
Damit kann Nvidia nicht punkten
Der letzte Versuch?
Rund zwei Jahre lang hatte Nvidia überhaupt keine Notwendigkeit, bei Grafikkarten den Einstiegssektor zu bedienen. Stattdessen konzentrierte der Konzern sich auch hochpreisige Highend-Modelle, welche nur so aus den Regalen flogen und das gerne mal deutlich oberhalb der UVP. Mit diesen Zeiten ist es nach dem Kryptocrash aber erst einmal vorbei.
Nachdem die Preise für leistungsstarke Grafikkarten von Nvidia (US67066G1040) sich bereits deutlich reduziert haben, führte das Unternehmen nun still und leise auch ein neues Modell für Einsteiger ein. Das hört auf den wenig aufregenden Namen GTX 1630 und enttäuscht die Fachpresse in jeder Hinsicht. Im Prinzip reicht der verwendete Chip für eine Bildausgabe – für viel mehr aber auch nicht.
Aufgrunddessen stören sich viele auch am Preis für das neue Grafikkartenmodell. Vorbesteller zahlen derzeit rund 220 Euro für entsprechende Karten, Nvidias Preisempfehlung liegt laut „heise.de“ wohl bei 150 USD. Beides wird als zu teuer angesehen. In Anbetracht der gebotenen Leistung halten Experten eher einen Preis von rund 100 USD für gerechtfertigt.
Möglich ist, dass Nvidia bei wieder gut gefüllten Lagern versucht, Chips noch zu möglichst hohen Preisen loszubekommen, und das möglichst schnell. Denn die nächste Generation steht vermutlich bereits in den Starlöchern. In der Branche wird mit einer Vorstellung nebst Release noch vor Jahresende gerechnet. In Anbetracht dessen erscheint die Neuvorstellung noch fragwürdiger und tatsächlich kann der Autor dieser Zeilen sich gerade kein Szenario ausdenken, in dem die GTX 1630 für irgendjemanden eine Empfehlung wert wäre.
Es wird nicht einfach für Nvidia
Die Nvidia-Aktie musste in diesem Jahr bereits schwer leiden und Abschläge von fast 50 Prozent hinnehmen. Viel spricht dafür, dass dieser Trend sich fortsetzen wird. Denn nachdem sich das Schürfen vieler Kryptowährungen mit Grafikkarten schlicht nicht mehr lohnt, hat der Konzern zahllose Kunden verloren. Geld verdienen muss Nvidia jetzt vor allem wieder mit Spielern, bei denen die Preissensitivität für leistungsstarke Grafikkarten aber deutlich mehr ausgeprägt ist. Anders ausgedrückt: die fetten Jahre sind vorbei.
04.07.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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