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Trotz enttäuschender Quartalszahlen schafft Oracle es, die Anleger mit neuen Partnerschaften und KI-Fantasien zu überzeugen

Die Aktie von Oracle springt in die Höhe

NTG24 - Trotz enttäuschender Quartalszahlen schafft Oracle es, die Anleger mit neuen Partnerschaften und KI-Fantasien zu überzeugen

 

Die Berichtssaison neigt sich langsam ihrem Ende zu, doch die einen oder anderen Ergebnisse gibt es derzeit noch zu bewundern. Am Dienstag nach Handelsschluss legte Oracle die Zahlen für das vergangene Quartal vor. Berauschend fielen jene nicht aus, was die Anteilseigner aber nicht weiter zu stören scheint.

Bei den wichtigsten Kennzahlen schaffte Oracle (US68389X1054) es nicht, die Erwartungen der Analysten zu erfüllen. Der Umsatz lag bei 14,29 Milliarden US-Dollar, während im Schnitt 14,6 Milliarden Dollar erwartet wurden. Beim bereinigten Gewinn je Aktie wurde die Prognose der Analysten ebenfalls unterboten. Lediglich 1,63 Dollar statt der von Experten erhofften 1,65 Dollar konnten gemeldet werden.

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Werbebanner funktionierende-kapitalanlagen.deZu guter Letzt musste Oracle beim Nettogewinn Rückschritte im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen. Statt 3,32 Milliarden Dollar konnten hier nur noch 3,14 Milliarden Dollar erzielt werden. Am schnellsten wuchs die Cloud-Sparte, deren Umsätze um neun Prozent auf 10,23 Milliarden Dollar zulegte. Auch das war aber noch etwas weniger, als die Experten in der Konsensschätzung vorsahen. Grob zusammengefasst schaffte Oracle es also in keinem nennenswerten Bereich, für positive Überraschungen zu sorgen. Die Anteilseigner sehen darüber aber offenbar großzügig hinweg.

 

Oracle und das KI-Versprechen

 

Die Oracle-Aktie legte im nachbörslichen Handel um satte 9,5 Prozent zu und sprang auf gut 135 Dollar in die Höhe. Das ist nicht weniger als ein neues Rekordhoch. Zurückzuführen ist die plötzliche Euphorie auf die weiteren Aussichten, bei denen die KI (natürlich) eine gewichtige Rolle spielt. In diesem Sektor scheint sich Oracle über eine starke Nachfrage zu freuen. Neue Partnerschaften mit Tech-Giganten regen die Fantasie der Aktionäre an.

Oracle arbeitet in Zukunft sowohl mit OpenAI als auch mit der Alphabet-Tochter Google zusammen. In ersterem Fall soll die Azure KI-Plattform von Microsoft auf die Oracle Cloud-Plattform erweitert werden, um für deren Partner OpenAI neue Kapazitäten freizuschaufeln. Die Oracle-Datenbanken sollen davon ab in die Google Cloud integriert werden, um Unternehmen und Partnern weitere Optionen zu bieten, ohne sich mit Datenübertragungskosten zu beschäftigen.

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Das wahrscheinlich größte Aufsehen erregte Oracle aber mit der Ankündigung neuer KI-Funktionen, die beispielsweise in den Bereichen Human Resources und Supply Chain eingeführt werden sollen. Allzu sehr ging der Konzern diesbezüglich noch nicht ins Detail. An der Börse wird aber darauf gesetzt, dass mit starken Partnern im Rücken in Zukunft durchaus noch große Sprünge bei den Umsätzen erzielt werden können. Das scheint darüber hinwegzutrösten, dass das vergangene Quartal eine kleine Enttäuschung war. Mit etwas Glück handelt es sich dabei lediglich um einen kleinen Durchhänger und keine grundsätzliche Trendwende.

 

Der Hype lebt

 

Die sehr deutliche Reaktion bei der Oracle-Aktie zeigt eindrucksvoll, dass der KI-Hype noch mehr als lebendig ist. Zwar bleiben durchaus noch einige offene Fragen, etwa wie genau und in welchem Umfang mit der Technologie künftig Geld verdient werden soll und wie sich Oracle von der großen Konkurrenz abzuheben gedenkt. An den Märkten überwiegt allerdings die Vorfreude, sodass sich längst nicht jeder mit solchen Detailfragen beschäftigt. Selten zuvor gab es für Oracle und andere Software-Konzerne derart üppige Wachstumschancen zu bewundern.

Ob diese Chancen am Ende auch genutzt werden können oder nicht vielleicht doch andere den Ton angeben werden, bleibt noch abzuwarten. Oracle genießt für den Moment das Vertrauen der Anleger und setzt im Windschatten der großen Tech-Unternehmen zu einer Fortsetzung der Rallye an. Jener ist zwar nicht blind zu vertrauen, doch solange das derzeitige Sentiment im KI-Segment positiv bis euphorisch bleibt, ist durchaus noch Luft nach oben vorhanden. Wie immer ist ein Einstieg auf Rekordniveau aber eine riskante Angelegenheit, da Gewinnmitnahmen jederzeit für einen kleinen Dämpfer sorgen können.

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12.06.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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