als .pdf Datei herunterladen

Kleiner Schreck bei Amazon, Tesla mal wieder mit Qualitätsproblemen, auch TUI verärgert die Kundschaft und bei Apple werden die Sorgen größer

Die Anleger tappen weiterhin im Dunkeln

NTG24 - Kleiner Schreck bei Amazon, Tesla mal wieder mit Qualitätsproblemen, auch TUI verärgert die Kundschaft und bei Apple werden die Sorgen größer

 

Manch einer dürfte heute bei einem Anblick auf das eigenen Portfolio nicht schlecht gestaunt haben, sollte dort die Amazon-Aktie vertreten sein. Bei jener wurden zeitweise 95 Prozent an Verlusten angegeben. Allerdings ist das nicht der große Crash, vor dem die Kritiker des Konzern schon seit einer gefühlten Ewigkeit warnen.

Stattdessen erfolgte heute der lange angekündigte Aktiensplit im Verhältnis 1:20, welcher die Kursverluste exakt erklärt. Da für jede Aktie von Amazon (US0231351067) jeweils 20 Anteilsscheine an bestehende Anleger ausgegeben werden, egalisiert sich der scheinbare Verlust komplett. Aufgrund des Feiertags haben hierzulande einige Broker das Ganze nur noch nicht korrigiert, und so kommt es teilweise zu kuriosen Performance-Angaben.

Anzeige:

Werbebanner EMH PM TradeFraglich bleibt derweil, wie die Anleger auf den Split reagieren werden. Allgemein wird erwartet, dass die Amazon-Aktie durch den nominell geringeren Preis wieder gefragter sein wird, vor allem bei Kleinanlegern. Ob das allein allerdings ausreicht, um die großen Sorgen zu übertünchen, welche die Märkte schon seit Monaten beherrschen, lässt sich wohl nur abwarten.

 

Quantität statt Qualität

 

Tesla (US88160R1014) arbeitet bekanntlich unermüdlich daran, in Zukunft seine Produktion soweit wie nur irgend möglich auszuweiten. Mit der Qualität scheint der US-Konzern es dabei aber nicht allzu genau zu nehmen. Das Portal „EFahrer.com“ berichtete kürzlich erneut von schweren Mängeln bei Neuwagen von Tesla. Ein betroffener Fahrer entdeckte bei einem Reifenwechsel große Kratzer und teilweise sogar Risse im Unterboden, die dem Vernehmen nach nur in der Produktion entstehen konnten. Möglicherweise könnte es sich um ein weiter verbreitetes Problem handeln.

Es kommt allerdings noch dicker für den Tesla-Fahrer. Denn bei der Reparatur hielt Tesla es wohl für ausreichen, die betroffenen Stellen mit etwas Lack auszubessern, was an den Schäden an sich freiwillig nichts ändert. Ein DEKRA-Gutachter bestätigte gegenüber einem Gericht, dass mit diesen eine TÜV-Plakette nicht erteilt werden könne. Tesla hat derzeit noch Zeit, auf das Gutachten zu reagieren. Da es sich nur um ein weiteres von vielen Beispielen handelt, ist mit keiner größeren Reaktion bei der Tesla-Aktie zu rechnen. Wer sich ein Auto des US-Konzerns anschafft, sollte bei der Abnahme aber vielleicht noch einmal ganz genau hinsehen – auch wenn Autofahrer das eigentlich eher vom Gebrauchtwagenkauf kennen.

 

Quo vadis?

 

Sehr verärgert und enttäuscht waren kürzlich auch einige Kunden des Reiseveranstalters TUI (DE000TUAG000). Die waren in Fuerteventura gestrandet, nachdem ihr Rückflug nicht startete und es keinerlei Informationen darüber gab, ob und wann dies nachgeholt werden könnte. Darüber berichtete die „Fuerteventura Zeitung“. Zwar war ein Angestellter von TUI vor Ort. Der wusste aber selbst auch nur wenig und sprach zudem ausschließlich in Englisch.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Immerhin erhielten die Betroffenen etwas später einen Essensgutschein, Hotelzimmer und die Information, dass der Rückflug einen Tag später stattfinde. Die Odyssee, welche vorher durchlebt werden musste, kann hier nur ansatzweise wiedergegeben werden. Bisher ist auch noch nicht bekannt, wie das Ganze ausgegangen ist. Es ist aber nicht das erste Mal, dass es derartige Szenen bei TUI zu sehen gibt. Auf die ohnehin schon unter Druck geratene Aktie wirft das kein gutes Licht. Wenn bei dem eher moderaten Andrang im Frühjahr schon derartige Probleme auftreten: was dürfen Anleger und Urlauber dann wohl für die Sommermonate erwarten?

 

Verliert Apple den Anschluss?

 

Bei Apple (US0378331005) machen sich Analysten derweil Sorgen, dass das Wachstum des Konzerns deutlich nachlassen könnte. Morgan Stanley verweist dazu auf den App Store, dessen Zahlen im Mai fast durch die Bank schlechter als erwartet ausgefallen seien. Einzig in den USA blieb das Wachstum auf Monatssicht unverändert. Überall sonst gab es hingegen wohl eine deutliche Verlangsamung zu sehen.

Dass mehr oder weniger zeitgleich dazu Gerüchte auftreten, dass Apple beim neuen iPhone keinen neuen Chip verwenden könnte, dürfte manchen Anleger ins Grübeln geraten lassen. Laut Morgan Stanley könnte das ausbleibende Wachstum im App Store darauf hindeuten, dass die Verbraucher ihre Ausgaben derzeit stark zurückfahren. Sollte das der Fall sein, dürfte das Interesse an einem „neuen“ iPhone mit alter Hardware wohl eher gering ausfallen. Eben solche Sorgen dürften auch dafür verantwortlich gewesen sein, dass die Aktie von Apple am vergangenen Freitag zu den klaren Verlierern an den Märkten zählte.

 

Kein Grund zum Ausruhen

 

Anzeige:

Werbebanner ISIN-WatchlistSelbst in diesen schweren Zeiten gibt es durchaus immer mal wieder auch Phasen der Erholung. Schlechte Neuigkeiten sorgen aber mit schöner Regelmäßigkeit dafür, dass die dadurch erzielten Kursgewinne sich schnell auch wieder in Luft auflösen können. Auch wenn die Charttechnik öfter mal für Optimismus sorgen mag, so gibt es dieser Tage weniger denn je Gründe, um sich auf Kursgewinnen gleich welcher Art auszuruhen.

 

06.06.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.








Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)