Wie geht es mit dem Russland-Geschäft von Nintendo weiter?
Ein Abschied auf Raten?
Als Reaktion auf den unprovozierten und völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieg in der Ukraine haben sich viele westliche Unternehmen bereits vollständig aus Russland verabschiedet. Auch manche japanische Konzerne haben dem flächenmäßig größten Land der Erde den Rücken gekehrt. In einer Fragerunde mit Investoren interessierten sich einige nun dafür, wie es um die Geschäfte von Nintendo in Russland bestellt ist.
Allzu konkret wurden die Verantwortlichen dabei nicht. Bekanntgegeben wurde lediglich, dass der eShop bereits seit Anfang März im Wartungsmodus sei. Das ist jedoch nicht auf moralisch-ethische Überlegungen zurückzuführen, sondern schlicht auf Probleme bei der Zahlungsabwicklung. Der dafür verantwortliche Dienstleister kann derzeit keine Zahlungen in Rubel verarbeiten.
Ferner ließ Nintendo (JP3756600007) wissen, dass aktuell keine physischen Produkte nach Russland geliefert werden. Ob und wann sich daran etwas ändern wird, ließ der Spielehersteller offen. Die Formulierung dürfte aber bewusst so gewählt sein, dass ein endgültiger Abschied vom russischen Markt vermieden wird. Sollte der Krieg wider Erwarten schnell enden und sich das Verhältnis zwischen dem Westen und Russland etwas entspannen, würden die Japaner wohl zu gerne wieder in Russland aktiv werden.
Allerdings dürfte sich kaum jemand falsche Vorstellungen über die Wahrscheinlichkeit eines solchen Szenarios machen. Entsprechend ließ Nintendo die Anlegerinnen und Anleger wissen, dass das Russland-Geschäft ohnehin nur einen kleinen Teil der eigenen Aktivitäten ausmache. Auch wenn es hier also bei der aktuellen Lage bleibt, wird der Konzern kaum in Schieflage geraten.
Besser als der Rest?
Riesige Erfolge feiert Nintendo nach wie vor mit seiner Spielekonsole Switch, die auch rund fünf Jahre nach Erscheinen die Konkurrenz auf die Plätze verweist. Woche für Woche werden die Absatzzahlen der größten Konkurrenten in Form von PlayStation 5 und Xbox Series mit großem Abstand übertroffen. Im Segment der Konsolenspiele bleibt Nintendo der Platzhirsch, und das macht sich auch beim Aktienkurs bemerkbar. Der gab seit Jahresbeginn zwar um 4,3 Prozent nach, entwickelte sich damit aber deutlich besser als bei der Konkurrenz in Form von Microsoft und Sony.
05.07.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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