Amazon, Alphabet, Microsoft, Intel – Nvidia lernt Konkurrenz das Fürchten
Neue Chipgeneration soll Kunden der Konkurrenz abwerben und sorgt für Jubel bei Investoren
Nach der gescheiterten Übernahme von Konkurrent ARM setzt Nvidia auf Innovation für nachhaltiges Wachstum.
Im Februar verkündete Nvidia-CEO Jensen Huang die geplante Übernahme von Konkurrent ARM endgültig für gescheitert und Nvidia zog sich aus den Verhandlungen zurück. Der Widerstand der nationalen Kartellbehörden konnte nicht gebrochen werden. Damit bleibt das Festgeldkonto des Chipherstellers weiter prall gefüllt.
In der vergangenen Woche hielt Nvidia (US67066G1040) den mit Spannung erwarteten Kapitalmarkttag ab, nahm Stellung zu den Fragen der Journalisten und präsentierte die Zukunftspläne. Insgesamt 7 Milliarden US-Dollar sollen in diesem Börsenjahr aufgewendet werden, um eigene Aktien zurückzukaufen. Im 1. Quartal 2021 wurden bereits 2 Milliarden US-Dollar für das Aktienrückkaufprogramm aufgewendet.
Das Aktienrückkaufprogramm soll aber nicht die Zukunft des Unternehmens absichern, denn das Geld soll vor allem in weiteres Wachstum investiert werden. Neben den leistungsfähigen Grafikprozessoren entwickelt sich auch der Markt der Rechenzentren weiter prächtig. Innerhalb von 5 Jahren stieg der Umsatz mit Serverchips von rund eine Milliarde auf etwas über 10,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021.
Dabei holt das Data Center gemessen am Umsatz immer weiter auf und ist nun bereits auf dem Niveau der größten Sparte Gaming. Dabei überzeugt die Serversparte mit einem Wachstum von 70 % Year-over-Year, während die Gamingsparte nur 32 % im Vergleichszeitraum zulegen konnte. Daher wurde nun auch während des Kapitalmarkttages die neue Serverchip-Generation Hopper präsentiert. Für die neue Generation liegt bereits eine Vielzahl von Bestellungen der großen Rechenzentren vor. Unter anderem habe bereits Amazon (US0231351067) mit AWS, Alphabet (US02079K3059) mit Google Cloud und Microsoft (US5949181045) mit Azure Bestellungen aufgegeben.
Hopper soll in Zukunft die neue leistungsstarke Chip-Generation beim Ausbau der Stärken bei Spracherkennung und künstlicher Intelligenz unterstützen. Dabei profitiert das System primär davon, dass Hopper schneller mit Chips innerhalb des Servers kommunizieren kann und so Datenstaus vermieden werden.
Die Produktion der Serverchips soll der weltweit größte Auftragsfertiger TSMC übernehmen. Mit der neuen Generation von Chips sollen auch Kunden des Konkurrenten Intel (US4581401001) abgeworben werden. Im zukunftsweisenden Markt der Chipherstellung für den Automobilmarkt hat Nvidia einen Auftragsbestand von rund 11 Milliarden US-Dollar in den Büchern und trotz der Sonderaufwendungen in Höhe von 1,4 Milliarden US-Dollar die im Zusammenhang mit dem geplatzten ARM-Deal angefallen sind peilt das Management ein Gewinnwachstum von circa 18 % in diesem Jahr an.
Die Aktie des Chipherstellers konnte sich in den vergangenen zwei Wochen wieder nachhaltig erholen und setzte zu einer kleinen Rally an. Innerhalb von 2 Wochen stieg die Aktie um 21,1 % auf 251,35 €. Bis zum Allzeithoch von 295,65 € besteht allerdings weiterhin Nachholpotenzial. Durch die geringe Verschuldungsquote ist Nvidia weniger sensibel für etwaige Zinserhöhungen der FED und könnte so sogar in einem schwierigen Marktumfeld überdurchschnittlich wachsen.
27.03.2022 - Felix Eisenhauer
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