Nvidia träumt von neuen Rekorden, Hewlett-Packard will KI-Rechenzentren an Mittelständler bringen, Microsoft warnt einige Kunden und TeamViewer wird von Hackern ins Visier genommen
Nvidia und Konsorten bleiben die Lieblinge der Börsianer
In den letzten Jahren hat sich in der Tech-Welt einiges getan. Doch auch wenn dort nun KI das große Zauberwort ist und die Cloud etwas in den Hintergrund getreten ist: an den Börsen bleibt der Tech-Sektor nach wie vor das am schnellsten wachsende Segment. Grund genug, um einen Blick auf einige Titel aus diesem Bereich zu werfen.
Highflyer Nvidia (US67066G1040) musste zuletzt eine gewisse Korrektur verkraften, was den Kurs vom Rekordhoch bei gut 140 US-Dollar bis auf 123,54 Dollar zum Wochenende zurückwarf. Zurückzuführen ist diese Entwicklung einzig und allein auf Gewinnmitnahmen, nachdem der Chiphersteller zumindest kurzzeitig zum wertvollsten Konzern auf dem Planeten aufstieg. Einige Anleger hatten da wohl die Befürchtung, dass die Bewertung der Realität etwas enteilt sein könnte.
Nvidia-Chef Jensen Huang träumt allerdings bereits von neuen Wachstumsimpulsen. Wie Medienberichten zu entnehmen ist, hat Huang enorme Erwartungen an die nächste Chipgeneration Blackwell. Jene solle zum „erfolgreichesten Produkte der gesamten Computergeschichte“ werden. Wie genau dieser Erfolg bemessen werden soll, wurde offengelassen. Doch sollten die Verkaufszahlen weiter anziehen, wäre es eine Wohltat für die Aktionäre. Schließlich werden die Margen pro verkauften Chip aller Voraussicht nach ebenfalls zulegen. Wachstumschancen gibt es bei Nvidia also noch, Garantien aber freilich nicht.
Hewlett-Packard setzt auf Privatkunden und Nvidia
Eher an der Seitenlinie steht Hewlett-Packard (US40434L1052), wenn es um das Thema KI geht. Das soll sich aber ändern und der Konzern kündigte nun eine Zusammenarbeit mit Nvidia an, um leistungsstarke Rechenzentren in die Hände von mittelständischen und kleinen Kunden zu bringen. Das Ganze hört auf den Namen „Private Cloud“ und ist in unterschiedlichen Leistungsstufen zu haben.
Im Gegensatz zu den reinen Cloud-Lösungen von Microsoft und Konsorten sollen Nutzer exklusiven Zugang zu einem solchen System haben. Das sorgt für mehr Sicherheit und tendenziell auch mehr Anpassungsmöglichkeiten und ist damit nicht uninteressant. Allerdings ist das Konzept auch nicht wirklich neu. Dass Hewlett-Packard den Kunden Nvidia-Chips für KI-Training und dergleichen liefert, ist beachtenswert, aber nicht revolutionär. Die Aktie reagierte nur mit dezenten Kursgewinnen und pendelte sich zum Wochenende bei ansehnlichen, aber nicht umwerfenden 32,93 Euro ein.
Microsoft: Neue Warnungen zu altem Hack
Microsoft (US5949181045) verschickt derweil aktuell weitere Warnungen an Kunden, die wohl von einem Hack betroffen sein könnten, der bereits im Janaur für Schlagzeilen sorgte. Durch einen Angriff der vom russischen Geheimdienst kontrollierten Gruppe „Midnight Blizzard“ wurden wohl mehr Kundenkonten kompromittiert, als bisher gedacht. Microsoft informierte Betroffene darüber und wies auf E-Mails hin, die im Zuge des Hacks abgeflossen sein könnten. Anders als anfangs vermutet, handelt es sich dabei auch nicht um einen Phishing-Versuch.
Die Aktie des Software-Giganten leidet darunter nicht weiter. Hierzulande stehen zum Wochenende 423,40 Euro auf dem Ticker und erst am Freitag konnte am Nachmittag bei 425,85 Euro ein neuer Kursrekord erzielt werden. Im Mittelpunkt stehen auch hier die Chancen rund um KI-Anwendungen und die Milliardeninvestitionen in OpenAI und ChatGPT zahlen sich an der Börse weiterhin aus.
TeamViewer unter Feuer
Deutlich mehr Gedanken machen sich die Anlegerinnen und Anleger über einen Hackerangriff bei TeamViewer (DE000A2YN900), welcher wohl ebenfalls von Midnight Blizzard durchgeführt wurde. Am Freitag informierte das Unternehmen über diesen Umstand, es bleiben bisher aber noch viele Fragezeichen. Zwischnzeitlich wurde mitgeteilt, dass Kundendaten vom Angriff wohl nicht betroffen sind. Dennoch bracht die TeamViewer-Aktie vor dem Wochenende um etwa sechs Prozent ein und landete mit 10,48 Euro beim niedrigsten Schlusskurs seit rund zwei Jahren.
Das Vertrauen der Kundschaft ist für TeamViewer von elementarer Bedeutung, da die eigenen Software weitreichenden Zugriff auf Computersysteme liefert. Ein Hack in irgendeiner Form ist daher stets und immer eine bedenkliche Angelegenheit. In Panik muss noch niemand ausbrechen, ehe genauere Details über den Vorfall bekannt sind. Eine gesunde Portion Vorsicht ist momentan aber wohl auch nicht Fehl am Platz.
Unvergleichlich
Auch Tech-Aktien kennen das Auf und Ab der Märkte und selbst ein Nvidia ist beileibe nicht unanstastbar. Doch es ist schwer davon auszugehen, dass der Sektor auch in absehbarer Zukunft mit für das größte Aufsehen an den Märkten sorgen wird. Das liegt schlicht daran, dass die Wachstumschancen im Sektor von keiner anderen Aktienkategorie erreicht werden. Von Digitalisierung bis zu KI warten etliche Gelegenheiten nur darauf, von den Unternehmen genutzt zu werden. Für die Anleger scheint sich da nur die Frage zu stellen, wer davon am meisten profitieren kann.
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30.06.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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