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Das große Gerangel um die chilenischen Lithium-Lagerstätten - BYD und Albemarle im Spotlight

Das Ringen um das Lithium Chiles geht juristisch weiter

NTG24 - Das große Gerangel um die chilenischen Lithium-Lagerstätten - BYD und Albemarle im Spotlight

 

Lithium gehört zu den strategischen Rohstoffen der weltweiten Energiewende. Die ungleiche geografische Verteilung erhöht dabei die Bedeutung Chiles. Denn das Land besitzt die weltweit größten Lithium-Reserven. Die aktuellen politischen Veränderungen im Andenstaat deuten darauf hin, dass man mit Blick auf die Fortschreibung bisheriger Förderbedingungen vorsichtiger werden sollte. Dies bekam jüngst BYD, aber auch Albemarle zu spüren.

Lithium ist ein zentraler Bestandteil für die Herstellung von Batterien in elektronischen Geräten und für die Nutzung erneuerbarer Energien. Lithium-Ionen-Batterien sind bei der Energiespeicherung weit verbreitet und insbesondere in der Autoindustrie unter der Überschrift Elektromobilität strategisch wichtig.

Wie auch bei anderen Rohstoffen sind die weltweiten Lagerstätten geografisch ungleich verteilt, wie ein Blick auf die Förder- und Reserven-Statistik des US Geological Survey von 2021 zeigt.

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Werbebanner ClaudemusWichtigstes Förderland mit den größten Lithium-Reserven ist mit Abstand Chile. Von den im Jahr 2020 geförderten 82.000 Tonnen (ohne USA) kamen zwar 40.000 Tonnen aus Australien, gefolgt von 18.000 Tonnen aus Chile. Jedoch besitzt Australien nur Reserven in Höhe von 4,7 Mio. Tonnen, während jene Chiles mit 9,2 Mio. Tonnen fast doppelt so hoch sind. Die Reserven-Reichweite ist bei Chile damit deutlich höher als bei Australien. Damit ist der Andenstaat strategisch für die Energiewende von einiger Bedeutung.

Dem Zugang zu diesen Lagerstätten kommt damit auch eine hohe politische Bedeutung zu, da in Chile in wenigen Wochen der konservative Präsident Pinera durch Gabriel Boric von der linken Koalition Apruebo Dignidad übergeht. Die Förderrechte für jeweils 80.000 Tonnen Lithium in der Atacama-Wüste hatte Pinera an die chinesische BYD (CNE100000296) und die chilenische ,,Servicios y Operaciones Mineras del Norte‘‘ vergeben. Dagegen regte sich massiver Widerstand.

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Der neue Präsident Boric hatte mitgeteilt, dass die Förderung des chilenischen durch staatliche Unternehmen erfolgen soll. Parallel dazu soll die neue verfassunggebende Versammlung in naher Zukunft über die Ausgestaltung der Eigentumsrechte an den natürlichen Rohstoffen des Landes entscheiden. Diese Entscheidung wollte der scheidende Präsident Pinera durch die Auktion der Förderrechte umgehen.

Pressemeldungen zufolge hat nun ein chilenisches Gericht die Suspendierung der in der Auktion zugeschriebenen Förderrechte angeordnet. BYD hatte 61 Mio. US-Dollar für die 80.000 Tonnen geboten, und ,,Servicios y Operaciones Mineras del Norte‘‘ 60 Mio. US-Dollar.

Der aktuelle Lithiumabbau in Chile wird von den Unternehmen Albemarle (US0126531013) und ,,Sociedad Quimica y Minera de Chile‘‘, dominiert. Beide Konzerne hatten ebenfalls in der Auktion teilgenommen, jedoch waren ihre Geboten nicht erfolgreich.

 

Und was ist das Fazit?

 

Das Gerangel um die Zugriffsrechte auf die chilenischen Lithiumreserven im Vorfeld des Machtübergangs von dem konservativen Präsidenten auf den linksgerichteten Boric dürfte die Bereitschaft, aktuell in diesen Sektor Chiles zu investieren, erhöhen. Die betroffenen Unternehmen werden zunächst Zusicherungen erwarten, dass ihre Eigentumsrechte an den entsprechenden Lagerstätten werthaltig sind. Je länger sich diese Entscheidung hinzieht, umso größer dürfte der internationale Druck auf Chile werden.

Denn das Land hat nicht nur die weltweit größten Lithiumreserven, sondern ist auch der weltweit größte Kupferproduzent. Von den 20 Mio. Tonnen geförderten Kupfers entfielen 5,7 Mio. Tonnen auf Chile, und von den 870 Mio. Tonnen Reserven machten jene Chiles 200 Mio. Tonnen aus.

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Werbebanner ISIN-WatchlistDamit befindet sich Chile in einer strategisch sehr vorteilhaften Lage, den Wohlstand in einer ähnlichen Entwicklung wie in Indonesien zu steigern und dabei die aktuellen Konflikte zu entschärfen. Für die betreffenden Unternehmen könnte der politische Wind dagegen rauer werden. Die weitere Entwicklung in der Bergbauindustrie Chiles sollte aufgrund ihrer großen strategischen Bedeutung für die weltweite Energiewende deshalb im Blick behalten werden.

 

17.01.2022 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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