Nvidia steigt in neue Höhen auf, TUI sehnt sich nach Entlastung, JinkoSolar braucht frisches Geld und ASML wird weiter kritisch beäugt
Da könnte sich etwas anbahnen
Kurz bevor die Berichtssaison richtig ins Rollen kommt und die US-Bürger zur Wahl aufgerufen werden, können die Börsianer ihre Nervosität kaum verbergen. Es lässt sich kaum sicher vorhersagen, was in den nächsten Tagen noch passieren mag. Verbunden sind damit aber nicht nur allerhand Risiken, sondern auch einige Chancen. Solche scheinen die Anlegerinnen und Anleger besonders im Tech-Segment zu erkennen.
Wie gewohnt an der Spitze fand sich im Handel am Montag die Aktie von Nvidia (US67066G1040) wieder. Um gleich 4,1 Prozent ging es mit jener in die Höhe, was für nicht weniger als einen neuen Kursrekord bei 143,71 US-Dollar sorgte. Mitverantwortlich dafür könnten die Analysten von Morgan Stanley gewesen sein. Jene haben sich mit dem Management von Nvidia getroffen und sich dabei unter anderem über die neue Chipgeneration Blackwell ausgetauscht.
Berichtet wird über lange Wartezeiten, da die Nachfrage wohl sämtliche Erwartungen zu sprengen scheint. Neue Höchststände beim Aktienkurs werden da für ein sehr wahrscheinliches Szenario gehalten und die Bullen greifen schon mal etwas vorweg. Sollte Blackwell für Nvidia tatsächlich den erhofften Erfolg einbringen, so wären auch weitere Höchststände in den kommenden Monaten wohl nicht die allergrößte Überraschung. Garantieren lässt sich so etwas aber selbstredend nie mit letzter Gewissheit.
TUI: Genug ist genug?
Etwas bescheidener in die Höhe strebte die Aktie von TUI (DE000TUAG505), deren Plus von 0,7 Prozent sich an einem sonst eher schwachen Handelstag sich aber durchaus sehen lassen konnte. Bis auf 7,40 Euro steigerte der Aktienkurs sich und ein Angriff bis in Richtung 8 Euro ist hier im Bereich des Möglichen. CEO Sebastian Ebel hat auch schon eine Idee, wie sich die Bullen bei Laune halten lassen könnten.
Wie „Der Aktionär“ unter Verweis auf den Reisevor9-Newsletter berichtet, macht sich Ebel Gedanken um die Pauschalreise und damit das wohl wichtigsten Segment für TUI. Dort erkennt der Reiseveranstalter Preisnachteile aufgrund bürokratischer Vorgaben und spricht sich dafür aus, die Beiträge zum Deutschen Reiseversicherungsfonds zu überdenken. Das Instrument wurde nach der Thomas-Cook-Pleite eingefüllt. Es sei aber mittlerweile ausreichend gefüllt, weshalb jährliche Beiträge nicht mehr vonnöten seien. Die Aktionäre hätten mir einer solchen Anpassung mit Sicherheit auch kein Problem.
JinkoSolar will weiterwachsen
JinkoSolar (US47759T1007) verlässt sich für das weitere Wachstum lieber nicht auf die Politik und wird selbst aktiv. Wie das „PV Magazine“ berichtet, will der Konzern über seine Tochtergesellschaft Jiangxi Jinko etwas mehr als eine Milliarde sogenannter Global Depositary Receipts (GDR) an der Frankfurter Börse platzieren. Erhofft werden sich dadurch Einnahmen in Höhe von umgerechnet 583 Millionen Euro. Damit wiederum sollen Bau und Entwicklung mehrerer großer Projekte finanziert werden und auch die Rückzahlung von Bankkrediten steht auf dem Programm.
Technisch betrachtet handelt es sich letztlich um eine Kapitalerhöhung, was den Anteilseignern freilich wenig schmeckt. Die JinkoSolar-Aktie reagierte mit Verlusten von 1,4 Prozent und fiel hierzulande auf 18,54 Euro zurück. Größere Sorgen dürften den Anteilseignern allerdings weiterhin die geringen Margen in der Branche machen, bei denen derzeit noch immer keine Besserung abzusehen ist. Vielleicht ist es vor diesem Hintergrund sogar etwas beruhigend, dass JinkoSolar seine Expansionsbestrebungen noch nicht eingestampft hat.
ASML: Comeback-Kandidat?
Keine Beruhigung erfährt derzeit die Aktie von ASML (NL0010273215), mit der es gestern um weitere 1,1 Prozent auf 657,40 Euro in die Tiefe ging. Vielleicht ist das Papier hier mittlerweile etwas zu sehr abgestraft worden. Zu diesem Schluss kommt zumindest das Analysehaus Bernstein Research, welches die Kaufempfehlung für den Titel weiterhin beibehält. Lediglich das Kursziel wurde nach enttäuschenden Zahlen angepasst und von 980 auf nun 750 Euro gesenkt. Das ist aber noch immer ein gutes Stück mehr als die letzten Schlusskurse.
Die Analysten gehen davon aus, dass ASML bei den Anlegern viel Vertrauen verspielt hat. Bis jenes zurückkomme, könne es noch ein bis zwei Quartale dauern. Grundsätzlich wird aber noch immmer ein attraktives, strukturelles Wachstum erkannt. ASML spricht bei 2024 von einem „Übergangsjahr“, musste zuletzt aber auch die Wachstumsprognose für 2025 auf 16 Prozent reduzieren. Das wäre noch ein respektables Ergebnis, doch bleibt natürlich die Frage im Raum, ob die selbstgesteckten Ziele auch erreicht werden können.
Es kommt Bewegung in die Sache
Die nächsten Tage an der Börse dürften interessant bleiben, dafür sorgen allein schon die anstehenden Quartalsberichte. Darüber hinaus herrscht auch mit Blick auf die politische Bühne viel Ungewissheit, was Spekulationen antreibt und bei den Aktienkursen für Bewegung sorgt. Dummerweise ist aber weitgehend offen, in welche Richtung es dabei gehen mag. Umso mehr ist dies ein Grund, die Lage noch einmal genauer als sonst im Auge zu behalten.
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22.10.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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