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BioNTech verliert den Halt, auch TUI gibt weiter ab, Nel ASA stürzt in den Abgrund und PayPal taumelt neuen Tiefen entgegen

Die Kriegsgefahr hält die Börsen in Atem

NTG24 - BioNTech verliert den Halt, auch TUI gibt weiter ab, Nel ASA stürzt in den Abgrund und PayPal taumelt neuen Tiefen entgegen

 

Zu Beginn der neuen Woche gab es kaum ein anderes Thema als die weiteren Eskalationen in der Ukraine. Ständig prasselten neue Nachrichten auf die Anleger ein und die wenigsten davon ließen irgendetwas Gutes vermuten. Letztlich mündete alles in einer Brandrede des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der die von Separatisten kontrollierten Gebiete in der Ukraine anerkannte und wenig später Truppen dorthin aussendete.

Letzteres geschah nach Börsenschluss, schon zuvor reagierten die Anleger aber regelrecht geschockt auf die sich andeutende Gewaltspirale, die gerade in Gang gesetzt worden zu sein scheint. Dem Negativtrend konnte sich kaum ein Titel entziehen. Lediglich bei BioNTech (US09075V1026) spielte noch ein anderer Faktor eine Rolle.

Die ersten Auslieferungen des Corona-Impfstoffs von Novavax sorgten gestern für Aufsehen und für die Aufsicht darauf, dass BioNTech künftig wohl noch etwas weniger Impfstoff ausliefern können wird. Das mag nicht sonderlich dramatisch sein. Es scheint aber der Tropfen zu sein, der das Fass im ohnehin bestehenden Abwärtstrend zum Überlaufen brachte. In jedem Fall sehen Abschläge von 11,55 Prozent in Frankfurt alles andere als erfreulich aus.

 

TUI im Sinkflug

 

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Werbebanner EMH PM TradeAuch bei TUI (DE000TUAG000) hatten die Anleger am Montag wenig zu lachen. Hier hielten die Kursverluste sich mit 3,7 Prozent noch eher in Grenzen und die generelle Erholungsbewegung der letzten Wochen kommt noch nicht unbedingt in Gefahr. Den Aktionären sind ihre Sorgen aber anzumerken. Ein Krieg in der Ukraine dürfte die Reiselust kaum steigern und ob der Konflikt noch über die Ukraine hinaus gehen könnte, darüber wird derzeit munter spekuliert.

Bisher ist nichts in Stein gemeißelt, doch es besteh die Möglichkeit, dass das Sommergeschäft vom größten militärischen Konflikt in Europa seit Ende des Zweiten Weltkriegs überschattet wird. Das schmerzt gleich doppelt, da eigentlich viele Anleger sich in diesem Jahr auf eine große Erholung freuten. Die ist zwar noch immer möglich, der Optimismus der Anteilseigner hat aber einen ordentlichen Dämpfer abbekommen.

 

Jetzt brechen alle Dämme

 

Noch weniger Hoffnung dürfte es derzeit bei der Aktie von Nel ASA (NO0010081235) geben, welche gestern mehr oder weniger ins Bodenlose gestürzt ist. Mit einem Verlust von 13,8 Prozent und einem Schlusskurs von nur noch 1,10 Euro dürften die Bullen den Kampf um die Marke bei 1,20 Euro endgültig als verloren ansehen und das lässt noch weitere Kursverluste in den nächsten Tagen vermuten.

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Weitere Unterstützungen im Chart finden sich jetzt erst einmal nicht mehr. Bei der 1-Euro-Linie lässt sich allenfalls noch hoffen, dass diese aus psychologischen Gründen nicht allzu schnell fallen wird. Sollte das nicht der Fall sein, wären auch Abwertungen bis in Richtung 0,85 Euro kaum auszuschließen. Mit der derzeitigen Stimmungslage an den Märkten erscheint das sogar einigermaßen wahrscheinlich.

 

Die nächste Schlappe für PayPal

 

Auch bei PayPal (US70450Y1038) setzte der Abwärtstrend sich zu Wochenbeginn mit Verlusten von 1,76 Prozent fort. Das sieht auf den ersten Blick noch fast erfreulich aus an einem insgesamt deprimierenden Handelstag. Allerdings spricht viel dafür, dass an den US-Märkten heute eine weitere wichtige Marke nach unten durchkreuzt wird.

Am Montag gab es dazu keine Gelegenheit, da die US-Börsen aufgrund eines Feiertags geschlossen blieben. Folgen die Amerikaner dem Beispiel aus Europa, dürfte die PayPal-Aktie heute aber die Linie bei 100 USD nach unten durchkreuzen und damit weitere Kaufsignale auslösen. Sollte die Ukraine-Krise sich weiter zuspitzen, und danach sieht es aktuell aus, wäre das umso wahrscheinlicher. Wohin die Reise für das Papier jetzt noch gehen könnte, scheint völlig offen. Sicher ist wohl nur, dass mit einer Erholungsbewegung allzu bald nicht zu rechnen ist, da die Börsianer derzeit an riskanten Investments wenig interessiert sind. Allerdings besteht noch die Möglichkeit, dass die US-Märkte entspannter auf die Krise reagieren. Schließlich ist die Ukraine dort sehr viel weiter entfernt als in hiesigen Gefilden.

 

Was ist jetzt zu tun?

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistDie Börsen sind in heller Aufruhr und sie dürften es auch heute noch bleiben. Es wird schon fleißig über mögliche Konsequenzen der jüngsten Entwicklung gesprochen. Das offensichtlichste Szenario sind dabei harte Konsequenzen aus dem Westen gegenüber Russland. Einige Beobachter wollen aber auch schon den Beginn des Dritten Weltkriegs sehen. So weit wollen wir an dieser Stelle nicht gehen und stattdessen dazu aufrufen, nicht in nackte Panik zu verfallen. Die Vergangenheit zeigte, dass die Märkte selbst große Kriege relativ gut überstehen können.

 

22.02.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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