Bayer hofft auf Rückenwind durch neues Medikament
Umstrukturierungsplan soll 2 Milliarden bis 2026 einplanen
Bayer erzielt erste Fortschritte beim Unternehmensumbau. EU-Zulassung für Krebsmedikament Nubeqa könnten der Aktie weiteren Rückenwind bringen.
Der Bayer-CEO Bill Anderson versuchte bei der Amtseinführung den deutschen Traditionskonzern Bayer (DE000BAY0017) mit einem neuen Organisationsmodell wieder nach vorne zu bringen. Primäres Ziel sei es dabei gewesen die Verwaltung und den Vertrieb international effizienter und schlanker aufzustellen. Durch das neue Organisationsmodell sollten vor allen viele Entscheidungsebenen wegfallen, so dass Entscheidungen schneller und näher am Kunden getroffen werden können. Durch das Umstrukturierungsprogramm sollten einige Stellen vor allem im Management wegfallen und der Konzern so pro Jahr bis zu 2 Milliarden Euro einsparen.
Abgeschlossen werden sollte der Umstrukturierungsplan erst Mitte Q3 2025, doch schon heute arbeiten etwa 70 % der Teams bei Bayern im neuen Organisationsmodell. Bis zum Ende des Jahres könnten es sogar 80 bis 90 % werden. CEO Anderson zeigt sich überrascht von dem aktuellen Stand des Umstrukturierungsplans und gab an, dass man sich etwa 6 Monate vor dem eigentlichen Zeitplan befindet.
Schon jetzt kommt der Bayer-Konzern auf dem Papier deutlich schlanker hervor. Seit Beginn des Umstrukturierungsplan seien bereits 3.200 Stellen weltweit weggefallen, Anderson geht davon aus, dass bis Ende 2025 nochmal die gleiche Anzahl folgen dürfte. Ob dies allerdings die einzigen Stellenkürzungen bleiben werden, da ließ sich der CEO noch nicht in die Karten schauen.
Bayer hat weiterhin mit den Folgen der Monsanto-Übernahme im Jahr 2018 zu kämpfen. Die jahrelangen Gerichtsprozesse verbrennen einen Haufen von Geld und das obwohl Bayer seit der Übernahme hoch verschuldet ist. Die Glyphosat-Rechtstreitigkeiten haben in den USA bereits mehrere Milliarden gekosten und sind weiterhin nicht abgehakt. Auch lässt sich weiterhin keine richtige Tendenz festlegen. Bayer gewinnt mal 5 Fälle vor Gericht hintereinander, nur um dann im sechsten Fall mit einer Milliardenstrafe belastet zu werden.
Die Folgen der Monsanto-Übernahme lassen sich auch im Aktienkurs beobachten. Im Jahr 2018 hat der Aktienkurs noch bei 120 € pro Aktie gelegen, inkludiert man den Börsenwert von Monsanto in diese Berechnung, dann wäre der faire Wert pro Bayer-Aktie aktuell bei etwas oberhalb von 160 €. Die Realität sieht allerdings anders aus. Die Aktie notiert derzeit bei etwas über 26 € und damit nur noch einen Euro über dem historischen Tief aus dem Jahr 2005.
Krebsmedikament soll Rückenwind bringen
Die Hoffnungen bei Bayer liegen derweil auf das neue Krebsmedikament Nubeqa. Für dieses wurde nun auch in Europa ein Antrag auf Zulassungserweiterung gestellt. Der Antrag weist dabei auf die positiven Ergebnisse aus einer Phase-III-Studie hin, die bei dem Medikament gegen Prostatakrebs nun abgeschlossen ist. Es zeigte sich bei der Studie, dass das Medikament das radiologische Progressions- oder Sterberisiko signifikant reduziere.
Nubeqa ist bereits in einigen Ländern einsetzbar und übertraf bereits die Umsätze für 2024 in den Ländern kumuliert von 1 Milliarde Euro. Eine Zulassung in Europa sollte für weiteren Rückenwind sorgen und könnte auch zu einem deutlichen Wachstum führen. Dies wird für Bayer nun auch essenziell, um den Aktienkurs zu steigern und wieder Mehrwert für die Investoren zu liefern.
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21.10.2024 - Christian Teitscheid
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