Goldman Sachs: Kosten an der Wall Street sind stark gestiegen
Goldman Sachs mit Sell-off zur Eröffnung - Kosten weit schlechter als erwartet
Sell-off bei Goldman Sachs. Trotz des höchsten Jahresgewinns in der Geschichte der Bank ist die Wall Street enttäuscht.
Mit dem Ende des Booms an der Börse endete auch die Rallye für Goldman Sachs (US38141G1040). Die starke Bewegung der Aktien der Investmentbank fand am Dienstag ein harsches Ende, nachdem man die Zahlen für das 4. Quartal 2021 vorgelegt hatte, die auf Ebene der Kosten enttäuscht haben.
Der Gewinn im Dezember-Quartal sank um -13 % im Jahresvergleich. Es klang schon vorher durch, dass die Bonuszahlungen in diesem Jahr hoch ausfallen werden, da die Händler ausgezeichnet verdient haben. Nach einem Gewinn von 4,36 Mrd. US-Dollar im Vorjahresquartal war mit einem Netto-Gewinn von 4,1 Mrd. US-Dollar im abgelaufenen Quartal gerechnet worden. Doch die Bonuszahlungen fielen völlig aus dem Rahmen und Goldman legte lediglich einen Gewinn von 3,8 Mrd. US-Dollar vor.
JPMorgan Chase (US46625H1005) hatte bereits am Freitag das Fundament für den heutigen Sell-off bei Goldman Sachs gelegt. Die grösste und wichtigste amerikanische Bank enttäuschte ebenfalls mit den Zahlen zum 4. Quartal, nachdem die operativen Kosten deutlich höher als erwartet ausfielen. Eine unangenehme Überraschung, denn JPMorgan Chase ist sonst gerade für scharfe Kostenkontrolle bekannt.
Kosten an der Wall Street sind stark gestiegen
Goldman legte operative Kosten in Höhe von 7,3 Mrd. US-Dollar vor. Das Niveau lag nicht nur 23 % über dem Vorjahresniveau, sondern auch weit über den Schätzungen, die sich im Vorfeld auf 6,4 Mrd. US-Dollar eingependelt hatten. Von den 7,3 Mrd. US-Dollar entfielen allein 3,2 Mrd. US-Dollar (+31 %) auf Gehälter und Bonuszahlungen. Für das Gesamtjahr wies Goldman Gehälter in Höhe von 17,7 Mrd. US-Dollar (+33 %) aus.
Ein schlechtes Geschäft hat Goldman Sachs nicht gemacht. Man kann zu Recht über die unerwartet stark gestiegenen Kosten klagen, aber die Investmentbank verdiente im Gesamtjahr 21,2 Mrd. US-Dollar. Das war nicht nur mehr als das Doppelte, was man im vergangenen Geschäftsjahr verdient hatte, sondern es war auch der grösste Gewinn in der Geschichte der Bank. Gereicht hat es heute nicht, um die Erwartungen zu erfüllen.
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19.01.2022 - Mikey Fritz
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