Intel unter Druck
Kurssturz bei Intel - was steckt dahinter?
Kurssturz bei Intel. Was steckt dahinter? Sehr hohe Erwartungen der Börse prallten auf eine sehr schwache Prognose des Halbleiterherstellers.
Die Wall Street hat mit den Füssen abgestimmt. Die Aktien von Intel (US4581401001) erlitten nach Veröffentlichung der neuen Prognose für das laufende 1. Quartal einen harten Rückschlag. Der Kurs rutschte nach den Zahlen im regulären Handel um -5,90 US-Dollar auf 43,65 US-Dollar. Der stärkste Tagesverlust seit 2020. Die Hintergründe?
Die Erwartungen waren im Vorfeld sehr hoch und Intel erwartet gleichzeitig ein überraschend schwaches Quartal. Die Schere klappte dadurch sehr weit auf, was den Kursrutsch rechtfertigt. Konkret gibt Intel eine Prognose von 12,2 bis 13,2 Mrd. US-Dollar Umsatz vor, während die Börse mit mindestens 14,24 Mrd. US-Dollar gerechnet hatte. Den „bereinigten“ Gewinn sieht Intel bei nur 0,13 US-Dollar, während der Kurs mindestens 0,34 US-Dollar je Aktie eingepreist hatte. Kurzum: Der Turnaround im aktuellen Quartal wird sich voraussichtlich schwächer entwickeln als erhofft.
Kippt die Comeback-Story bei Intel?
Intel schlug aber die Erwartungen für das abgelaufene Quartal. Es ist damit auch das vierte Mal in Folge, dass das Unternehmen bei Vorlage der Zahlen letztlich besser als prognostiziert abschnitt. Intel selbst hatte eine Umsatzprognose von 14,6 bis 15,6 Mrd. US-Dollar vorgegeben und legte 15,4 Mrd. US-Dollar vor, was die Erwartung der Wall Street (15,16 Mrd. US-Dollar) übertraf. Auch der „bereinigte“ Gewinn je Aktie lag mit 0,54 US-Dollar je Aktie deutlich über den Erwartungen (0,45 US-Dollar). Der richtige Gewinn je Aktie lag sogar bei 0,63 US-Dollar je Aktie bzw. 2,7 Mrd. US-Dollar nach einem Verlust von -0,16 US-Dollar bzw. -0,7 Mrd. US-Dollar im Vorjahresquartal. Oder anders gesagt:
Das 4. Quartal war so stark, dass es das gesamte Jahr für Intel gerettet hat. Denn insgesamt weist Intel für 2023 einen Netto-Gewinn von 1,7 Mrd. US-Dollar aus. Wir sehen also zum Ende des vergangenen Jahres eine sequenzielle Verbesserung nach einer ausgeprägten Nachfrageschwäche im 1. Halbjahr 2023. Auch die Prognose für das 1. Quartal zeigt Wachstum. Intel hatte im 1. Quartal 2023 nur 11,7 Mrd. US-Dollar erlöst nach 18,4 Mrd. US-Dollar im Vorjahresquartal. Dahin muss es zurückgehen. Doch selbst wenn Intel das obere Ende der eigenen Prognosespanne im 1. Quartal erreicht, dann reden wir immer noch nur über ein Wachstum von 13 %, was zu wenig ist.
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30.01.2024 - Mikey Fritz
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