Evotec setzt Wachstumskurs auch in 2020 fort und überzeugt mit starker Forschungspipeline
Starke Partner
Über viele Jahre hinweg war die Evotec SE (ISIN: DE0005664809; WKN: 566480) neben dem Konkurrenten Morphosys (ISIN: DE0006632003; WKN: 663200) das wertvollste börsennotierte Unternehmen aus dem deutschen Biotechsektor. Mit den Börsengängen von CureVac (ISIN: NL0015436031; WKN: A2P71U) und BioNTech (ISIN: US09075V1026; WKN: A2PSR2) und dem Corona-Boom bei beiden Papieren ist Evotec nun von dieser Spitzenposition weit entfernt. Auch wenn diese beiden Player mittlerweile deutlich mehr Aufmerksamkeit am Kapitalmarkt als die Evotec-Aktie auf sich ziehen, so bleibt der Anteilschein des Unternehmens für langfristig ausgerichtete Investoren unverändert ausserordentlich attraktiv.
Demnach blieben die Hanseaten unter der Leitung des langjährigen Vorstandsvorsitzenden Werner Lanthaler auch im Jahr 2020 ihrem Expansionskurs weitgehend treu und steigerten ihre Erlöse gegenüber 2019 um 12 % auf jetzt 501 Millionen Euro. Damit wurde der Umsatz im Vergleich zum Geschäftsjahr 2015 (127.7 Millionen Euro) fast um das Vierfache gesteigert. Deutlich verhaltener sah zuletzt die Entwicklung bei der Profitabilität aus, wobei der Nettogewinn von 37.2 Millionen auf 6.3 Millionen Euro sank. Allerdings ist diese volatile Kennziffer weitaus weniger aussagekräftig, weshalb Evotec sich bei der Berichterstattung auf den bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) konzentriert. Auch wenn hier ein Rückgang von 123.1 Millionen auf 106.6 Millionen Euro verzeichnet wurde, so bleibt das Geschäftsmodell des MDAX-Konzerns unverändert voll intakt, da es aufgrund von Corona-bedingten Verzögerungen zu ausserordentlichen Verzögerungen bei der Wirkstoffforschung und somit auch bei den Meilensteinzahlungen kam.
Pipeline und Technologie eröffnen massives wirtschaftliches Potenzial
Aus ökonomischer Sicht bietet vor allem die umfassende Forschungspipeline von Evotec massive Chancen, wobei sich Evotec bei der Herstellung vieler der aussichtsreichen Präparate mit namhaften Pharmafirmen wie Bayer, Sanofi und Novo Nordisk verpartnert hat. Zwar erhält Evotec im Falle einer Zulassung nur zumeist einen geschätzt niedrigen prozentual zweistelligen Umsatzanteil, dafür kann Evotec aber bereits vorab das finanzielle Risiko deutlich reduzieren und profitiert zugleich von dem Know-how der Kooperationspartner, die bei Forschungsfortschritten ebenfalls in der Regel mit dem Erreichen von bestimmten Zielen nennenswerte Meilensteinzahlungen an Evotec überweisen. Insgesamt konnten die Norddeutschen auch in 2020 massive Fortschritte bei der Pipeline erzielen, was abermals ein guter Indikator ist, dass die Forschung der Firma sehr erfolgsversprechend ist.
Mit einem geschätzten 2021er-KGV und 2022er-KGV von 121 bzw. 92 erscheint die Evotec-Aktie auf den ersten Blick extrem hoch bewertet. Allerdings dürften die Gewinne bei Evotec massiv in die Höhe schnellen, sofern potenzielle Blockbuster-Medikamente ab Mitte dieser Dekade zur Marktreife kommen und Evotec somit Evotec Royalty-Zahlungen von seinen Partnern erwarten kann. Zudem schreitet die Gesellschaft bei der Entwicklung ihrer datenbasierten Forschungsplattform konsequent und schnell voran, weshalb zwischenzeitlich eine wesentliche Ausweitung der Pipeline zu erwarten ist.
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27.03.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch
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