Goldman Sachs, JP Morgan, Deutsche Bank - US-Amerikanische Banken begeistern Analysten

Goldman Sachs übertrifft Gewinnerwartungen um 50 %

 

Amerikanische Finanzinstitute eröffnen die Berichtsaison für das 2. Quartal 2021. Auch wenn die Analystenerwartungen zum Teil deutlich übertroffen werden konnten, geht die Aktie von Goldman und auch von JP Morgan leichter aus dem Handel an der Wall Street.

Am Morgen veröffentlichte die amerikanische Großbank JP Morgan (US46625H1005) die Bilanz für das am 30. Juni beendete zweite Quartal 2021. Bei JP Morgan sorgten stark gesunkene Kreditrisiken als Folge der wirtschaftlichen Erholung in den USA für einen deutlichen Gewinnsprung. Der Gewinn konnte im Vergleich zum schwachen Vorjahreszeitraum um 250 % auf 11,9 Milliarden US-Dollar gesteigert werden.

Gestärkt durch das solide Ergebnis zeigt sich der Vorstand zuversichtlich, dass sich der wirtschaftliche Ausblick weiter verbessere und die Wirtschaftsleistung sich weiter erhole. Allerdings kam der Gewinnsprung auch durch die Auflösung der Risikoversorgung für ausfallbedrohte Kredite in Höhe von 2,3 Milliarden US-Dollar zustande. Dennoch lagen die Quartalszahlen leicht über den Erwartungen der Analysten. Diese hatten mit einem Gewinn pro Aktie von 7,20 US-Dollar gerechnet. Trotz der erwirtschafteten 7,78 US-Dollar pro Aktie reagierte die Aktie leicht negativ und verlor 2,3 % auf 130 €.

Denn auch wenn der Gewinn nachhaltig gesteigert werden konnte und zu überzeugen wusste, ging der Umsatz um 8 % auf 30,5 Milliarden US-Dollar zurück. Erfolgreichste Abteilung ist weiter das Investmentbanking, denn der Flut an Börsengängen spülte deutlich mehr Geld in die Kasse und sorgte für eine höhere Marge die das operative Ergebnis ankurbelte.

Aktionäre von JP Morgan profitierten mit jährlichen Wertzuwächsen einschließlich Dividende von 17,5 % in den vergangenen 10 Jahren. Andere Geldinstitute im SP500 schafften durchschnittlich nur 14,8 %. Die Aktienrückkäufe in Höhe von 30 Milliarden US-Dollar dürften den Kurs in den nächsten Monaten weiter beflügeln.

 

Goldman übertrifft Erwartungen um 50 %

 

Die größte Investmentbank der Welt, Goldman Sachs (US38141G1040), übertraf die Erwartungen der Analysten um 50 %. Das Institut, dass den Kundenstamm primär um institutionelle Anleger baut und nur sehr vermögende Privatpersonen betreut, konnte den 2. Höchsten Quartalsgewinn aller Zeiten erzielen.

Zwar waren die Erträge im Aktien- und Anleihenhandel leicht rückläufig, doch der Gewinn der Investmentbank konnte nach 373 Millionen US-Dollar im Vorjahr auf 5,49 Milliarden US-Dollar gesteigert werden. Damit erzielte das Unternehmen einen Gewinn von 15,02 US-Dollar pro Aktie. Analysten hatten im arithmetischen Mittel mit einem Gewinn von 10,25 US-Dollar pro Aktie gerechnet. Auch der Umsatz konnte die Markterwartungen übertreffen und stieg um 16 % auf 15,4 Milliarden US-Dollar.

Als Folge der erfolgreichen ersten Jahreshälfte 2021 erhöht Goldman die Quartalsdividende um 60 % auf 2 US-Dollar pro Anteil. Basierend auf dem Kurs von 318 € pro Aktie liegt die Dividendenrendite allerdings nur bei 0,5 %. Auch bei Goldman schwächelte der Gewinn aus dem Aktienhandel zuletzt, doch der boomende Markt für Aktienemissionen einschließlich von Börsengängen sorgte für satte Gewinn durch hohe Gebühren.

Die Deutsche Bank (DE0005140008) veröffentlicht die Quartalszahlen erst in 2 Wochen. Doch alle Indikatoren weisen auf ein erfreuliches zweites Quartal beim größten deutschen Bankhaus hin.

 

13.07.2021 - Felix Eisenhauer - fe@ntg24.de

 

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