Intel freut sich über die nächste Milliardenförderung, was den Anlegern neue Fantasien beschert!
Intel blickt auf viele Chancen
Die Intel-Aktie entwickelte sich zuletzt nicht schlecht, wurde angesichts der euphorischen Stimmung im Chip-Segment aber doch etwas stiefmütterlich behandelt. Dabei blickt das Unternehmen auf einige Chancen für die Zukunft. Untermauert wurde dies kürzlich durch Berichte über weitere Milliarden von der US-Regierung, die dem Konzern zugutekommen sollen.
Die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ berichtete am Donnerstag, dass Intel (US4581401001) wohl weitere 3,5 Milliarden US-Dollar aus Washington erhalten wird. Damit soll das Unternehmen die Produktion für Halbleiter hochfahren, die in den Bereichen Geheimdienst und Militär Verwendungen finden. Die ohnehin starke Stellung in diesem Sektor dürfte Intel damit noch weiter ausbauen und das derzeitige Sentiment spricht dafür, dass wir es nicht mit den letzten Wachstumsimpulsen zu tun haben. Eine offizielle Stellungnahme liegt allerdings noch nicht vor, sodass die Berichte über die jüngste Förderung noch als Gerücht zu behandeln sind.
Auch ohne weitere Finanzspritzen eröffnen sich für Intel im Rüstungssektor aber gute Möglichkeiten. Die Aufrüstung westlicher Armeen wird so schnell kein Ende finden. Viele moderne Gerätschaften sind heute auf Halbleiter angewiesen, ohne die weder Drohnen noch moderne Panzer oder Flugabwehrsysteme richtig funktionieren. Subventionen sind da mehr oder minder nur das Sahnehäubchen. Darauf reagierten die Aktionäre gestern immerhin mit einem Kursplus von Höhe von 3,7 Prozent, was die Intel-Aktie auf 46,15 Dollar beförderte.
Intel: Nicht zu unterschätzen
Kaum von der Hand zu weisen ist allerdings, dass im Chip-Segment nach wie vor das Thema KI die erste Geige spielt, und dort scheint Intel auf den ersten Blick etwas ins Hintertreffen zu geraten. Bei KI-Beschleunigern gibt Nvidia klar den Ton an und die eigenen Lösungen finden an den Märkten kaum Beachtung. Das führt auch an der Börse dazu, dass die Anleger ihre Priorität nicht unbedingt auf die Intel-Aktie legen.
Nicht zu unterschätzen ist allerdings, dass die Chips von Intel bei KI-Servern ebenfalls eine tragende Rolle spielen. Denn KI-Chips wie der H100 laufen nicht alleine, sondern sind stets Teil eines Data Centers, in dem auch klassische Prozessoren zum Einsatz kommen. In diesem Bereich verfügt AMD aktuell zwar über das größere Momentum beim Wachstum und konnte Intel in den letzten Jahren beachtliche Marktanteile stibitzen.
Dennoch belief sich der Marktanteile im Jahr 2022 laut den Analysten von Counterpoint Research noch auf etwas mehr als 70 Prozent. Die schier unstillbare Nachfrage nach KI-Servern dürfte sich da auch bei Intel bemerkbar machen. Aufgrund der großen Konkurrenz fallen die Margen freilich sehr viel bescheidener aus als bei den KI-Chips von Nvidia. Dennoch entsteht an der Börse etwas der Eindruck, dass Intels Chancen in der aktuellen Lage dezent unterschätzt werden.
Intel ist sichtlich bemüht
Nicht vergessen sollten Anleger, dass Intel auf vielen Hochzeiten tanzt und dabei durchaus noch Wachstumschancen für sich verbuchen kann. Hinter den Kulissen werkelt der gigantische Konzern an zahlreichen neuen Chips, mit denen die zugegebenermaßen schwierige Ausgangslage noch einmal herumgerissen werden könnte. Das gilt auch für den Bereich KI, wo Intel im Vergleich zu anderen Unternehmen noch etwas in den Kinderschuhen zu stecken scheint.
Zu guter Letzt weitet Intel derzeit im großen Stil seine Produktionskapazitäten aus und stellt bereits in Ausblick, in Zukunft verstärkt als Fertiger auch für andere Unternehmen in Erscheinung zu treten. Selbst die Fertigung für direkte Konkurrenten wird nicht ausgeschlossen. Damit öffnet sich ein weiteres Feld, in dem Intel von einer anhaltend hohen Nachfrage nach (KI-)Chips profitieren könnte. Angesichts der vielen Gelegenheiten erscheint das Unternehmen mit knapp 200 Milliarden Dollar vergleichsweise günstig bewertet zu sein. Wenngleich sich leider nie Versprechen abgeben lassen und es noch immer große Herausforderungen zu beachten gibt, so könnte Intel ein interessantes Investment im Chip-Sektor darstellen, welches bisher noch von vielen Börsianern etwas übersehen wird.
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08.03.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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