Evotec kann wieder punkten, TUI erneut mit Kurszuwächsen, Nvidia behebt Probleme bei Blackwell und TSMC zieht die Reißleine
Langweilig wird es bei diesen Aktien derzeit selten
An den Börsen geht es dieser Tage wieder einmal hoch her, was nicht nur an der ins Rollen gekommenen Berichtssaison liegt. An der Nachrichtenfront häufen sich auch andere, kursrelevante Themen und manche Aktie kann schlicht von einer positiven Charttechnik profitieren. Trotz eines insgesamt eher zurückhaltenden Handelstags gab es so letztlich noch mehr als genug grüne Vorzeichen zu sehen.
Die angeschlagene Aktie von Evotec (DE0005664809) konnte um gleich 8,9 Prozent in die Höhe schießen, nachdem das Unternehmen Neuigkeiten zur Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb verkündete. Nicht nur zahlte der Partner eine Meilensteinzahlung in Höhe von 50 Millionen Euro und sorgt damit für etwas Entspannung bei Evotec. Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit nun auch über die Onkologie hinaus ausgeweitet werden.
Die Anleger wittern neue Chancen und die Evotec-Aktie konnte sich gestern mit 6,47 Euro aus dem Handel verabschieden. Das entspricht schon fast dem Zwischenhoch aus dem September und ist von einem möglichen charttechnischen Durchbruch damit nicht allzu weit entfernt. Allerdings werden die bestehenden Probleme im Konzern nun kaum einfach in Vergessenheit geraten und es ist weiterhin zur Vorsicht zu raten.
TUI: Nicht aufzuhalten?
Ohne größere Neuigkeiten setzte sich am Mittwoch die Erholungsrallye bei TUI (DE000TUAG505) in einem ansehnlichen Tempo fort. Nachdem die Käufer auch die letzten Widerstände auf dem Weg in Richtung 8-Euro-Marke überwinden konnten, steigerte der Titel sich um weitere 2,6 Prozent bis auf 7,73 Euro. Damit erscheint ein Angriff auf das 52-Wochen-Hoch so wahrscheinlich wie schon lange nicht mehr.
Genügend Gründe für Optimismus gibt es bei TUI schon seit Längerem. Immer wieder stimmte das Management die Anleger auf hohe Buchungszahlen und anhaltendes Wachstum beim operativen Geschäft ein. Warum dies nun plötzlich mehr gewürdigt werden kann als in den letzten Wochen und Monaten, das bleibt das Geheimnis der Käufer. Wahrscheinlich ist aber, dass gute Neuigkeiten von Mitbewerbern und Branchenverbänden das Selbstbewusstsein ein wenig gesteigert haben.
Nvidia dank Partner wieder auf Kurs
Nvidia (US67066G1040) sprach kürzlich recht offen über Fertigungsprobleme bei Blackwell. Spekuliert wurde darüber bereits im Frühjahr, der Konzern gestand das Ganze aber erst im Spätsommer ein, ohne allzu sehr ins Detail zu gehen. Nun ließ CEO Jensen Huang bei einer Veranstaltung in Kopenhagen wissen, dass die Fertigung durch einen Designfehler tatsächlich mit geringen Ausbeuten zu kämpfen hatte. Die Probleme sollen mittlerweile allerdings endgültig behoben sein und allem Anschein nach ist die Massenfertigung in vollem Gange.
Huang zufolge geht besagter Designfehler vollumfängliche auf die Kappe von Nvidia. Beheben ließ das Ganze sich letztlich auch mithilfe des langjährigen Partners und Auftragsfertigers TSMC. Damit nimmt der Nvidia-Chef auch ein wenig Gerüchten Wind aus den Segeln, laut denen die beiden Unternehmen sich hinter den Kulissen zoffen könnten. Der Nvidia-Aktie hat es nicht geholfen. Jene gab am Mittwoch um 2,8 Prozent bis auf 139,56 US-Dollar nach. Allerdings erreichte sie auch erst tags zuvor ein neues Allzeit-Hoch.
TSMC in Erklärungsnot
Mit eigenen Problemen hat TSMC (US8740391003) derweil mit Blick auf geltende Sanktionen gegenüber China zu kämpfen. Schon seit 2020 darf das Unternehmen eigentlich keine Chips mehr an Abnehmer aus der Volksrepublik verkaufen. An einer entsprechenden Regelung der USA beteiligt sich auch Taiwan. Kürzlich sind allerdings von TSMC gefertigte Chips in Smartphones chinesischer Hersteller aufgetaucht, was einige Fragen aufwirft.
Wie beim „Handelsblatt“ zu lesen ist, stoppte TSMC bereits vor zwei Wochen den Verkauf von Chips an einen bestimmten Kunden, der für die Umgehung des US-Embargos verantwortlich sein könnte. Um wen es sich dabei handeln könnte, ist nicht überliefert. TSMC selbst gab dazu auch keinen Kommentar ab. Grundsätzlich beteuert TSMC aber, sich an sämtliche gesetzlichen Regelungen zu halten. Der Aktie hat das Ganze zumindest im Handel am Mittwoch nicht geschadet. Jene konnte sich gestern um 1,2 Prozent bis auf 200,86 Dollar verbessern.
Die Zuversicht bleibt
Trotz vieler erfreulicher Neuigkeiten herrscht an den Börsen derzeit längst nicht nur eitel Sonnenschein. Doch allen Unsicherheiten zum Trotz scheint sich die generelle Zuversicht der Börsianer hartnäckig zu halten. Sowohl beim DAX als auch anderswo deuten zahlreiche Indizien auf einen noch immer sehr lebendigen Aufwärtstrend hin. Solange dieses Sentiment uns erhalten bleibt, spricht auch wenig dagegen, weiterhin optimistisch zu bleiben.
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24.10.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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