Zuspruch für Evotec, Nel ASA hält sich über Wasser, Apple trotzt enttäuschenden iPhone-Verkaufszahlen und Bayer bastelt an der Bodenbildung
Manch angeschlagener Titel konnte in dieser Woche für positive Signale sorgen
Die Sorgenkinder an der Börse konnten in den letzten Tagen nicht wirklich mit Sensationen von sich reden machen und charttechnische Ausbrüche blieben weitgehend aus. Immerhin reicht es hier und dort aber für positive Impulse und damit auch die Hoffnung, dass Tiefpunkte überschritten sein könnten.
Zuspruch von Seiten der Analysten gibt es beispielsweise für die Aktie von Evotec (DE0005664809), welche nach zuletzt mauen Aussichten schwer abgestraft wurde. RBC Capital reagierte darauf nun mit einer Senkung des Kursziels von 18,60 Euro auf 16 Euro, bleibt aber bei einer Kaufempfehlung. Eine solche spricht auch die Deutsche Bank aus, welche ihr Kursziel von 19 auf 12 Euro senkte.
Die Experten erkennen also durchaus an, dass die Aussichten sich eingetrübt haben. Die Reaktionen an den Märkten werden aber als dezent übertrieben angesehen. Das verlieh den Bullen durchaus Rückenwind und auf 5-Tages-Sicht steigerte die Evotec-Aktie sich um 4,6 Prozent bis auf 9,76 Euro am Wochenende. Damit konnte immerhin etwas Abstand zu den letzten Tiefstständen bei 8,52 Euro hergestellt werden. Es bleibt aber noch viel Unsicherheit im Kurs, da neue Mittelfristziele erst im Sommer verkündet werden sollen.
Nel ASA lässt nicht locker
Kaum nennenswerte Neuigkeiten gab es in den vergangenen Tagen zu Nel ASA (NO0010081235). Die Aktie zehrt vor allem von einer bereits in der vergangenen Woche verkündeten Reservierung im Gigawatt-Bereich und einer allgemein etwas freundlicheren Stimmung im Wasserstoffsegment. Meldungen über frische Aufträge scheinen sich wieder etwas zu häufen. Die Nel ASA-Aktie konnte sich so bei 0,45 Euro zum Wochenende einpendeln und die Unterstützung bei 0,40 Euro weiter zementieren.
Ein Absturz scheint damit erst einmal abgewendet worden zu sein. Doch Nel ASA ist schwer darauf angewiesen, dass der Newsflow weiterhin positiv ausfällt. Zumindest in den letzten Monaten gaben die Kurse zuverlässig nach, wenn negative oder gar keine Neuigkeiten im Wasserstoff-Bereich zu vernehmen waren. Daher bleibt die Aktie eine riskante Angelegenheit, denn kurzfristig ist vollkommen offen, was auf die Anlegerinnen und Anleger zukommen mag.
Apple verwöhnt die Aktionäre
Wahrscheinlich ist es übertrieben, Apple (US0378331005) schon als Sorgenkind zu betiteln, denn es handelt sich immer noch um den, gemessen am Börsenwert, zweitgrößten Konzern auf dem Planeten mit schwindelerregend hohen Gewinnen. Das Wachstum hat zuletzt aber schwer gelitten, und das vor allem beim wichtigsten Produkt in Form des iPhone. Dort ging es mit den Verkäufen im ersten Quartal um rund zehn Prozent zurück. Apple hat auch sonst keine Produkte zu bieten, bei denen sich schnelle Sprünge vermuten ließen.
Dennoch ging es mit der Aktie nach Zahlen hierzulande um 6,9 Prozent bis auf 171,44 Euro in die Höhe. Großen Einfluss darauf dürfte ein frisch angekündigtes Aktienrückkaufprogramm haben. Schwindelerregende 110 Milliarden Dollar nimmt Apple dafür in die Hand, was sämtliche bisherigen Schritte dieser Art deutlich übertrumpft. Zudem fielen die Zahlen zwar mau, aber besser als befürchtet aus. Apple beweist gewissermaßen Stäre in einer herausfordernden Zeit.
Bayer erfolgreich vor Gericht
Für Bayer (DE000BAY0017) gab es kürzlich gleich zwei gute Neuigkeiten aus laufenden Gerichtsverfahren. Besonders gut kam eine Entscheidung eines Berufungsgerichts in den USA an, laut der nun doch keine Millionenentschädigungen aufgrund des Einsatzes von PCB gezahlt werden müssen. Darauf hatten drei Lehrer den Konzern verklagt. Bayer beharrt jedoch daraus, dass die mittlerweile übernommene Tochter Monsanto für die beanstandeten Produkte und Baustoffe gar nicht verantwortlich gewesen sei.
Das Urteil kann noch angefochten werden, was die Anwälte der Kläger auch gerne tun möchten. Dennoch konnten die Bullen etwas Zuversicht tanken und die Bayer-Aktie landete zum Wochenende bei respektablen 28,02 Euro. Ein Durchbruch nach oben kündigt sich hier noch nicht an, doch zumindest können die Käufer sich das 18-Jahres-Tief knapp unter der 25-Euro-Marke vom Hals halten. Das könnte eine Bodenbildung vermuten lassen – zumindest, solange neuerliche Hiobsbotschaften ausbleiben.
Auf und ab
Für die meisten Aktien ist die Börse eine ständige Achterbahnfahrt, bei der es mal in die Höhe und mal steil abwärtsgeht. Das bedeutet jedoch auch, dass es nach Tiefpunkten oftmals kräftige Erholungen zu sehen gibt und eben solche Phasen sind mit die attraktivsten Einstiegsgelegenheiten. Es ist durchaus möglich, dass wir eine solche Chance bei den hier erwähnten Aktien gerade vor uns haben. Dummerweise lässt sich dafür aber keine Garantie aussprechen. Wo genau der Tiefpunkt liegt, das lässt sich stets und immer nur im Nachhinein feststellen.
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04.05.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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