Oracle bringt sich für die große KI-Party in Stellung, auch Softbank steht bereit, Microsoft wird indirekt involviert und Nvidia scheint der große Gewinner zu sein
US-Präsident Donald Trump sorgt für das nächste Feuerwerk im KI-Sektor
Kurz nach seiner Vereidigung bemühte sich Donald Trump zunächst darum, mit der Unterzeichnung zahlloses Dekrete das eine oder andere Wahlversprechend einzulösen. Dabei standen Themen wie die Energiepolitik zunächst im Vordergrund. Am Mittwoch widmete sich Trump nun auch dem Thema KI, und das gleich im ganz großen Stil.
Unter dem Namen „Stargate“ stellte Trump ein neues Gemeinschaftsunternehmen vor, an dem einige der bedeutendsten Player aus dem Tech-Segment beteiligt sind. Satte 500 Milliarden US-Dollar sollen über dieses Vehikel in den kommenden Jahren in den Ausbau von Rechenzentren fließen. Ganz vorne mit dabei ist Oracle (US68389X1054), was den Aktienkurs des Unternehmens gestern munter in die Höhe schießen ließ.
Bis auf 184,22 US-Dollar preschte die Oracle-Aktie zu Handelsschluss in Richtung Norden. Damit wurden die Zugewinne seit Monatsbeginn auf etwas mehr als zehn Prozent ausgebaut. Welche Vorteile das Unternehmen aus der neuen Initiative ziehen mag, ist noch weitgehend unklar. Tatsächlich gibt es auch Zweifel daran, ob die angekündigten Mittel überhaupt vorhanden sind. Ausgerechnet Elon Musk äußerte daran Zweifel und begab sich nur zwei Tage nach der Vereidigung ein Stück weit auf Konfrontationskurs mit Trump.
Die Softbank ist mit dabei
Beteiligt sind an Stargate allerdings nicht nur Tech-Konzerne, sondern auch die japanische Softbank (JP3436100006) mit ihren schätzungsweise knapp 50 Milliarden US-Dollar an Barreserven. Die Beteiligung passt zu Aussagen aus dem Dezember, laut denen das Institut während der neuen Amtszeit von Donald Trump 100 Milliarden Dollar in die USA zu investieren gedenkt. Diese Pläne nehmen nun ein Stück weit Form an, wenngleich nicht im Detail dargelegt wurde, in welcher Höhe sich die einzelnen Partner beteiligen werden.
Den Aktionären gefiel das Ganze noch besser als im Falle von Oracle. Die Softbank-Aktie konnte sich gestern um schwindelerregende 11,4 Prozent verbessern. Erwartet werden deutliche Fortschritte, auch dank eines von Trump unterzeichneten Dekrets, welches Einschränkungen im KI-Segment praktisch vollständig aus der Welt schaffte. Die Anleger erkennen eine große Chance und die Softbank-Aktie macht es sich am Mittwoch per Handelsschluss bei 34,10 Dollar bequem.
Welche Rolle spielt Microsoft?
In der Berichterstattung zum KI-Mammutprojekt in den USA findet auch Microsoft (US5949181045) häufig Erwähnung. Allerdings kündigte man in Redmond keine direkte Beteiligung an dem Vorhaben an. Dafür ist aber ChatGPT-Entwickler OpenAI mit von der Partie, und hier hat Microsoft in den letzten Jahren etliche Milliarden investiert. Sofern die Partnerschaft, welche durchaus schon den einen oder anderen Riss bekommen hat, hält, dürften etwaige Vorteile auch bei Microsoft Spuren hinterlassen.
Die Hoffnung darauf reichte aus, um den Kurs der Microsoft-Aktie um 4,1 Prozent auf 446,20 Dollar anzuheben. Damit nähern die Käufer sich wieder dem Allzeit-Hoch knapp unterhalb von 470 Euro. Das ist angesichts kaum nennenswerter Neuigkeiten von Microsoft selbst durchaus beeindruckend. Es zeigt zudem, wie sehr KI in den Köpfen der Anleger noch immer im Vordergrund steht. Weitere Kursrekorde erscheinen bei der Microsoft-Aktie nicht undenkbar. Ohne Fortschritte im KI-Segment wird ein solches Kunststück aber eher nicht gelingen.
Nvidia: Der heimliche Sieger?
100 Milliarden Dollar soll Stargate dem Vernehmen nach in einem ersten Schritt investieren und irgendwo muss das Geld natürlich hinfließen. Es ist nicht allzu weit hergeholt, dass die Mittel zu ansehnlichen Teilen in der Tasche von Nvidia (US67066G1040) verschwinden werden. Denn wenn es um KI-Chips geht, hat der Konzern aktuell wenig bis gar keine Konkurrenz im High-End-Segment zu fürchten. Dass bei einer Investitionssumme von insgesamt einer halben Billion Euro die bestmöglichen Lösungen angestrebt werden, davon darf wohl ausgegangen werden.
Mit anderen Worten könnte auf Nvidia schon bald die nächste Auftragsflut hereinprasseln, und darauf bereiteten die Bullen sich im gestrigen Handel schon mal vor. Es ging um respektable 6,2 Prozent aufwärts und mit einem Schlusskurs von 147,07 Dollar kratzen die Bullen wieder am Allzeit-Hoch, welches bei 153,13 Dollar zu finden ist. Die Kursgewinne fußen zwar auf blanken Spekulationen, welche aber immerhin nicht vollkommen aus der Luft gegriffen sind.
Die nächste Runde?
Es macht sich an den Märkten die Hoffnung oder viel mehr der Eindruck breit, dass in Sachen KI in den USA jegliche Bremsen gelöst wurden. Regularien scheinen die an Stargate beteiligten Konzerne in den nächsten Jahren nicht fürchten zu müssen. Das eröffnet vielfältige Möglichkeiten, ist aber noch lange kein Garant für die nächste Rallye. Abwarten ist für den Moment erst einmal, ob die spontanen Kursaufschläge auch verteidigt werden können und welche Neuigkeiten es zum Joint Venture noch zu hören geben mag.
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23.01.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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