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Mit den jüngsten Ergebnissen konnte Netflix die Markterwartungen teils deutlich übertreffen, dennoch macht sich an der Börse kein neuer Rückenwind bemerkbar

Es bleibt mancher Wermutstropfen bei Netflix

NTG24 - Mit den jüngsten Ergebnissen konnte Netflix die Markterwartungen teils deutlich übertreffen, dennoch macht sich an der Börse kein neuer Rückenwind bemerkbar

 

Als Netflix vor rund zwei Jahren das erste Mal über neue Ansätze sprach, um Umsatz und Gewinn wieder in Richtung Norden lenken zu können, sorgte das im Netz vielerorts noch für Ablehnung. Sowohl Maßnahmen gegen das Account-Sharing als auch günstigere Abos, die mit Werbeeinblendungen versehen sind, sorgten nicht gerade für Luftsprünge bei den Nutzern.

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Es zeigt sich allerdings immer mehr, dass Netflix (US64110L1061) letztlich wohl doch viele richtige Entscheidungen getroffen hat. Darauf wiesen auch die gestern veröffentlichten Quartalszahlen in, die ein Umsatzplus von 17 Prozent bis auf 9,6 Milliarden US-Dollar offenbarten. Beim Nettogewinn konnten sogar 2,1 Milliarden Dollar und damit etwa 44 Prozent mehr als im Vorjahresreitraum verzeichnet werden. Netflix führt dies zu weiten Teilen auf positive Entwicklungen bei den Abo-Zahlen zurück, welche das Unternehmen selbst angenehme überraschten.

Über acht Millionen neue Abonnenten konnte Netflix in den letzten drei Monaten begrüßen, wodurch die Gesamtzahl auf beeindruckende 278 Millionen Abonnenten anstieg. Analysten rechneten im Vorfeld bestenfalls mit fünf Millionen neuen Kunden. Als immer beliebter erweisen sich günstigere Abos mit Werbung, welche mittlerweile über 45 Prozent des Neukundengeschäfts ausmachen sollen. Hier zeigen sich deutlich Effekte von Preiserhöhungen bei werbefreien Angeboten.

 

 

 

Die Netflix-Aktie gibt nach

 

Trotz guter Neuigkeiten präsentierte die Netflix-Aktie sich gestern nach Börsenschluss schwach und es ging um kaum nennenswerte 0,3 Prozent aufwärts. Die verhaltene Reaktion führen Beobachter darauf zurück, dass die vorgelegte Bilanz durchaus Raum zum Meckern bietet. Das gilt etwa mit Blick auf das Geschäft mit werbefinanzierten Abos, wo Netflix selbst bislang von eher überschaubaren Umsätzen spricht.

Das hörte sich in der Zukunft noch anders an, als Netflix von ansehnlichen Wachstumschancen mit Werbeeinnahmen sprach. Das Unternehmen scheint aber Probleme damit zu haben, die wachsense Anzahl an Werbeplätzen zu füllen. Geplant ist nun, mehr in den Anzeigenverkauf zu investieren und das Potenzial besser auszunutzen.

In diesem und im kommenden Jahr wird jedoch nicht damit gerechnet, dass das Werbegeschäft zu den größten Wachstumsmotoren von Netflix zählen wird. Die Umsätze sollen zwar zulegen, dies aber eher in einem bescheidenen Ausmaß. Langfristig bleibt das Ganze aber elementar für die Strategie von Netflix, was von den Börsianern grundsätzlich auch begrüßt wird.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeEbenfalls angetan sind die Aktionäre davon, dass Netflix immer rigoroser gegen das Teilen von Passwörtern vorgeht. Dafür verlangt das Unternehmen heutzutage eine Zusatzgebühr und kontrolliert das Einhalten der vor einer Weile erneuerten Geschäftsbedingungen unter anderem über IP-Adressen und Standortdaten der Nutzer. Anfangs rechneten viele noch mit heftigem Gegenwind, propagierte Netflix das Teilen von Passwörtern doch zu seinen Anfangszeiten selbst in den sozialen Medien. Es zeigt sich aber, dass die Kundschaft sowohl steigende Preise als auch eine härtere Gangart gegenüber Trittbrettfahrern dem Geschäft bisher kein Bisschen geschadet hat.

 

Das kann sich sehen lassen

 

Unter dem Strich lässt sich über die Zahlen von Netflix allenfalls auf höchstem Niveau meckern. Der generelle Wachstumskurs wurde aber wieder einmal bestätigt und die Anzahl der zahlenden Kunden geht sogar sehr viel schneller als gedacht in die Höhe. Trotz der immer härteren Konkurrenz kann Netflix seinen Spitzenplatz in der Branche behaupten und im Gegensatz zu Anbietern wie Disney werden mit dem Streaming-Geschäft auch ansehnliche Gewinne erzielt.

Es spricht nichts dagegen, dass die Anleger dies würdigen und die Kurse noch etwas weiter gen Norden treiben. Ob es dazu kommt, bleibt aber natürlich offen. Mit einem Schlusskurs von 643,04 Dollar am Donnerstag befand die Netflix-Aktie sich bereits auf hohem Niveau und nicht allzu weit entfernt von seinen Rekordständen. Skeptiker könnten daher auch vermuten, dass das gute Abschneiden auf fundamentaler Seite ein Stück weit bereits eingepreist ist.

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19.07.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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