Nachhaltige Investments in Gold – UBS mit neuer Initiative

Nachhaltigkeit wird im Edelmetallhandel wichtiger

 

Die Idee der Nachhaltigkeit hält auch in den physischen Edelmetallhandel zunehmend Einzug. Dies zeigt die jüngste diesbezügliche Initiative der Schweizer Großbank UBS. Welchen ,,Impact‘‘ dies mittelfristig auf die Produktionsbedingungen vor allem von Kleinstminen hat, bleibt abzuwarten. Ein Anfang allerdings ist gemacht.

Zu den großen Trends der kommenden Jahre gehört unter anderem jener einer höheren Nachhaltigkeit des Wirtschaftens. Dieser Trend spiegelt sich in vielfältigen Untertrends, wie etwa der Verringerung von Schadstoffemissionen in Autos und dem daraus entspringenden Trend zur Elektromobilität.

Nachhaltigkeits-Ideen lassen sich aber zunehmend auch im Edelmetallsektor finden. Und dieser Nachhaltigkeitstrend gewinnt auch im Edelmetallhandel an Dynamik. Dies zeigt die jüngste Initiative der Schweizer Großbank UBS (CH0244767585), einer der weltgrößten Goldhändler, der die eigene diesbezügliche ,,Corporate Responsibility ernst nimmt und deshalb nun den Kunden als 1. Bank in der Schweiz ,,saubere‘‘ Goldbarren und – Unzen anbietet, welche zu 100 % aus nachhaltig gefördertem Gold von Kleinminen aus Peru stammen, das nach den Richtlinien der Swiss Better Gold Initiative geprüft ist.

Die Swiss Better Gold Initiative der Swiss Better Gold Association (SBGA) und des Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) zielt dabei darauf, eine nachhaltige Goldförderung auch in Kleinbetrieben zu fördern.

Bereits im April dieses Jahres hatte die Zürcher Kantonalbank und die Raiffeisen-Gruppe mitgeteilt, dass man vollständig zurückverfolgbares Gold verkaufen werde, dessen Herkunft mittels einer neuartigen DNA-Markierungstechnik jederzeit eindeutig nachgeprüft werden könne.

Anders als die Raiffeisen-Gruppe, welche die nachverfolgbaren Goldbarren vorerst nur beimischen will, sieht die UBS auch eine steigende Nachfrage nach nachhaltigen Edelmetall-Produkten.

Die Käufer nachhaltigen Goldes bezahlen für ,,sauberes‘‘ Gold etwas mehr als bei herkömmlichem Gold. Das Agio beträgt 1 Dollar je Gramm Gold. Dieser Aufschlag ist dafür bestimmt, die Kleinminen-Betreiber dabei zu unterstützten, die Qualität ihrer Produktion zu erhöhen.

Die SBGA erklärt zudem, dass die zusätzlichen Erlöse auch dazu verwendet werden, um im Umfeld der Kleinminen die Infrastruktur zu verbessern, etwa mit Schulen und Krankenhäuser.

Das Wachstumspotenzial für nachhaltig gefördertes Gold ergibt sich allerdings bereits schon alleine daraus, dass sein Anteil bislang verschwindend gering ist. Von den rund 2.000 Tonnen Gold, welche die Schweiz als größter Standort für Goldschmelzen weltweit einführt, stammen aktuell nur rund 15 Tonnen von Kleinminen. Aktuell werden nach Angaben der SBGA 2,5 Tonnen nachhaltig gefördertes Gold in die Schweiz eingeführt. Diese Menge soll bis 2025 auf 5 Tonnen steigen. Für einen ,,Impact‘‘ reicht dies deshalb bei Weitem noch nicht, aber ein Anfang ist gemacht.

 

Und was ist das Fazit?

 

Die Nachhaltigkeitsidee hat auch in den Banken, welche mit physischem Gold handeln, Fuß gefaßt. Die Wachstumsraten dürften aufgrund der bislang verschwindend kleinen Menge nachhaltig geförderten Goldes hoch sein. Zunehmendes Interesse an nachhaltigem Gold könnte allerdings die Wachstumsrate deutlicher als bislang projektiert ansteigen lassen. Der ,,moralische Rückkopplungseffekt‘‘ sauberen Goldes könnte auf diesem Weg dazu beitragen, die Produktionsbedingungen gerade in jenem Fördersegment zu verbessern, in dem die Arbeits- und Lebensbedingungen am risikoreichsten sind.

 

16.12.2021 - Arndt Kümpel

 

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