
Fielmann: Profitabilität beginnt zu schrumpfen
Die Umsatz- und Gewinnwarnung hat die Fielmann-Aktie auf dem falschen Fuss erwischt
Die Sorge der Börse vor einer bevorstehenden Rezession weitet sich immer stärker aus. Genährt wurde sie heute von der Umsatz- und Gewinnwarnung von Fielmann.
Fielmann (DE0005772206) wird an der Börse entzaubert. Der ehemalige Börsenliebling hat seine Anziehungskraft eingebüsst und die Anleger haben nun endgültig das Vertrauen in die Wachstumsstrategie des Unternehmens verloren.
-12 % Tagesverlust sind schon ein Wort. Für einen bodenständigen SDAX-Wert mit einem gesunden Geschäftsmodell ist das eine harte Ansage. Die Bewegung kommt aber nicht zufällig, sondern hängt mit der heutigen Umsatz- und Gewinnwarnung zusammen, die zu einem kritischen Zeitpunkt im Hinblick auf die Charttechnik gemacht wurde.
Frankfurt hatte die Aktie im Vorfeld der Quartalszahlen direkt in der Nähe der März-Tiefs von 2020 positioniert. Nachdem das Unternehmen dann heute die vorläufigen Zahlen für das 1. Halbjahr und die neue Prognose veröffentlichte, lösten die Verkäufe eine regelrechte Kaskade an Stop-Loss-Limits aus, die unter den Wochenschlusstiefs vom März 2020 platziert waren.
Profitabilität beginnt zu schrumpfen
Das Wachstum kam im 1. Halbjahr fast zum Erliegen. Fielmann geht noch von einem Umsatz von 437 Mio. Euro aus nach 407,7 Mio. Euro in der Vorjahresperiode. Das ist zu wenig, zumal das 2. Halbjahr schwächer als das 1. Halbjahr ausfallen wird. Die Profitabilität beginnt auch bereits zu schrumpfen. Auf Basis der vorläufigen Zahlen rechnet das Unternehmen nun für das 1. Halbjahr mit einem Ergebnis von 89 Mio. Euro (-7 %) nach 96 Mio. Euro im Vorjahr. Der Rückgang der Profitabilität resultiert im Schwerpunkt aus den Monaten April bis Juni, wo das Ergebnis vor Steuern um -28 % abrutschte.
Die Jahresprognose wurde heute aktualisiert. Fielmann erwartet für das Gesamtjahr beim Aussenumsatz (inkl. Mehrwertsteuer) noch ein Niveau von 2,07 Mrd. Euro. Das würde einem Wachstum von nur noch 7 % entsprechen. Beim Ergebnis vor Steuern sieht man jedoch jetzt schon einen Rückgang um -9 % auf 190 Mio. Euro voraus.
Gleichzeitig liegt die Bewertung selbst nach dem Absturz immer noch sehr hoch. Das KUV entspricht dem Faktor 2 und das KGV auf Basis der letzten Zahlen erreicht 27. Wohlgemerkt vor dem Hintergrund, dass sich die Margen in Zukunft verschlechtern werden.
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05.07.2022 - Mikey Fritz
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