Das erst im vergangenen Jahr aus einer Aufspaltung hervorgegangene Kellanova scheint sich schon auf der Einkaufsliste des Lebensmittel-Giganten Mars zu befinden
Die Kellanova-Aktie reagiert auf Übernahmegerüchte mit kräftigen Kursaufschlägen
Der Montag wurde beherrscht von einer fast schon depressiven Stimmung, zahlreiche Schlagzeilen sprachen gar von einem „Crash“ an der Börse. So ziemlich überall schien es mit den Kursen in die Tiefe zu gehen. Das hierzulande eher wenig beachtete Kellanova bildete dazu allerdings einen angenehmen Kontrast, und das nicht ohne Grund.
Kellanova (US4878361082) entstand erst im vergangenen Jahr, nachdem Kellogg’s sich in zwei Teile aufgespalten hatte. WK Kellogg kümmert sich seither in erster Linie um das Geschäft mit Corn Flakes und dergleichen mehr. Der größere Teil des ehemaligen Unternehmens wurde als Kellanova ausgegliedert und eigenständig an die Börse gebracht. Zum Portfolio gehören unter anderem Chezz-it-Cracker, Eggo-Waffeln und die auch hierzulande bekannten Stapelchips der Marke Pringles.
Für solche Produkte scheint sich nun der US-Lebensmittel-Gigant Mars zu interessieren. Mehrere Zeitungen berichteten zu Wochenbeginn übereinstimmend darüber, dass bereits entsprechende Gespräche stattgefunden hätten. Weitere Details sind allerdings noch nicht bekannt. Auch über einen möglichen Kaufpreis war nichts weiter zu erfahren. Die Börsianer rechnen aber schon mal mit einem kräftigen Aufschlag und die Kellanova-Aktie konnte in einem mehr als schwachen Handelsumfeld gestern um 16,2 Prozent bis auf 73,20 US-Dollar zulegen. Zeitweise wurden bei rund 75 Dollar neue Kursrekorde aufgestellt.
Kellanova passt ins Beuteschema
Wie viel an den Gerüchten dran ist, lässt sich aktuell nicht abschließend bewerten. Das Produktportfolio von Kellanova mit zahlreichen Snacks und Fertigprodukten würde aber durchaus zu Mars passen. Auch das Volumen der Übernahme wäre nicht undenkbar. Nach den jüngsten Kursgewinnen wird Kellanova nun zwar mit stolzen 25 Milliarden Dollar bewertet. Übernahmen in dieser Größe scheut Mars aber nicht grundsätzlich. Vor gut 15 Jahren zahlte der Konzern 23 Milliarden Dollar für den Kaugummikonzern Wrigley. Inflationsbereinigt entspräche dies heute einem Investment von knapp 34 Milliarden Dollar.
Die Umsätze von Kellanova beliefen sich im letzten Jahr auf etwas mehr als 13 Milliarden Dollar, sodass die aktuelle Bewertung auch nicht überzogen erscheint. Wie es um die Finanzen von Mars bestellt ist, darüber lässt sich nur spekulieren. Der Konzern ist selbst nicht an der Börse notiert und daher auch nicht zur Vorlage genauer Zahlen verpflichtet. Laut „FAZ“ konnte im vergangenen Jahr ein Umsatz von 50 Milliarden Dollar erzielt werden. Wie viel davon als Gewinn hängen blieb, scheint jedoch nicht bekannt zu sein.
Es lässt sich wohl für den Moment nur abwarten, ob aus den Gerüchten auch noch etwas Greifbares entstehen wird. Für die Kellanova-Aktie ist die Angelegenheit ein zweischneidiges Schwert. Die plötzlichen Kursgewinne sind im ersten Moment sehr erfreulich. Ob es dabei auch bleiben wird, ist aber noch offen. Sollte die Übernahme doch nicht kommen, wären herbe Korrekturen programmiert.
Nervenkitzel für die Aktionäre
Auch wäre möglich, dass Mars sich in einer von zurückhaltender Konsumstimmung geprägten Ausgangslage einen vergleichsweise günstigen Kaufpreis sichern wollen wird, was an der Börse ebenfalls noch für Enttäuschung sorgen könnte. Es bleiben unter dem Strich zu viele Fragezeichen, als dass sich ein Investment schon zweifelsfrei empfehlen ließe. Sicher ist für den Moment wohl nur, dass so schnell keine Langeweile aufkommen wird.
Für Hoffnung sorgen die Berichte übrigens auch über die Kellanova-Aktie hinaus. Sollte die Übernahme zustande kommen, wäre es eine der größten Fusionen im laufenden Jahr. Damit einher geht die Erwartung, dass den US-Börsen wieder etwas frisches Leben eingehaucht werden könnte, was jene gerade jetzt sehr gut vertragen könnten. Auswirkungen des offenbar geplanten Deals könnten sich also auch über Kellanova hinaus ergeben. Doch gehört dies, so wie auch die Übernahme selbst, für den Moment noch ins Reich der Spekulationen.
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06.08.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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