Fielmann: Kursrutsch nach enttäuschendem Ergebnis
Profitabilität bei Fielmann unter Druck - lohnen sich die ganzen Investitionen?
Fielmann legte einen durchwachsenen Abschluss für 2022 vor, der nicht den Erwartungen der Aktionäre entsprach. Die hatten sich nach Vorlage des Berichts zum 3. Quartal auf eine Verbesserung des Geschäfts eingestellt und die Aktien nach oben gekauft. Doch der negative Trend im operativen Geschäft vertiefte sich im 4. Quartal.
Beim Umsatz konnte Fielmann (DE0005772206) ein leichtes Wachstum ausweisen. Mit einem Plus von 5 % blieb man minimal über der Prognose und konnte absolut ein Niveau von 1,76 Mrd. Euro ausweisen. Das ist befriedigend, wenngleich man aber bedenken muss, dass die Inflation in Europa knapp unter 10 % liegt, womit der Umsatz inflationsbereinigt schrumpfte, nicht wuchs. Deutlicher war der negative Trend beim Gewinn.
Das operative Ergebnis vor Abschreibungen sank um -14,2 % auf 339,8 Mio. Euro. Da 2022 für Fielmann ein Investitionsjahr war, zählt das „D“ in EBITDA jedoch. Vor Steuern sank der Gewinn der Optikerkette daher überdurchschnittlich stark um -23,4 % auf 160,7 Mio. Euro. Im Herbst lag die Erwartung noch bei 200 Mio. Euro. Nach Steuern blieben nur noch 110 Mio. Euro (-23,9 %) stehen und die Dividende wurde auf 0,75 Euro je Aktie halbiert.
Lohnt sich der Einstieg ins Hörakustikgeschäft?
Zu klären bleibt noch, ob der Vorstoß in das Hörgerätegeschäft am Ende einen Erfolg bringen wird. Nachdem Fielmann in der Vergangenheit erst in Deutschland und dann europaweit horizontal und vertikal expandiert hatte, nahm man zusätzlich zum Optikergeschäft noch das Hörgerätegeschäft mit auf. Frei nach dem Motto, dass ein großer Teil der Kundschaft mit dem Alter nicht nur Sehschwierigkeiten, sondern auch Hörschwierigkeiten bekommt.
Und wie immer kleckerte Fielmann nicht, sondern klotzte. Zum Jahresende bietet man in 352 der insgesamt 968 Filialen Hörakustikdienstleistungen und -produkte an. Im Gesamtjahr wurden mehr als 100.000 Hörgeräte bei Kunden angepasst, so das Unternehmen. So weit, so gut. Was wir jedoch noch nicht wissen, ist, wie die Marge in diesem neuen Geschäftszweig ist und wie hoch die Investitionen dafür letztlich sein werden. Da werden wir noch genau rechnen müssen.
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24.02.2023 - Mikey Fritz
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