
Zum 50-jährigen Jubiläum blickt Microsoft lieber nach vorn als zurück und stellt neue KI-Funktionen seines Co-Piloten ins Rampenlicht
Dem Aktienkurs von Microsoft helfen die neuen Funktionen bislang nicht weiter
Kürzlich feierte Microsoft sein 50-jähriges Firmenjubiläum, verschwendete dabei aber nur wenig Zeit, um nostalgisch in die Vergangenheit zu blicken. Stattdessen wurde viel über die Zukunft gesprochen, und die steht natürlich voll und ganz im Zeichen von Künstlicher Intelligenz. Neue Funktionen für mobile Geräte und Windows sollen noch mehr Nutzer von den Vorzügen der Technologie überzeugen. Unter anderem wird die Microsoft-KI in Zukunft in der Lage sein, die Umgebung zu sehen.
Dafür führte Microsoft (US5949181045) die Funktion Copilot Vision ein, die ab sofort bei den entsprechenden Apps für Android und iOS verfügbar ist. Nutzern ist es dadurch möglich, mit der Kamera die Umgebung einzufangen und den Copiloten passende Anfragen zu stellen. Alternativ kann die KI auch bereits aufgenommene Fotos verarbeiten. Bekannt ist das Prinzip von Google, wo es unter anderem für Echtzeit-Übersetzungen zum Einsatz kommt.
Dem Konkurrenten eifert Microsoft auch beim Thema KI-Suche nach, welche nun in die Suchmaschine Bing integriert wurde. Künftig erhalten Nutzer bei Anfragen auf der Plattform also nicht nur eine Auflistung von Links, sondern an prominenter Stelle auch eine KI-Zusammenfassung. Zumindest nach Ansicht der Hersteller macht dies eine tiefere Recherche oftmals überflüssig. Kritiker warnen allerdings, dass die Systeme noch immer fehleranfällig seien und bisweilen zum Halluzinieren neigen würden.
Microsoft wird aktiv
Eine weitere Neuigkeit stellt Microsoft sowohl für die Windows-Copilot-App als auch mobile Lösungen vor. Dank der Integration von KI-Agenten geht Copilot Action an den Start, welches laut Executive Vice President Yusuf Mehdi ebenfalls ab sofort verfügbar ist. Zum Einsatz kommt das Ganze, um den Bildschirminhalt nicht nur zu erfassen, sondern mit Apps und Webseiten auch interagieren zu können.
Auf diesem Wege soll die Microsoft-KI nun in der Lage sein, Tische in Restaurants zu reservieren oder Reisen zu buchen. Zum Start arbeitet der Software-Gigant mit Unternehmen wie Booking zusammen. Versprochen wird aber, dass Interaktionen zumindest perspektivisch mit den meisten Apps und Webseiten möglich sein werden. Als technischer Unterbau dient der Operator von OpenAI. Obschon Microsoft auch an eigenen KI-Lösungen arbeitet, bleibt die Partnerschaft aktuell also noch ein wichtiges Thema.
Abgerundet werden die Neuerungen durch KI-generierte Podcasts, welche den Nutzer mit seinen jeweiligen Lieblingsthemen beschallen sollen. Dank eines neuen Gedächtnisses und mehr Personalisierung soll sich der Copilot künftig besser auf die Vorlieben der Anwender einstellen können. Unter dem Strich ist vieles von dem, was Microsoft zeigte, bereits bekannt. Dennoch ist es durchaus beachtenswert, dass man mit der Konkurrenz mindestens gleichzieht und im KI-Rennen an der Speerspitze verbleiben möchte.
Kein Hype weit und breit
Allerdings sind die Zeiten vorbei, in denen das Stichwort „KI“ allein schon für massive Kurssprünge sorgt. Die Microsoft-Aktie reagierte kaum weiter auf die neuerlichen Ankündigungen und gab sich stattdessen dem zollbedingten Verkaufsdruck hin. Am Freitag ging es für den Titel um 3,6 Prozent bis auf 359,84 US-Dollar in die Tiefe. Das Allzeit-Hoch bei 468,35 Dollar ist in weite Ferne gerückt und wird so schnell wohl auch nicht wieder erreicht werden können. Mit Gegenwind kämpft die Microsoft-Aktie schon seit einer Weile. Die Anleger stellen sich noch immer die Frage, ob sich die milliardenschweren Investitionen in KI eines Tages auszahlen werden.
Was US-Zölle angeht, kann Microsoft als Software-Unternehmen wohl noch vergleichsweise entspannt bleiben. Allerdings wird an den Märkten eine mögliche Gegenreaktion der EU gefürchtet. Es werden Stimmen laut, die eine Digitalsteuer als Antwort fordern, welche Microsoft heftig treffen könnte. Solange dieses Damoklesschwert über dem Unternehmen schwebt, ist an eine neuerliche Kursrallye wohl eher nicht zu denken.
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07.04.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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