Edelmetall Marktbericht vom 16.11.2024: Edelmetalle unter Beobachtung - Warum Gold und Silber trotz Verlusten strategische Anlagen bleiben
Die Preise von Gold und Silber verzeichneten erhebliche Verluste
Die Edelmetallmärkte haben in dieser Woche enttäuscht: Gold fiel um -4,6 % auf 2.561 US-Dollar und Silber büßte -3,4 % ein, was den Preis auf 30,22 US-Dollar drückte. Auch auf Monatssicht zeigen sich negative Trends – Gold steht mit -6,7 % und Silber mit -7,4 % unter erheblichem Verkaufsdruck. Trotz der kurzfristigen Schwäche bleibt das Interesse an beiden Metallen langfristig bestehen, gestützt durch fundamentale Marktbedingungen und geopolitische Unsicherheiten. Doch was bewegt derzeit die Preise, und was bedeutet dies für Anleger?
Die Schwäche des Goldpreises in dieser Woche spiegelt eine allgemeine Unsicherheit an den Märkten wider. Mit einem Rückgang von -4,6 % deutet Gold (TVC:GOLD) erneut an, dass es auch vor kurzfristigen Schwankungen nicht gefeit ist. Dennoch bleibt das Edelmetall eine zentrale Anlageklasse. Seit Ende 1999 konnte Gold mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 6,8 % überzeugen, was die Performance des S&P 500 von 4,9 % deutlich übertrifft.
Ein wesentlicher Treiber der Nachfrage nach Gold bleibt die Unsicherheit. Niedrige reale Renditen, geopolitische Spannungen und die Furcht vor Inflation stützen den Kurs. So haben Zentralbanken weltweit ihre Goldreserven in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut. Gerade in Zeiten, in denen traditionelle Märkte durch externe Schocks wie Wirtschaftssanktionen oder Währungsschwankungen ins Wanken geraten, bleibt Gold ein sicherer Hafen für Investoren.
Interessanterweise zeigt Gold eine starke Korrelation mit den realen Zinsen. Die anhaltend niedrigen Zinsniveaus der vergangenen Jahre haben das Edelmetall besonders attraktiv gemacht. Dabei behält Gold seine historische Rolle als Schutz vor inflationären Risiken und als „hartes Geld“ in Krisenzeiten bei. Zwar konnte der S&P 500 durch die Technologie-Rallye der vergangenen Dekade beeindrucken, doch Gold bleibt eine Alternative, die langfristige Stabilität verspricht.
Silber: Ein Markt zwischen Schwäche und Potenzial
Der Silberpreis zeigte sich ebenfalls volatil und fiel kurzfristig unter die Marke von 30 US-Dollar, bevor er sich wieder leicht erholte. Der Wochenverlust von -3,4 % reflektiert die Belastungen durch externe Faktoren wie einen erstarkenden US-Dollar. Die Wiederwahl von Donald Trump und die damit einhergehende nationalistische Wirtschaftspolitik trugen zur Aufwertung des Dollars bei, was traditionell Druck auf Edelmetalle ausübt. Zusätzlich wirkte die Veröffentlichung des US-Erzeugerpreisindex belastend, der eine leicht steigende Inflation anzeigte.
Langfristig bleibt jedoch auch Silber (TVC:SILVER) eine interessante Anlage. Das Silver Institute prognostiziert für 2024 einen Rückgang des weltweiten Silberdefizits um 4 %, was auf eine leichte Entspannung des Marktes hindeutet. Dieser Trend wird durch ein steigendes Angebot aus der Wiederverwertung von Silberbesteck aus westlichen Haushalten unterstützt. Dennoch könnten makroökonomische Faktoren, wie die Debatte um eine Abwertung führender Währungen, Silber Rückenwind geben.
Die Unsicherheit rund um wirtschaftspolitische Entscheidungen und Inflationsängste macht Silber – ähnlich wie Gold – zu einem wertvollen Diversifikator in Portfolios. Anleger sollten jedoch die kurzfristige Volatilität nicht unterschätzen und die Preisentwicklung im Auge behalten. Gerade im Hinblick auf die Nachfrage nach industriellem Silber könnte der Markt mittelfristig an Schwung gewinnen.
Technische Analyse Gold: Seitwärtsbewegung trotz langfristiger Stabilität
Der Goldpreis zeigt aktuell eine übergeordnete Seitwärtsbewegung, trotz seines positiven Langzeittrends. Das Monatsminus von -6,7 % spiegelt die kurzfristige Schwäche wider. Dennoch bleibt der Kurs oberhalb des steigenden 200-Tage-Durchschnitts, was auf Stabilität hindeutet. Unterstützungsbereiche liegen bei 2.353 US-Dollar, während die Zone um das 52-Wochen-Tief bei 1.965 US-Dollar als langfristig bedeutende Haltemarke gilt. Auf der Oberseite fungieren 2.790 US-Dollar als mittelfristiger Widerstand und Anziehungspunkt, mit einem Fokus auf das 52-Wochen-Hoch. Die seitwärts gerichtete Tendenz mahnt Anleger zur Geduld.
Technische Analyse Silber: Volatile Tendenz mit Druck auf die Bullen
Silber bleibt mit einem Monatsverlust von -7,4 % in einer eher ungünstigen Trendlage. Der Preis bewegt sich knapp über dem steigenden 200-Tage-Durchschnitt, was langfristig als positiv gilt. Ein mittelfristig starker Unterstützungsbereich liegt bei 26,39 US-Dollar, während das 52-Wochen-Tief bei 21,91 US-Dollar eine bedeutende Marke darstellt. Widerstandsbereiche befinden sich bei 34,85 US-Dollar und decken sich mit dem 52-Wochen-Hoch. Die technische Lage bleibt angespannt, und die Volatilität fordert ein wachsames Auge auf kurzfristige Entwicklungen.
Ausblick: Weiterhin Unsicherheit bei kurzfristiger Volatilität
Die Edelmetallmärkte könnten in den kommenden Wochen weiter unter Druck bleiben, wobei makroökonomische Faktoren wie Inflationsdaten und Zentralbankpolitik eine zentrale Rolle spielen. Mittelfristig dürften Gold und Silber jedoch von ihrer Rolle als Krisenwährungen profitieren, was Anlegern Chancen in einem volatilen Umfeld bietet.
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16.11.2024 - Andreas Opitz
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