist es aus Anlegersicht natürlich wenig erfreulich, dass es aktuell an Wachstumssignalen eher fehlt. Es deutet sich aber bereits an, dass die Energiepreise alsbald wieder heftig ins Schwanken geraten könnten.

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Werbebanner DegussaDer plötzliche Vorstoß der ukrainischen Streitkräfte in Russland schürt Sorgen, dass auch die letzten Transitrouten von russischem Gas in Richtung Europa versiegen könnten. Bedingt dadurch zogen die Gaspreise zuletzt wieder an, wenn auch sehr viel weniger drastisch als in den letzten beiden Jahren. Verlassen können Anleger sich noch längst nicht darauf, dass EnBW die Talsohle hinter sich gelassen hätte. Doch auf lange Sicht spricht vieles für einen weiterhin lebendigen Aufwärtstrend auf fundamentaler Seite. Die Aktie ist zudem vergleichsweise günstig bewertet und daher alles andere als uninteressant. Die hohe Abhängigkeit von geopolitischen Entwicklungen bringt aber stets und immer auch Risiken mit sich.

 

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12.08.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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