
Gleich zwei Standorte in Deutschland will Nestlé bis Mitte 2026 schließen und damit die Kosten weiter reduzieren
Überkapazitäten und gestiegene Kosten machen Nestlé zu schaffen
Wenn es um Lebensmittel geht, schaut der deutsche Verbraucher aufgrund teils deutlicher Preiserhöhungen in der jüngeren Vergangenheit noch immer sehr genau hin. Günstige Eigenmarken von Supermärkten und Discountern erfreuen sich großer Beliebtheit, sehr zum Leidwesen von Nestlé. Dort spricht man nun über bestehende Überkapazitäten und will diese durch Werksschließungen bzw. Verkäufe begrenzen.
Am Donnerstag kündigte Nestlé (CH0038863350) an, sein Wer für die Produktion von Öl, Senf und Mayonnaise der Marke Thomy in Neuss bis Mitte 2026 zu schließen. Davon sollen etwa 145 Beschäftigte betroffen sein. Zumindest einige davon könnten in einem Standort in Lüdingshausen untergebracht werden, so künftig 30 neue Arbeitsplätze für die Produktion von Tuben entstehen sollen. Glas- und Plastikfalschen hingegen werden künftig im europäischen Ausland hergestellt.
Ein Werk in Cornow zur Herstellung von Maggi-Produkten will Nestlé derweil verkaufen, die Produktion soll bis Anfang kommenden Jahres eingestellt werden. Dort werden etwa 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen sein. Die dort hergestellten Produkte sollen ebenfalls günstiger im europäischen Ausland hergestellt werden. Nach eigener Angabe reagiert Nestlé mit den Schließungen auf Überproduktionen, die durch den anhaltend hohen Preisdruck entstanden seien.
Kritiker sehen das freilich anders und die Gewerkschaft NGG wirft dem Konzern gegenüber dem „Handelsblatt“ schlichte Profitgier auf Kosten der Beschäftigten vor. Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass Markenprodukte im Bereich Lebensmittel schon seit einiger Zeit mit zurückgehenden Absatzzahlen zu kämpfen haben. Preiserhöhungen kommen bei den Verbrauchern nicht gut an, doch ohne solche gerät die Marge in Gefahr.
Nestlé: Die Anleger stört es nicht
An der Börse werden die Pläne zu Kostensenkungen dementsprechend einigermaßen positiv aufgenommen. Die Nestlé-Aktie wagte jüngst zwar keine neuen Luftsprünge. Sie konnte heute Morgen kurz nach Handelsbeginn aber um immerhin 0,6 Prozent zulegen und es sich bei 95,20 Euro bequem machen. Das 52-Wochen-Tief bei 77,60 Euro halten die Bullen mittlerweile sehr erfolgreich auf Abstand.
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21.03.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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