Der weltweit größte Rückversicherer Münchener Rück erzielt leichte Gewinnsteigerung
Niedrige Gesamtschäden durch Naturkatastrophen lassen die Aktie leicht anspringen
Der weltweit größte Rückversicherer Münchener Rück erzielt leichte Gewinnsteigerung im dritten Quartal. Neuverhandlungen mit Erstversicherern gehen in die nächste Runde.
Der Rückversicherer Münchener Rück (DE0008430026) profitierte im dritten Quartal besonders von der relativ ruhig verlaufenden Hurrican-Saison in den USA. Dies bescherte dem Unternehmen ein leichtes Gewinnplus. Im dritten Quartal erzielte das Unternehmen einen Gewinn von 1,2 Milliarden Euro und steigerte damit den Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um etwa 6 %. Auch aufgrund des guten Sommergeschäfts hat der Vorstand rund um Vorstandchef Joachim Wenning die Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2023 leicht auf 4,5 Milliarden Euro angehoben.
Die Rückversicherungssparte der Münchener Rück wird dabei immer profitabler und das obwohl das Kostensenkungsprogramm noch nicht ganz abgeschlossen ist. Trotz des Anhebens der Prognose geht man bei der Münchener Rück von einem leicht schlechteren Jahresabschluss aus, denn in den ersten drei Monaten des Jahres erzielte das Unternehmen bereits ein Gewinn von 3,6 Milliarden Euro. Allerdings beginnt der Rückversicherer immer zu Beginn des Jahres mit der Bildung von Rückstellungen, um die Hurrikan-Saison in den USA finanziell abzudecken. Diese geht normalerweise von Juni bis Ende November und ist damit nahezu vorbei. Die Saison verlief für die Münchener Rück durchaus besser als im Jahr 2022. Da hatte der Hurrikan „Ian“ allein in den USA für die Münchener Rück einen Verlust von fast 1,5 Milliarden Euro bedeutet.
Im dritten Quartal sorgten hingegen nur kleine und mittelgroße Naturkatastrophen für einen Gesamtschaden von rund 700 Millionen Euro. Am teuersten kam dabei der Münchener Rück der Waldbrand auf der Insel Maui zu stehen. Dieser kostete schlussendlich dem Rückversicherer rund 200 Millionen Euro. Das der Gewinn nur um 6 % anstieg lag an zwei wesentlichen Gründen. Zum einen schlugen negative Wechselkurseffekte und der Anstieg der Zinsen auf die Profitabilität. Zum anderen lag das an der neuen Rechnungslegungsvorschrift für die großen Versicherer, die in diesem Jahr erst in Kraft getreten war.
Derzeit verhandeln die großen Rückversicherer mit den Erstversicherern wie der Allianz und AXA, um die Preise weiter anzuheben. Konkret werden dabei die Konditionen für das Schaden- und Unfallgeschäft neu verhandelt. Dabei wollen die Rückversicherer aufgrund der gestiegenen Schadenskosten aufgrund der Naturkatastrophen und der Inflation die Prämien weiter anheben. Die Unsicherheiten sind dabei exponentiell gestiegen, während die Prämien über Jahre kaum angehoben wurden, gerade in den USA herrscht hierbei reger Handlungsbedarf.
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15.11.2023 - Felix Eisenhauer
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