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GameStop-Aktie schießt wegen Short Squeeze rasant in astronomische Höhen

GameStopp-Rallye versetzt Shortseller in Panik

NTG24 - GameStop-Aktie schießt wegen Short Squeeze rasant in astronomische Höhen

 

Für den Computerspiele-Einzelhändler GameStop (ISIN: US36467W1099; WKN: A0HGDX) könnten die fundamentalen Voraussetzungen eigentlich kaum schlechter sein. Zum einen werden schon seit Jahren immer mehr Games über Online-Kanäle verkauft, was zum einen für die Spieler bequemer und oftmals günstiger ist, weshalb die Firma seit Jahren drastische Umsatzrückgänge verzeichnet. Zum anderen mussten viele Stores aufgrund eines behördlichen verordneten Lockdowns für einen längeren Zeitraum geschlossen bleiben oder haben die Pforten bislang noch nicht wiedereröffnet. Entsprechend dürften die Erlöse im laufenden Fiskaljahr 2020/2021 (per Februar) nochmals um rund 20 % auf 5,2 Milliarden US-Dollar fallen.

Da das Unternehmen bereits seit Jahren sehr defizitär wirtschaftet, stellten im vergangenen Jahr immer mehr Investoren das Geschäftsmodell von GameStop grundsätzliche infrage, weshalb der Titel in der Spitze bis auf 2,57 US-Dollar einbrach. Zeitgleich spekulierten viele professionelle Marktteilnehmer auf einen noch weiteren Absturz bei der Aktie, weshalb das Papier zeitweise eine der höchsten Shortquoten an der Wall Street aufwies. Nachdem sich der Titel aber im vergangenen Herbst stabilisieren und sogar zulegen konnte und seit dem 12. Januar von 20 US-Dollar in der Spitze auf 159 US-Dollar anzog, sind mehr und mehr Leerverkäufer in fundamentale Bedrängnis geraten.

 

Leerverkäufer-Haus Citron Research liegt komplett daneben

 

Das bekannte Leerverkäufer-Haus Citron Research wies noch vor wenigen Tagen mit einer Video-Botschaft auf die zahlreichen Schwachstellen des Unternehmens GameStop hin und rief zum Frontalangriff gegen die Aktie auf. Demnach sei die Lage der Firma auch gegenüber Konkurrenten wie Amazon (ISIN: US0231351067; WKN: 906866) und WalMart (ISIN: US9311421039; WKN: 860853) aussichtslos. Dennoch sprangen viele Kleinanleger auf die jüngste Kursrallye auf, was die Rallye nur noch weiter anheizte.

 

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeIm Prinzip haben warnende Stimmen wie Citron Research recht. Denn aktuell ist das defizitäre Unternehmen, welches eine deutliche Schrumpfkur hinter sich hat und ohnehin über schwache Zukunftsaussichten verfügt, mit einer Marktkapitalisierung von 7 Milliarden US-Dollar extrem überwertet. Auch dürfte es der Firma extrem schwerfallen, einen nachhaltigen fundamentalen Turnaround zu vollziehen. Dennoch spielt dies bei einer Short Squeeze, wie sie bereits im Oktober 2008 bei der VW-Stammaktie beobachtet werden konnte, kurzfristig oftmals keine Rolle. Denn mit schnell steigenden Kursen geraten Leerverkäufer rasant in die Verlustzone und müssen immer höhere Sicherheitsleistungen bei ihren Brokern hinterlegen. Ist ein Shortseller nicht mehr bereit, den erhöhten Margenanforderungen nachzukommen, so werden die Positionen zwangsweise geschlossen.

 

Fazit:

 

Aktuell ist die GameStop-Aktie unserer Einschätzung nach um ein Vielfaches zu hoch bewertet. Deshalb sollten konservative Anleger einen großen Bogen um die Aktie zu machen. Kurzfristig orientierten erfahrenen Tradern mit einer extrem hohen Risikobereitschaft bietet der Titel aber eine extrem hohe Volatilität in beide Richtungen, wobei aber auch massive potenzielle Verluste entstehen können.

 

25.01.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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