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Neue alte Sorgen bei BioNTech und Valneva, Vorfreude bei Steinhoff und dezente Anzeichen der Erholung für Varta

Nervosität bestimmt die Märkte

NTG24 - Neue alte Sorgen bei BioNTech und Valneva, Vorfreude bei Steinhoff und dezente Anzeichen der Erholung für Varta

 

Selbst auf eher unbedeutende Meldungen reagieren die Anleger derzeit teils sehr empfindlich. Aufgrund diverser Herausforderungen machen sich zunehmen Unsicherheiten an den Börsen breit, was bei vielen Titeln zu einer sehr wechselhaften Performance führt. Einige Aktien sind davon naturgemäß mehr betroffen als andere.

Dass es bei BioNTech (US09075V1026) in der laufenden Woche überhaupt mal grüne Vorzeichen zu sehen gab, ist dabei an sich schon ein Erfolg für die Anleger. Jene mussten zuvor über Wochen heftige Abverkäufe verkraften. Nachdem es nun eine dezente Entspannung zu sehen gab, ging es am Donnerstag schon wieder in Richtung Süden mit dem Papier.

Großen Anteil an den Abschlägen von 2,5 Prozent dürfte das Absegnen des Corona-Medikaments Paxlovid durch die EMA gehabt haben. Ohnehin blicken die Aktionäre schon auf eine eher ungewisse Zukunft beim Geschäft mit Corona-Impfstoffen. Dass jetzt noch die ersten Tabletten kurz vor dem Markteintritt stehen, welche bei einer Infektion nachweislich zur Genesung führen können, macht die Lage nicht besser.

 

Im gleichen Boot

 

Auch für Valneva (FR0004056851) führte die Meldung letztlich zu roten Vorzeichen. Mit 3,9 Prozent fielen die Abverkäufe hier sogar noch ein ganzes Stück höher aus als beim großen Vorbild aus Mainz. Das überrascht auch nicht. Zum einen haben die Franzosen weiterhin keine Zulassung für ihren Impfstoff. Zum anderen vermuten Beobachter, dass Corona-Medikamenten vor allem bei jenen gefragt sein dürften, die bisher eine Impfung ablehnten.

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Werbebanner ClaudemusGelangt nun ein Medikament noch vor dem ersten Tot-Impfstoff auf den europäische Markt, dürfte das den Impfdruck auf Ungeimpfte nicht eben erhöhen. Im Gegenteil, gerade bei den vorwiegend milden Verläufen von Omikron dürfte manch einer sich darin bestätigt fühlen, auf den Pieks zu verzichten. Der Valneva-Aktie blüht nun eine Fortsetzung des Abwärtstrends, welcher die Kurse allein seit Jahresbeginn schon um knapp 38 Prozent in die Tiefe beförderte.

 

Gute Aussichten?

 

Positives konnte derweil rund um Steinhoff (NL0011375019) vermeldet werden. Bei dem Möbelkonzern, der sich kürzlich vor dem Untergang retten konnte, stehen heute bekanntlich frische Zahlen an. Im Vorfeld lieferte die Südafrika-Tochter Pepkor schon einmal ansehnliche Ergebnisse. Vorläufigen Zahlen zufolge konnte hier im ersten Quartal des Geschäftsjahres 21/22 der Umsatz um 1,3 Prozent gesteigert werden.

Das lässt darauf hoffen, dass auch der Gesamtkonzern in jüngerer Vergangenheit gut abgeschnitten hat, auch wenn es sich letztlich nur um einen Baustein von vielen bei den Bilanzen handelt, die es heute zu sehen geben wird. Die Aktionäre zeigten sich in bester Stimmung und gönnten der Steinhoff-Aktie am Donnerstag Zugewinne von 2,56 Prozent. Die nächsten Tage versprechen jetzt, noch einmal richtig spannend zu werden und potenziell könnte für den Titel eine echte Richtungsentscheidung bevorstehen.

 

Kann Varta wieder angreifen?

 

Funkstille herrschte am gestrigen Tage in Sachen Varta (DE000A0TGJ55), was die Börsianer freilich nicht davon abhält, munter Spekulationen über die künftigen Aktienkurse des Batterieherstellers anzustellen. Zuletzt musste der schmerzhafte Verluste hinnehmen und die 100-Euro-Linie aus der Hand geben, was den Verkaufsdruck nur noch zusätzlich erhöhte. Hoffnungen auf neuerliche Rekordstände lösten sich spätestens damit in Luft auf.

Bis auf 86,80 Euro ging es in die Tiefe, bevor die Bullen sich wieder an eine Gegenbewegung heranwagten. Jene war nun bereits ein paar Tage lang zu beobachten und nachdem es gestern um 0,11 Prozent weiter aufwärts ging, konnte der Kurs sich wieder bis auf 94,60 Euro erholen. Geholfen haben dabei Einschätzungen von Analysten, die sich nach dem jüngsten Crash wieder optimistischer zeigen und größtenteils zumindest eine Rückkehr in dreistellige Gefilde für absolut machbar halten. Mit etwas Glück hat das Papier den Tiefpunkt erst einmal hinter sich gelassen. Noch ist die potenzielle Trendwende durch die Käufer aber nicht bestätigt worden.

 

Alles ist möglich

 

Echte Sicherheit gibt es an den Börsen nie und Anleger müssen bei jedem Titel stets mit möglichen unerwarteten Überraschungen rechnen. Momentan scheint die Volatilität aber besonders ausgeprägt zu sein. Nicht nur die hier genannten Papiere verhalten sich teilweise unvorhersehbar und die Ausgangslage kann sich quasi täglich ändern, manches Mal komplett ins Gegenteil verkehren.

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Werbebanner ISIN-WatchlistOb es eine gute Idee ist, in solchen Zeiten zuzukaufen, sei dahingestellt. Klar ist allerdings, dass die höhere Nervosität den Anlegern wohl über das gesamte Jahr 2022 und wahrscheinlich auch noch darüber hinaus erhalten bleiben wird. Schon allein die steigenden Zinsen in den USA werden dafür sorgen, dass dem Bullenmarkt der Deckel aufgesetzt wird, wenngleich eben jener bisher auch noch nicht zwingend als beendet gelten muss.

 

28.01.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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