Nvidia erobert die Börse, Microsoft muss sich geschlagen geben, Apple wieder auf Platz 3 und Alphabet hält viel Abstand!
Nvidia mutiert zum wertvollsten Börsenkonzern auf dem Planeten
DAX und Co. tun sich in der laufenden Woche bisher eher schwer und Höhenflüge sind zu einem seltenen Anblick geworden. Vollkommen unbeeindruckt zeigen sich aber die KI-Aktien, deren fulminanter Aufwärtstrend einfach kein Ende zu finden scheint. Einige profitieren dabei mehr als andere, was nun zu einer neuen Rangordnung bei den Marktkapitalisierungen führte.
Endlich ist es Nvidia (US67066G1040) am Dienstag gelungen, Microsoft in Sachen Börsenwert zu überholen und damit zum wertvollsten börsennotierten Konzern weltweit aufzusteigen. Gereicht hat dafür ein Tagesplus in Höhe von 3,5 Prozent, was den Kurs auf 135,58 US-Dollar und damit wieder einmal einen neuen Kursrekord auf Schlusskursbasis beförderte. Die Marktkapitalisierung schwolll auf schwindelerregende 3,35 Billionen Dollar an.
Ein wenig macht sich schon die Sorge breit, dass der KI-Hype sich noch als Blase entpuppen könnte. Das geht aber in erster Linie darauf zurück, dass viele Software-Anbieter bisher noch kein klares Konzept dafür haben, wie sie mit der Technologie eigentlich Geld verdienen wollen. Nvidia kann das herzlich egal sein, solange nur genügen große Player fleißig KI-Chips kaufen, und in dieser Hinsicht gibt es bisher nicht einmal ansatzweise ein Anzeichen für ein Abflauen der Nachfrage.
Microsoft bleibt weiterhin stark
Die Aktie von Microsoft (US5949181045) musste derweil kleinere Verluste hinnehmen. Ein Minus von 0,45 Prozent beförderte das Papier auf 446,34 Dollar zurück, was die Bewertung auf 3,31 Billionen Dollar schrumpfen ließ. Das ist aber allenfalls eine Enttäuschung auf sehr hohem Niveau und der generelle Aufwärtstrend bleibt bisher intakt. Das ist auch nachvollziehbar, da der Software-Gigant kaum besser aufgestellt sein könnte.
Nicht nur versprechen die gewaltigen Investitionen in das Thema KI enormes Wachstumspotenzial. Mit seiner Azure-Cloud hat Microsoft auch die nötige Infrastruktur an der Hand, um Projekte in die Tag umzusetzen, von denen die Konkurrenz bestenfalls träumen kann. Noch dazu erfreut sich das Cloud-Geschäft an sich weiterhin über ein ansehnliches Wachstum, wenn auch nicht ganz so rasant wie in Sachen KI. Doch die Zukunft sieht auch für Microsoft grundsätzlich mehr als freundlich aus.
Apple fällt zurück
Etwas anders sieht das schon bei Apple (US0378331005) aus, wo eine kleine Welle der Euphorie nach der Vorstellung von „Apple Intelligence“ schon wieder abzuflauen scheint. Der iPhone-Hersteller hat beim Thema KI nur vergleichsweise wenig vorzuweisen. Zwar soll es in naher Zukunft diverse neue Funktionen geben. Von der Konkurrenz kann sich der Anbieter damit bisher aber kaum nennenswert abheben. Zudem verlässt man sich auf andere, wenn die eigenen Systeme an ihre Grenzen kommen.
In der Praxis bedeutet das, dass Nutzer von iPhone, Mac und Co. zu ChatGPT weitergeleitet werden, wenn Siri künftig keine passende Antwort parat hat. Es ist ein erster Schritt und vielleicht ein Anzeichen dafür, dass Apple den Megatrend KI nicht völlig verschlafen hat. Seinem Ruf als Innovator und Vorreiter wird das Unternehmen aber nicht unbedingt gerecht. Mit dem Aktienkurs ging es am Dienstag um 1,1 Prozent auf 214,29 Dollar bergab und mit einem Market Cap von 3,29 Billionen Dollar reicht es „nur“ noch für den dritten Platz im Ranking. Auch das ist mehr als ordentlich, aber nachdem Apple jahrelang ein Dauerabo auf den ersten Platz genoss, ist es schon ein Stück weit eine Zäsur.
Alphabet hechelt hinterher
Die Top 3 tragen den Kampf um den Thron unter sich aus. Auf Platz 4 folgt derzeit erst mit weitem Abstand die Aktie der Google-Mutter Alphabet (US02079K3059), welche gestern um 1,3 Prozent auf 176,45 Dollar abwertete. Hier beträgt der Börsenwert 2,17 Billionen Dollar und damit über eine Billion Dollar weniger als beim Drittplatzierten in Form von Apple. Das zeigt recht eindrucksvoll, wo die Börsianer momentan die größten Chancen vermuten.
Zwar hat Google mit Gemini viel Boden gutgemacht und sogar das eine oder andere Alleinstellungsmerkmal herausgearbeitet. Etwas enttäuscht sind Anleger aber momentan darüber, dass Apple sich bei der iPhone-Integration von KI zunächst für ChatGPT entschieden hat. In Zukunft könnte auch Gemini Berücksichtigung finden. Vielleicht ist es dann aber schon zu spät, um potenziell Hunderte Millionen iPhone-Nutzer bei der KI-Nutzung umzugewöhnen.
Unerreichbar
Im Vergleich untereinander ist die Entwicklung der Börsenwerte bei den Tech-Giganten momentan durchaus spannend. Längst sind die Konzerne aber anderen Aktien enteilt und bewegen sich in Sphären, von denen sämtliche anderen Börsenunternehmen nicht einmal zu träumen wagen dürften. Die Chancen auf eine Fortsetzung der Rallye stehen nicht schlecht. Allerdings hielt bisher noch keine Rallye ewig an und mit jedem neuen Kursrekord steigert sich auch die Fallhöhe, sollte es doch mal zu einer Korrektur kommen.
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19.06.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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