
Match kann die Umsätze steigern, bleibt beim Ausblick aber hinter den Erwartungen
Einzig Tinder kann punkten
Ein ganzes Sammelsurium an Datingseiten betreibt die Match-Group, doch in Sachen Wachstum kann das Unternehmen schon lange nicht mehr überzeugen. Auch die jüngst vorgestellten Quartalszahlen sind ein zweischneidiges Schwert, was an den Märkten nicht unbedingt Euphorie auslöst.
Erfreulich für die Anleger war zwar, dass die Umsätze um sechs Prozent auf 810 Millionen USD zulegen konnten und damit über der Konsensschätzung von 793 Millionen USD lagen. Zustande kam das aber hauptsächlich durch die zunehmende Beliebtheit von zahlungspflichtigen Diensten bei der Plattform „Tinder“. Darüber hinaus hat die Match Group (US57667L1070) aber nur wenige Anzeichen für ein langanhaltendes Wachstum vorzuweisen.
Entsprechend gibt es einen eher verhaltenen Ausblick für das laufende Quartal, in dem Umsätze von 780 bis 790 Millionen USD erzielt werden sollen. An den Märkten wurde da mehr erwartet. Dennoch reichten die Ergebnisse den Käufern aus, um die Match-Aktie am Mittwoch um 4,2 Prozent auf 45,74 USD zu bewegen. Das ist aber weniger beeindruckend, als es vielleicht den Anschein machen mag.
Im langfristigen Chart fallen derartige Zugewinne kaum weiter auf und es bleibt bei einem Kursverlust von über 60 Prozent seit Jahresbeginn. Match wird schon gewichtigere Argumente finden müssen, um die Anleger wieder längerfristig von der eigenen Aktie überzeugen zu können.
Es wird nicht einfach für die Match Group
Für das kommende Jahr zeichnet sich nicht unbedingt eine nachhaltige Besserung ab. Im Gegenteil, die hohe Inflation und steigende Zinsen werden die Match Group tendenziell noch weiter unter Druck setzen und man möchte fast meinen, dass der Konzern seinen Zenit für den Moment überschritten hat. Natürlich lässt man sich als Anleger gerne eines Besseren belehren. Verlassen kann und sollte sich aber auf eine angenehme Überraschung niemand. Gerade auch durch die nachlassende Bedeutung der Pandemie haben Datingseiten schlicht an Relevanz verloren. Genutzt werden diese zweifellos auch weiterhin, es fehlt aber eben an weiteren Wachstumsaussichten.
03.11.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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