Evotec weiterhin im Tal der Tränen, keine Empfehlung für Bayer, Rheinmetall glänzt mit Zahlen und auch bei der Allianz stimmen die Ergebnisse
Endlich wieder gute Neuigkeiten an den hiesigen Märkten?
Nach den massiven Kursverlusten zu Wochenbeginn scheint die Lage an den Börsen sich wieder zu beruhigen. Im DAX gab es am Donnerstag wieder kleinere Zugewinne zu sehen und an der Wall Street atmeten die Marktakteure nach den jüngsten Arbeitsmarktdaten erst einmal durch. Hierzulande gab es Unterstützung durch einige freundliche Quartalszahlen. Mit solchen konnte aber leider längst nicht jeder dienen.
Evotec (DE0005664809) sorgte mit einer Gewinnwarnung mehr oder minder für das genaue Gegenteil und von Entspannung kann bei der Aktie bislang keine Rede sein. Im gestrigen Handel ging es erneut um 3,2 Prozent bis auf 5,27 Euro in die Tiefe. Auf 5-Tages-Sicht weiteren die Kursverluste sich auf schmerzhafte 36,5 Prozent aus. Die einzige gute Nachricht scheint hier zu sein, dass das Tempo der Kursverluste etwas nachgelassen hat.
Ein Ende des Abwärtstrends zeichnet sich aber leider nicht ab. Nicht einmal Schnäppchenjäger scheinen sich für die Aktie noch begeistern zu können und mittlerweile werden auch die Analysten vorsichtiger. Bei Oddo BHF wurde das Kursziel von 13,50 Euro auf nur noch 7,50 Euro zusammengestrichen und die Kaufempfehlung musste einem neutralen Votum weichen. Andere Analysehäuser geben sich noch etwas optimistischer, passten ihre Prognose zum Teil nach den jüngsten Verwerfungen aber noch nicht an.
Bei Bayer ist Geduld gefragt
Die Analysten von Goldman Sachs widmeten sich derweil der Aktie von Bayer (DE000BAY0017), sahen aber keinen Grund dafür, die eher verhaltenen Aussichten zu überarbeiten. Es bleibt bei einer neutralen Haltung und das Kursziel verspricht mit 30 Euro zumindest etwas Aufwärtspotenzial. Allzu bald wird eine größere Erholung aber nicht in Aussicht gestellt. Vor dem zweiten Halbjahr 2025 deuten sich keine Kurskatalysatoren an, heißt es in der entsprechenden Studie.
Die etwas bessere Stimmung an den Märkten nutzen die Käufer, um die Bayer-Aktie um 0,9 Prozent bis auf 26,35 Euro anzuheben. Damit setzt sich eine am Mittwoch gestartete Erholung fort, die sich aber weiterhin auf sehr niedrigem Niveau abspielt. Mit Zahlen konnte Bayer zuletzt nicht überzeugen. Hier und dort konnten die Erwartungen zwar übertroffen werden, unter dem Strich musste der angeschlagene Konzern aber einen Verlust verzeichnen, auch aufgrund der hohen Kosten für den massiven Stellenabbau.
Nichts zu meckern bei Rheinmetall
Sehr viel besser läuft es da schon bei Rheinmetall (DE0007030009). Dort gab es am Donnerstag wieder einmal hervorragende Zahlen zu sehen. Besonders die Geschäfte mit Waffensystemen und Munition liefen blendend. Nicht nur konnten die Umsätze sich nahezu verdoppeln und auf 692 Millionen Euro zulegen. Zugleich verbesserte sich auch die Marge von 19,8 auf nun 22 Prozent. Folgerichtig gab es auch beim operativen Ergebnis deutliche Steigerungen zu sehen. Statt 128 Millionen Euro im Vorjahr sprach Rheinmetall hier von 270 Millionen Euro.
Die Aussichten für Rheinmetall bleiben freundlich. Die Prognose für das laufende Jahr soll mindestens erreicht werden. Etwas vage ließ das Unternehmen damit andeuten, dass es auch für etwas mehr reichen könnte. Den Anlegern reichte es aus, um den Aktienkurs um 3,4 Prozent bis auf 511,60 Euro und damit wieder über die 500-Euro-Linie zu befördern. Sämtliche Zeichen stehen weiterhin auf Wachstum.
Frische Rekorde bei der Allianz?
Die Allianz (DE0008404005) visiert nach den jüngsten Ergebnissen ebenfalls frische Rekorde an, wie der „Spiegel“ zu berichten weiß. Der Versicherungskonzern konnte sein operatives Ergebnis im ersten Halbjahr auf 7,9 Milliarden Euro verbessern und damit die Analystenschätzungen um 200 Millionen Euro übertreffen. Sehr erfreut nahmen die Anleger zur Kenntnis, dass Hochwasserschäden aus dem Frühsommer kaum einen Eindruck hinterlassen haben.
Bei der in Aussicht gestellten Gewinnspanne von 13,8 bis 15,8 Milliarden Euro für das laufende Jahr steuert die Allianz auf ein Ergebnis am oberen Ende des Spektrums zu. Das reicht den Aktionären aus, um der Aktie Rückenwind zu verleihen. Um 1,9 Prozent ging es am Donnerstag aufwärts und der Titel verabschiedete sich mit 253,90 Euro aus dem Handel. Auf Jahressicht sind Kursgewinne von 18,4 Prozent zu verzeichnen und trotz der vielen Krisen bleibt die Allianz klart im Aufwind.
Gute Aussichten?
Freundliche Quartalszahlen und Erleichterung an der Wall Street lassen auf einen versöhnlichen Wochenausklang hoffen. Allerdings geht die Berichtssaison natürlich weiter und es werden in den kommenden Tagen auch noch weitere Konjunktur- und Wirtschaftsdaten eintrudeln. Selbst wenn es heute weitere Erholungen zu sehen geben mag, so bleibt die Stimmung an den Märkten insgesamt noch immer recht nervös.
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09.08.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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