Nvidia bringt KI in Spiele, Take-Two überrascht mit weiteren Hochkarätern, Microsoft baut den Gamepass aus und Nintendo stellt sein Museum vor
Die Gamescom öffnet ihre Pforten und rückt die Games-Branche in den Vordergrund
Die Gamescom in Köln ist nach dem Ende der E3 im vergangenen Jahr vermutlich die letzte noch verbliebene große Messe rund um das Thema Videospiele weltweit. Am Mittwoch öffnete die Spielemesse ihre Pforten und viele Hersteller wollten gleich mit großen Neuigkeiten punkten. Das ist auch für die Aktionäre nicht ganz uninteressant.
Die Aktie von Nvidia (US67066G1040) hat sich vom Thema Gaming freilich längst entfernt und die Anteilseigner blicken stattdessen nahezu ausschließlich auf den schwer lukrativen KI-Bereich. Doch diese beiden Segmente lassen sich auch hervorragend vereinen. Nvidia stellte bei der Gamescom das erste Spiel vor, welches mit der KI-Technologie ACE daherkommt. Letztere soll dafür sorgen, dass Spieler sich mit NPCs vollkommen natürlich, ähnlich wie mit einem tatsächlichen Menschen unterhalten können.
Eine passende Demo kann noch bis zum Ende der Gamescom bewundert werden. Tatsächlich wirkt es auf den ersten Blick beeindruckend, einen virtuellen Charakter mit ganz normalen Fragen löchern zu können und darauf auch noch passende Antworten zu erhalten. Allerdings spielt die Demo sich in einer sehr begrenzten und wahrscheinlich kontrollierten Umgebung ab. Wie gut das Ganze in einem fertigen Spiel funktionieren wird, dürften wir im kommenden Jahr erscheinen. Dann soll der Multiplayer-Titel „Mecha Break“ erscheinen, welcher mit der Nvidia-Technik ausgestattet ist.
Take-Two geht in die Vollen
Ungeachtet der eher angeschlagenen Stimmung in der Branche hatte Take-Two Interactive (US8740541094) gleich zwei Neuankündigungen im Gepäck. Rund um GTA 6 gab es bislang zwar keine Neuigkeiten zu vernehmen. Dafür wurden für 2025 mit dem neuesten Eintrag in der schon seit 2002 schwer erfolgreichen Mafia-Reihe und Borderlands 4 gleich zwei potenzielle Blockbuster in Aussicht gestellt. Das kam sowohl bei Spielern als auch den Analysten gut an. Letztere haben ihre Prognosen zum Teil ein gutes Stück nach oben geschraubt.
Die Anleger verfielen in Kauflaune und ließen die Take-Two-Aktie um 3,4 Prozent bis auf 160,07 US-Dollar anschwellen. Auch die positive Resonanz auf erste Gameplay-Szenen von „Civilization VII“ dürften hier einen gewissen Eindruck hinterlassen haben. 2025 schickt sich immer mehr an, zu einem der umsatzstärksten Jahre in der Geschichte von Take-Two zu mutieren. Allerdings setzt das voraus, dass sich keine Verschiebungen in den sehr ambitionierten Release-Plan einschleichen.
Microsoft mit neuem Gamepass-Abo
Microsoft (US5949181045) hielt sich mit der Ankündigung von großen neuen Spielen eher zurück. Weiter nach vorne gebracht werden soll aber der Gamepass, bei dem sich Nutzer gegen monatliches Entgelt Zugriff auf einen prall gefüllten Katalog an Spielen sichern können. Die Preise dafür zogen in den letzten Monaten an. Um preissensitive Kunden nicht zu verlieren, experimentiert man in Redmond nun mit einer neuen Abostufe, die unterhalb der Standard-Variante angesiedelt ist.
Teilnehmer des Xbox-Insider-Programms können das Ganze nun schon testen und zahlen dafür lediglich einen symbolischen Dollar pro Monat. Nach der Testphase könnten rund 13 Euro pro Monat anfallen. Dafür gibt es weiterhin Zugriff auf den Spielekatalog sowie Online-Gaming auf Konsole. Es entfällt lediglich der Zugriff auf neu erschienene Spiele vom ersten Tag an. Das sorgt im Netz für teils hitzige Diskussionen, lässt die Aktionäre aber kalt. Die Microsoft-Aktie tappte am Mittwoch mit kaum nennenswerten Verlusten von 0,16 Prozent auf der Stelle und ging mit 424,14 Dollar aus dem Handel.
Nintendo setzt sich ein Denkmal
Das Gaming-Urgestein Nintendo (JP3756600007) bleibt der Gamescom fern, teilte in einer neuen Ausgabe seiner Direct-Veranstaltungen aber dennoch Neuigkeiten mit. In der japanischen Hauptstadt Kyoto, wo sich auch der Firmensitz des bereits seit 1977 im Bereich der Videospiele aktiven Konzerns befindet, soll im Oktober das Nintendo Museum eröffnen. Einen ersten Eindruck davon gab es in einem Video zu sehen, durch das niemand Geringeres als Desginer-Legende und Super-Mario-Erfinder Shigeru Miyamoto führte.
Zu sehen gibt es allerlei interessante Produkte aus der Vergangenheit, welche bis zu den Hanafuda-Karten zurückreichen, die Nintendo in seinen bescheidenen Anfangsjahren vor etwa 130 Jahren herstellte. Videospiele kommen aber freilich auch nicht zu kurz. Aus welchen Gründen auch immer können einige der bedeutendsten Titel auf gigantischen Gamepads gespielt werden. Die Anleger scheinen dem Museum gegenüber nicht abgeneigt zu sein, könnte es doch Spieler aus der ganzen Welt anlocken und damit durchaus ansehnliche Umsätze generieren. Bei einem Eintrittspreis von umgerechnet rund 20 Euro dürften die Margen nicht astronomisch hoch, aber dennoch ansehnlich ausfallen. Die Nintendo-Aktie legte gestern um 2,6 Prozent bis auf 14,20 Euro zu.
Quicklebendig!
Die Spielebranche ist etwas ins Straucheln geraten, nachdem der Hype aus den Pandemiejahren deutlich nachgelassen hat. Doch auf- und abseits der Gamescom scheint momentan wieder neue Begeisterung entzündet zu werden. Vielleicht erwarten uns in den kommenden Tagen auch noch einige weiter spannende Neuankündigungen. Eine plötzliche Rallye im Segment zeichnet sich zwar noch nicht ab, im Auge behalten dürfen Anleger das Ganze aber allemal.
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22.08.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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