Große Überraschung bei den Besitzverhältnissen von Daimler
Chinas Einfluss ist größer als gedacht
Diese Meldung kam aus dem Nichts. Die chinesische Beijing Automotive Group (BAIC) teilte kürzlich mit, bereits 9,98 Prozent der Anteile von Daimler zu halten und das schon seit dem Jahr 2019. Das ist fast doppelt so viel, wie bisher bekannt war. Wie sich herausstellt, hält BAIC damit noch mehr Anteile als Geely-Gründer Li Shufu mit 9,69 Prozent.
Das Pikante an der Sache: BAIC befindet sich im Besitz der chinesischen Regierung, was zu vielen Fragen rund um die hohe Beteiligung bei Daimler (DE0007100000) führt. Die Unternehemn selbst sehen darin zwar nur wenige Probleme. Schon als Geely sich großzügig bei den Schwaben einkaufte, schlug aber so mancher Politiker Alarm.
Immerhin soll es eine Übereinkungt geben, laut der BAIC seine Anteile an Daimler nicht weiter erhöhen wird, die die „FAZ“ berichtet. Dennoch begegneten die Anleger den neuen Erkentnissen gegenüber mit großer Skepsis. Der Kurs von Daimler gab im gestrigen Handel um 3,42 Prozent nach und zählte damit zu den größten Tagesverlierern im DAX.
Grund für die Bekanntmachung der Besitzverhältnisse war der Börsengang von Daimler Truck, in dessem Rahmen ohnehin offensichtlich geworden wäre, wer nun wie viele Anteile am Unternehmen hält. Das wiederum wirft aber auch weitere Fragen auf, vor allem, warum eine Mitteilung ohne den Börsengang nach der Abspaltung der Truck-Sparte bewusst unter dem Radar gehalten wurde.
Alles nichts Neues?
Ganz so überraschend, wie es mancherorts dargestellt wird, sind die Besitzverhältnisse bei Daimler nicht einmal. Bereits vor genau zwei Jahren berichtete der Nachrichtendienst „Reuters“ unter Verweis auf Insider darüber, dass BAIC seine Anteile an Daimler durch Zukäufe an den freien Märkten ausbauen will. Dabei war auch explizit die Rede davon, dass damit Geely als größter Einzelaktionär übertroffen werden soll.
Eben diese Spekulationen wurden zuletzt also lediglich bestätigt, plötzliche Änderungen auf fundamentaler Seite ergeben sich aber keine. Das lässt auch darauf hoffen, dass Daimler die letzten Korrekturen recht schnell wieder aufholen können wird, gerade mit den zahlreichen positiven Stimmen der letzten Tage im Rücken.
15.12.2021 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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