Nvidia dreht wieder auf, Cavendish Hydrogen bleibt auf Achterbahnfahrt, Nel ASA rutscht wieder in die Tiefe und Evotec punktet mit guten Neuigkeiten
Nvidia und andere sorgen an den Märkten für Aufsehen
Die Märkte scheinen dieser Tage hin- und hergerissen zu sein und es gibt immer wieder enorme Kursbewegungen zu sehen. Das gilt für vielbeachtete Indizes wie DAX und Dow Jones, aber sogar noch mehr für einige Einzeltitel. Eine klare Richtung lässt sich dabei allerdings längst nicht immer erkennen.
Bei Nvidia (US67066G1040) wurde zuletzt schon gemunkelt, ob die Aktie ihren Zenit vielleicht überschritten haben könnte. Denn nachdem der Hersteller von KI-Chips Ende vergangener Woche zum wertvollsten Konzern auf dem Planeten avancierte, kam es erst einmal zu heftigen Gewinnmitnahmen. Innerhalb kürzester Zeit wurden rund 500 Milliarden US-Dollar an Börsenwert vernichtet und bei dieser Kennmarke musste man sich Microsoft und Apple wieder geschlagen geben.
Allerdings fielen die vorherigen Aufwärtsbewegungen derart drastisch aus, dass der generelle Aufwärtstrend von Nvidia nie ernsthaft in Gefahr geraten ist. Das ist auch vielen Anlegern bewusst, welche die relative Schwäche nun für fleißige Zukäufe nutzten. So konnte Nvidia sich gestern wieder um knapp sieben Prozent bis auf rund 126 Dollar erholen. Natürlich ist das noch ein Stückchen entfernt von Rekorden um die 140-Dollar-Marke. Doch zeigt sich im Chart dennoch, dass die Bullen noch lange nicht am Ende sein müssen.
Cavendish Hydrogen: Quo vadis?
Noch höhere Kursgewinne gab es beim Börsenneuling Cavendish Hydrogen (NO0013219535) zu sehen, der sich ungeachtet der schlechten Stimmung im Wasserstoffsegment um etwas mehr als 30 Prozent (!) in die Höhe schraubte und bei 2,66 Euro landete. Einen konkreten Grund für solche Bewegungen gibt es nicht. Es scheint, dass sich Bären und Bullen schlicht einen offenen Schlagabtausch liefern.
Auf der einen Seite stehen die Shortseller, welche ihre Aktivitäten laut Börsenbeobachtern schon jetzt schwer in die Höhe gefahren haben. Verweisen können sie auf die Tatsache, dass Cavendish bisher noch nie Gewinne erzielt hat und die Fundamentalindikatoren damit mehr als bescheiden ausfallen. Dem gegenüber stehen Optimisten, die vor allem auf langfristige Chancen durch einen möglichen Durchbruch von Wasserstoff in der Logistik hoffen. Wer am Ende Recht behalten mag, lässt sich nur abwarten. Festzuhalten für den Moment ist, dass die Achterbahnfahrt weitergeht und ein stabiler Boden nicht in Sicht ist. Wer auf Glücksspiel an der Börse verzichten kann, wahrt Abstand.
Nel ASA scheitert erneut
Der einstige Mutterkonzern Nel ASA (NO0010081235) tat sich derweil wieder schwer damit, eine Bodenbildung auf die Beine zu stellen. Zu Wochenbeginn versuchten die Käufer noch, die wichtige Linie bei 0,50 Euro zu verteidigen. Daran sollten sie am gestrigen Dienstag aber wieder scheitern, als es um knapp drei Prozent auf nur noch 0,49 Euro abwärtsging. Zwar bleibt hier noch die Chance auf eine schnelle Gegenbewegung. Doch immer neue Rücksetzer sprechen im Chart für eine lebendige Abwärtstendenz.
Für gegenteilige Bewegungen fehlt es auch noch immer an den entsprechenden Argumenten. Zwar konnte Nel ASA manchen Fortschritt für sich verbuchen; vor allem ein Lizenzdeal mit Reliance Industries sorgte zeitweise für viel Aufsehen. Doch nichts deutet darauf hin, dass in absehbarer Zeit schwarze Zahlen bei den Quartalsergebnissen anstehen könnten. Das schickt viele Anleger verlässlich in die Defensive.
Evotec kann punkten
Bei Evotec (DE0005664809) standen gestern ausnahmsweise mal keine Übernahme-Spekulationen im Vordergrund. Stattdessen brachte die Aktie Zugewinne von 2,7 Prozent und eine Kurssteigerung bis auf 8,82 Euro durch die Verkündung eines neuen Auftrags aus den USA auf die Beine. Dort soll für das US-Verteidigungsministerium an einer kosteneffizienten Plattform für die Herstellungen von Biotherapeutika für das sogenannte Manufacturing Optimization Program gearbeitet werden.
Das Ganze ist auf mehrere Jahre ausgelegt und das Volumen des Auftrags wird auf bis zu 39 Millionen Dollar beziffert. Es ist ein wichtiger Erfolg für den angeschlagenen Wirkstoff-Entwickler, aber noch kein Gamechanger. Entsprechend ist davon auszugehen, dass Munkeleien über eine Übernahme absehbar weiter das Chartbild prägen werden. Möglich bleiben damit empfindliche Ausschläge in beide Richtungen.
Ein neuer Tag, eine neue Chance
Es fällt den Börsianern momentan sichtlich schwer, sich für eine genaue Richtung an den Märkten zu entscheiden. Zwar herrscht einiges an Optimismus mit Blick auf das zweite Halbjahr, für das viele Marktakteure auf eine Erholung der globalen Konjunktur hoffen. Doch Zinssorgen, die US-Wahlen und weitere Baustellen verschwinden nicht aus den Köpfen. Immerhin dürfte damit weiter für Spannung bei den Kursverkäufen gesorgt sein, auch wenn die meisten Anleger auf diesen Nervenkitzel wohl nur zu gerne verzichten würden.
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26.06.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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