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Kampfansage von Microsoft, Nvidia reagiert mit Verlusten, wenig Neues bei AMD und Intel bangt um Milliarden-Subventionen

KI steht an der Börse weiterhin im Vordergrund

NTG24 - Kampfansage von Microsoft, Nvidia reagiert mit Verlusten, wenig Neues bei AMD und Intel bangt um Milliarden-Subventionen

 

Fast ein Jahr ist es nun her, dass ChatGPT die Welt in Aufruhr versetzte und an der Börse so manche Rallye auslöste. Mittlerweile hat der erste Hype sich etwas gelegt. Dem Thema wird aber noch immer viel Aufmerksamkeit zuteil und die großen Player der Branche bewegen sich zuverlässig auf oder in der Nähe von charttechnischen Höchstständen.

Endgültig der Künstlichen Intelligenz verschrieben hat sich seit dieser Woche der Software-Gigant Microsoft (US5949181045). Worüber schon seit Monaten gemunkelt wurde, das bestätigte man in Redmond vor wenigen Tagen nun hochoffiziell: Microsoft bastelt an eigenen KI-Chips und will diese schon ab dem kommenden Jahr zum Einsatz bringen. Zunächst soll es einen Maia 100 getauften Chip geben, der speziell auf KI-Anwendungen ausgerichtet ist. Etwas später soll der sogenannte Cobalt 100 für allgemeine Aufgaben in Rechenzentren folgen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeZwar gibt es bisher keinerlei Informationen zur Leistungsfähigkeit der selbstentwickelten Chips. Dennoch sorgt das Ganze an der Börse für Aufregung. Die Microsoft-Aktie erreichte in dieser Woche kurzzeitig ein neues Rekordhoch. Mit 341 Euro zum Wochenende braucht das Papier sich an den hiesigen Märkten nicht zu verstecken. Schon bei 348,40 Euro und damit weiterhin in direkter Nähe wartet der jüngste Bestwert. Offenbar blicken die Aktionäre zuversichtlich in eine Zukunft, in der Microsoft potenziell unabhängiger von Zulieferern sein wird.

 

Nvidia hat das Nachsehen

 

Umso unerfreulicher wird der Schritt von Microsoft bei den Anteilseignern von Nvidia (US67066G1040) interpretiert. Dort gab die Aktie zunächst um fast drei Prozent nach, bevor sie sich am Freitag wieder etwas erholen konnte. Per Handelsschluss standen 453 Euro auf dem Ticker und damit immerhin 3,8 Prozent mehr als noch vor einer Woche. Vom Allzeit-Hoch bei 471,95 Euro mussten die Bullen aber zunächst Abstand nehmen.

Nvidia wird Microsoft sehr wahrscheinlich einiges entgegenzusetzen haben, doch neue Infos über kommende Chips sind derzeit eher spärlich gesät. Zwar machten jüngst Gerüchte über Grafikkarten mit dem Codenamen „Blackwell“ die Runde, welche wohl im neuesten 3-nm-Prozess von TSMC gefertigt werden sollen und deren Chips sehr wahrscheinlich auch für KI-Beschleuniger zum Einsatz kommen werden. Das ist aber zu dünn, um die Aktionäre schon wieder in freudige Erregung zu versetzen.

 

AMD: Die Hoffnung trägt

 

Noch weniger einschätzen lassen sich die Chancen von AMD (US0079031078) im rapide wachsenden Markt mit KI-Chips. Das Unternehmen erfreute die Märkte vor rund zwei Wochen bei der Bekanntgabe der Zahlen zwar damit, dass noch in diesem Jahr die ersten Umsätze in diesem Bereich erzielt werden sollen. Seither gab es aber nichts Neues mehr zu hören und die Anleger tappen ein wenig im Dunkeln. Mit dem Aktienkurs ging es in dieser Woche zwar weiter aufwärts, allerdings in einem eher gemächlichen Tempo.

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Auf 5-Tages-Sicht lassen sich derzeit Zugewinne von 0,9 Prozent feststellen, was angesichts der guten Marktstimmung der letzten Tage doch eher überschaubar ausfällt. Die Hoffnung trägt derzeit noch und hält die Aktie in der Nähe ihrer Bestmarken. Früher oder später wird AMD aber auch liefern und bestenfalls auf Augenhöhe mit Nvidia agieren müssen. Erfolge sind zwar keinesfalls ausgeschlossen, aber eben auch nicht in Stein gemeißelt.

 

Intel gibt Gas

 

Von Rekordhochs brauchen Anleger bei Intel (US4581401001) noch immer nicht zu träumen, doch in dieser Woche hat es immerhin für ein frisches 52-Wochen-Hoch bei 39,92 Euro gereicht. Dabei hängen über der Finanzierung für die geplante Mega-Fab in Magdeburg große Fragezeichen, seit das Verfassungsgericht den Klimafonds der Bundesregierung kassiert hat. Bis heute ist unklar, woher die rund zehn Milliarden Euro für Intel wohl kommen sollen.

Die Anteilseigner machen sich darüber offenbar keine allzu großen Gedanken und freuen sich stattdessen über positive Analystenkommentare und auch Vorfreude auf Tätigkeiten im KI-Bereich spielen zweifelsohne eine gewisse Rolle. Intel könnte hier in Zukunft nicht nur selbst aktiv mitmischen, sondern mit seinen Fabs auch Chips für die Konkurrenz produzieren und so vom Wachstum doppelt profitieren. So zumindest sieht das Ganze in der Theorie aus. Was daraus in der Praxis werden mag, ist freilich nochmal ein anderes Thema.

 

Nicht mehr wegzudenken

 

Der Eroberungszug der KI ist längst nicht mehr aufzuhalten, was den Börsianern schon lange klar ist. Zwar hat die Technologie nicht ganz so rasant die Welt auf den Kopf gestellt, wie es manch einer erwartet oder gar befürchtet hätte. Doch die Entwicklung schreitet Tag für Tag voran und es wird unverändert viel Geld in den Bereich investiert. Für Anleger bleiben damit weiterhin viele Chancen bestehen und zumindest etwas KI darf dieser Tage wohl in keinem Depot mehr fehlen.

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19.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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