Gebühren für Kupferschmelze unter Druck
Chinesische Überkapazitäten unter Ertragsstress
Der Rohstoffkonzern Freeport-McMoRan (US35671D8570) und die chinesische Tongling Nonferrous Metals haben sich während der laufenden Asia Copper Week in Schanghai über die neuen Gebühren für die Bearbeitung und Raffinerie geeinigt. Die Gebühr beträgt nun für 2020 62 Dollar je Tonne und 6,2 Cent je Pfund, teilte das Unternehmen heute mit.
Die Gebühren zahlen die Minenunternehmen den Schmelzen, um diese in raffiniertes Material umzuwandeln. Die ,,Anual treatment and refining charges (TC/RCs)‘‘. Diese Benchmark wird für große langfristige Vereinbarungen als Maßstab genutzt und spielt eine große Rolle für die operative Profitabilität an beiden Enden der Wertschöpfungskette von Kupfer. Während die Schmelzen hohe TC/TR’s anstreben, wollen die Minenunternehmen ihre Kosten minimieren.
Die neuen Gebühren liegen dabei um 23 % tiefer als der für 2019 gültige Benchmark-Preis von 80,80 Dollar je Tonne bzw. 8,08 Cent je Pfund. Zuvor hatte Freeport McMoRan den gleichen neuen Preis mit der chinesischen Jiangxi Copper und China Copper Corp. ausgehandelt, teilte der Senior Vice President für Marketing und Verkauf bei Freeport, Javier Targhetta, mit.
Bildnachweis: © EMH Service GmbH
Gebühren spiegeln Kapazitätsausweitung
Die sinkenden Gebühren reflektieren ein engeres Angebot von Kupferkonzentrat sowie eine in China steigende Verarbeitungskapazität für das Metall. Die Gebühren für die Kupferbearbeitung fallen bereits das fünfte Jahr in Folge. Im Jahr 2015 hatten die Gebühren noch 107 Dollar je Tonne und 10,07 Cent je Pfund betragen. Die Preis-Benchmark hat inzwischen ein neues Neunjahrestief erreicht.
Wie sich die neuen Benchmark-Preise auf die chinesische Kapazitätsentwicklung auswirken bleibt einstweilen abzuwarten. Für diese ist der neue Benchmarkpreis eine negative Nachricht, die zu einer Senkung der Schmelzproduktion führen könnte. Einige chinesische Schmelzstätten benötigen einen Preis von rund 75 Dollar, um die Gewinnschwelle zu erreichen.
Es wird erwartet, dass chinesische Unternehmen in diesem Jahr rund 900.000 Tonnen und 2020 weitere 350.000 Tonnen Schmelzkapazität auf den Weltmarkt bringen. Diesen Kapazitätsüberhang reflektiert die neue Gebühr. Gleichzeitig prognostiziert die International Copper Study Group eine um 0,5 % sinkende globale Kupferproduktion in diesem Jahr.
Fazit
Die neuen Nachrichten dürften die Profitabilität chinesischer Schmelzen unter Druck bringen, die operativen Kosten der Minenunternehmen allerdings weiter entlasten. Einer der Profiteure ist also auch Freeport-McMoRan, deren Aktie sich in unserem Themendepot Basis- und Edelmetalle befindet.
21.11.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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