Microsoft erleidet einen herben Rückschlag im Übernahmepoker um Activision Blizzard
Die britischen Wettbewerbshüter sind nicht überzeugt
Schon seit einer kleinen Ewigkeit versucht Microsoft, die Wettbewerbshüter von der gigantischen Übernahme des Videospieleherstellers Activision Blizzard überzeugen. Der Software-Konzern will damit endgültig zu einem der größten Player in dem Milliardengeschäft aufsteigen. Nun kam es aber zu einem kräftigen Dämpfer.
Die britische Kartellbehörde CMA hat die geplante Übernahme von Activision Blizzard (US00507V1098) blockiert und meldet erhebliche Bedenken an. Gerade im Cloud-Segment, in welchem Microsoft (US5949181045) ohnehin schon stark präsent sei, hätte das Ganze den Wettbewerbshütern zufolge schwere Auswirkungen. Microsoft würde mit der Übernahme die Kontrolle über einige der umsatzstärksten Marken erhalten und würde Anreize erhalten, diese exklusiv auf den eigenen Plattformen verfügbar zu machen.
Microsoft selbst war bis zuletzt sehr bemüht darum, solche Bedenken zu zerstreuen und warf mit entsprechenden Vereinbarungen nur so um sich. Doch die Mühe scheint vergebens. Zwar kündigte man in Redmond an, gegen die Entscheidung in Berufung zu gehen. Ob man damit Erfolg haben wird, bleibt jedoch offen.
Zweifel an der Übernahme gibt es auch in anderen Ländern. Die US-amerikanische FTC ließ sich bisher zwar noch zu keinem endgültigen Urteil hinreißen. Begeistert war und ist man von den Plänen dort aber auch nicht. Nachdem Microsoft kürzlich mit Zahlen bei den Aktionären begeistern konnte, scheint sich hier schon der nächste herbe Rückschlag anzudeuten.
Microsoft sorgt sich um die Spiele
Microsoft läuft der Konkurrenz in Sachen Videospiele schon seit Jahren hinterher. Auf dem PC hat man dem Platzhirsch Steam kaum etwas entgegenzusetzen; bei den Konsolen ist man weit von den Verkaufszahlen von Sony (JP3435000009) und Nintendo (JP3756600007) entfernt. Zurückgeführt wird diese Schwäche oftmals auf fehlende Exklusivinhalte. Mit der Activision-Übernahme sollte genau daran gefeilt werden. Scheitert das Ganze, droht ein schwerer Rückschlag für die Spielesparte. Gerüchten zufolge ist das Management mit jener schon seit Längerem unzufrieden. Die Anleger nehmen es aber eher gelassen zur Kenntnis, KI und Cloud bestimmen den Kurs und die Microsoft-Aktie konnte am Mittwoch um rund sechs Prozent zulegen.
27.04.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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