Microsoft gibt die Richtung mit Atomkraft vor, auch Alphabet setzt auf Kernkraft für KI-Rechenzentren, Amazon folgt dem Beispiel und Uranium Energy profitiert kräftig von diesem Trend!
Atomkraft erlebt in der Tech-Branche eine bemerkenswerte Renaissance
Deutschland hat den Atomausstieg bereits hinter sich und allen Unkenrufen zum Trotz folgten darauf weder großflächige Blackouts noch sprunghafte Anstiege der Strompreise. Kritiker halten den Schritt dennoch für falsch und monieren, dass stattdessen zu viele Kohlekraftwerke betrieben werden müssten. Bestätigt dürften sie sich durch aktuelle Entwicklungen im Silicon Valley fühlen.
Die Tech-Branche scheint dem Thema Kernkraft alles andere als abgeneigt zu sein. Bereits im September wurde bekannt, dass Microsoft (US5949181045) das stillgelegte Atomkraftwerk Three Mile Island wieder hochfahren möchte, um damit seine KI-Rechenzentren zu befeuern. Für den Konzern ist das Ganze ein eleganter Mittelweg. Es lässt sich grundlastfähige Energie im großen Maßstab erhalten, die zumindest auf dem Papier als umweltfreundlich gilt, da keinerlei CO2-Emissionen entstehen.
Die Probleme mit dem radioaktiven Abfall werden freilich ausgeklammert und von Microsoft gar nicht erst zum Thema gemacht. Diskutiert wird darüber umso eifriger im Netz. Befürworter argumentieren, dass heutiger Atommüll mit noch zu erreichenden technologischen Durchbrüchen wieder als Brennmaterial verwendet werden könnten. Kritiker halten dagegen, dass es auch nach Jahrzehnten weltweit nur eine Handvoll Endlager gebe.
Alphabet baut neue Kernkraftwerke
Dass die Chancen die Risiken überwiegen, zu diesem Schluss scheint auch die Google-Mutter Alphabet (US02079K3059) gekommen zu sein. Jene beabsichtigt für den Energiebedarf ihrer Rechenzentren gleich vollkommen neue Reaktoren aus dem Boden zu stampfen. Zusammen mit Kairos Power soll eine ganze „Flotte“ an Mini-AKW entstehen. Jene sollen den Vorteil haben, dass sie mit einem Druck nur leicht über Umgebungsdruck betrieben werden, was die Risiken des Betriebs minimieren soll.
Das erste Kraftwerk soll im Jahr 2030 in Betrieb gehen und es auf eine Leistung von zwei Mal 75 Megawatt bringen. Vergleichen lässt sich dies in etwa mit sechs modernen Offshore-Windrädern. Der Vorteil liegt allerdings darin, dass die Energie stetig verfügbar ist und nicht von Wetterbedingungen abhängig ist. Für den konstanten Stromverbrauch von KI-Rechenzentren ist das ein nicht unwesentlicher Faktor.
Auch Amazon setzt auf Kernkraft
Zusammen mit Energy Northwest setzt Amazon (US0231351067) für frische Kernreaktoren auf die gleiche Technologie wie Google, geht dabei aber noch einmal etwas ambitionierter zu Werke. 500 Millionen US-Dollar steckt der Tech-Gigant in entsprechende Projekte. Für das Jahr 2030 ist der Betrieb von vier Reaktoren mit einer Leistung von insgesamt 320 Megawatt vorgesehen. Bei Bedarf soll das Ganze bis auf 960 Megawatt hochgefahren werden können.
Als einer der größten Cloud-Anbieter weltweit ist Amazon auf eine stabile und wachsende Stromversorgung angewiesen. In der Vergangenheit setzte der Konzern, wie auch die Mitbewerber, bevorzugt auf erneuerbare Energien und kommunizierte dies auch nur zu gerne in Werbebotschaften. Der enorme Energiehunger von KI scheint aber neue Lösungen zu verlangen. Dass gleich drei Tech-Giganten sich derart auf die Kernkraft einschießen, ist als ein deutliches Signal anzusehen.
Uranium Energy macht Luftsprünge
Auf die Aktienkurse der Tech-Giganten hatten die Atom-Pläne bisher keinen nennenswerten Einfluss. Schwer profitieren konnte allerdings die Aktie von Uranium Energy (US9168961038). Nach den Neuigkeiten aus dieser Woche konnte das Papier innerhalb weniger Tage um rund 20 Prozent bis auf 7,69 Euro zum Wochenende zulegen. Auf Monatssicht lassen sich sogar Zugewinne von über 60 Prozent feststellen und es konnten sogar zeitweise neue Jahreshöchststände erreicht werden. Die Flaute aus den Sommermonaten scheint damit überstanden zu sein.
Das enorme Interesse der US-Tech-Giganten an der Atomkraft lässt die Anleger darauf schließen, dass die Nachfrage nach Uran in Zukunft nur noch weiter ansteigen dürfte. Das verspricht gute Geschäfte für Uranium Energy. Wie sich dies genau auswirken mag, darüber lässt sich nur spekulieren. Doch das scheint schon mehr als auszureichen, um die Börsianer in freudige Euphorie zu versetzen.
Manchmal kommen sie wieder
Nach dem Unglück in Fukushima im Jahre 2011 war Atomkraft weltweit eher auf dem Rückzug und in der Bevölkerung nur wenig populär. Ein gutes Jahrzehnt später scheint das Blatt sich aber zu wenden und auch in Deutschland wird der Atomausstieg mittlerweile wieder offen infrage gestellt. An der Börse ergeben sich aus diesem Trend waschechte Chancen, doch wie auch der Betrieb der Kraftwerke selbst sind diese mit Risiken behaftet. Auch wenn der Konsens lautet, dass moderne AKW sicherer sind als vorherige Generationen, so wird es allein aufgrund des menschlichen Faktors nie eine hundertprozentige Sicherheitsgarantie geben können. Sollte es eines Tages irgendwo wieder zu einer Kernschmelze kommen, so würde sich das auch an der Börse bemerkbar machen. Ein solches Szenario soll an dieser Stelle nicht heraufbeschworen werden, ignorieren sollten Anleger derartige Möglichkeiten aber auch nicht.
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19.10.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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