Carl Zeiss Meditec stagniert auf hohem Niveau

Carl Zeiss Meditec gibt keine neuen Perspektiven - Aktie bleibt im Keller

 

Wann findet Carl Zeiss Medical seinen Boden an der Börse? Der Jahresabschluss und die neue Prognose für 2024 / 25 sind alles andere als berauschend. Das Geschäftsmodell und die Qualität der Produkte und Dienstleistungen sind nicht das Problem, sondern die Nachfrageflaute in der Branche, die den Umsatz auf hohem Niveau stagnieren lässt.

Die Geschäftsentwicklung bei Carl Zeiss Meditec (DE0005313704) ist weitgehend unauffällig. Und soll auch im neuen Geschäftsjahr so bleiben. Was im Wesentlichen den Kursverlauf der Aktien erklärt, denn den Anlegern fehlt eine neue Equity-Story, die zu neuem Umsatzwachstum und einer Rückkehr zu den alten Margen führt. Die dringlichste Frage ist und bleibt aber, wo die Börse das neue Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage für die Aktien sieht, solange Carl Zeiss Meditec an seinem Comeback arbeitet.

 

Die Aktien sind heute noch ein Viertel so viel wert wie in der Spitze im September 2021. Im selben Zeitraum hat sich der Umsatz jedoch leicht gesteigert, was offenlegt, dass die Baisse bei Carl Zeiss Meditec nicht darin begründet ist, dass das Geschäftsmodell des Konzerns kaputt ist, sondern die Aktien kaputt sind. Oder anders gesagt: Die Carl Zeiss Meditec Aktien waren Ende 2021 so stark überbewertet, dass sie bis heute gebraucht haben, um sich zu normalisieren. Wobei die Bewertung auch heute keineswegs preiswert ist. Auf dem aktuellen Tiefpunkt im laufenden Jahr wird das Unternehmen immer noch mit mehr als dem Zweifachen des Jahresumsatzes bewertet, was weit entfernt von einem Schnäppchenniveau ist.

 

Carl Zeiss Meditec stagniert auf hohem Niveau

 

Reicht die neue Jahresprognose, um den Abverkauf an der Börse zu stoppen? Für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2023/24 hat man einen Umsatz von 2,07 Mrd. Euro nach 2,09 Mrd. Euro im Vorjahr vorgelegt. Die Profitabilität wurde deutlich belastet und zog das Konzernergebnis von 292 Mio. Euro auf 180,2 Mio. Euro bzw. von 3,25 Euro auf 2,01 Euro je Aktie herunter. Der Auslöser dafür liegt in dem Sprung der direkten Umsatzkosten, wobei hier einige einmalige Wertberichtigungen enthalten sind, die sich im neuen Geschäftsjahr nicht wiederholen werden. Aber durch die Übernahme der niederländischen DORC (Netzhautchirurgie) hat sich die Zahl der Mitarbeiter deutlich um rund 900 (+19 %) erhöht, was eine neue Belastung für die Profitabilität sein wird. Auch litt man zuletzt, wie so viele andere Unternehmen, unter einer anhaltenden Schwäche der Nachfrage im wichtigen chinesischen Markt.

 

 

Die neue Prognose für 2024 / 25 war alles, aber nicht hilfreich. Der Vorstand gab keinerlei positive Perspektive, sondern stimmte die Aktionäre darauf ein, dass man nur ein moderates Umsatzwachstum erwarten kann. Und darin sind bereits die positiven Konsolidierungseffekte von DORC enthalten. Was die Profitabilität angeht, so will man das Niveau des Vorjahres halten und die Kosten in der Zwischenzeit weiter senken. Die zur Auszahlung anstehende Dividende wird gekürzt werden. Und zwar deftig. Nach 1,10 Euro je Aktie im Vorjahr werden jetzt nur noch 0,60 Euro je Aktie (-45 %) vorgeschlagen. Was sich zum einen aus der gesunkenen Profitabilität und zum anderen aus dem Finanzierungsbedarf für die Übernahme von DORC ergibt, die zu einer Nettofinanzverschuldung von -327,4 Mio. Euro geführt hat nach einer Nettoliquidität von 863,8 Mio. Euro im vorherigen Geschäftsjahr.

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12.12.2024 - Mikey Fritz

 

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