Pfizer, Moderna, BioNTech – Pfizer enteilt der Konkurrenz und sorgt für Kursfantasien
Durchbruch bei Corona-Medikament sorgt bei Pfizer für Hoffnungen
Für Investoren von Pfizer war die letzte Handelswoche ein Auf und Ab. Das Unternehmen hat der Konkurrenz rund um BioNTech allerdings einiges voraus und ist damit ein vermeintlich konservativeres Investment.
Für Frust und Freude bei Investoren sorgte das US-Pharmaunternehmen Pfizer (US7170811035) in der vergangenen Handelswoche und doch gehört es auf Basis der Nachrichtenlage zu den absoluten Gewinnern der Woche.
Erst wurde die Aktie von Pfizer durch eine Reduzierung der Jahresprognose von Konkurrent Moderna (US60770K1079) mit in die Tiefe gerissen, später ließen die Fantasien durch die Verkündung der Studienergebnisse eines Medikaments von Pfizer gegen das Corona-Virus den Kurs wieder in die Höhe schnellen.
Wichtigstes Element ist für Pfizer die Tatsache, dass das Virus weiterhin nicht besiegt ist. Mit Beginn der kälteren Temperaturen in Europa steigen die Infektionszahlen wieder rasant an. Letzt Woche wurde mit 37.000 Neuinfektionen binnen eines Tages sogar ein neuer Rekordwert in Deutschland erreicht und das trotz des Impffortschrittes. Die Nachfrage nach den Impfstoffen bleibt also weiter hoch und kann durch die empfohlene Booster-Impfung auch konstant auf dem hohen Niveau gehalten werden.
Davon profitiert in erster Linie der erfolgreichste Impfstoff auf dem Markt mit dem Namen Comirnaty, der von BioNTech (US09075V1026) entwickelt wurde und zusammen mit Partner Pfizer produziert wird. Für 2021 wird der geschätzte Absatz auf 2,3 Milliarden Dosen geschätzt. Durch Produktionserweiterungen könnte dieser Wert allerdings noch etwas höher ausfallen. Für das Folgejahr 2022 sollen dann sogar 4 Milliarden Dosen des Vakzins abgesetzt werden.
Pfizer erwartet für dieses Jahr einen Umsatz von 36 Milliarden US-Dollar alleine durch das Vakzin. Damit heben die Amerikaner die Prognose um weitere 2,2 Milliarden US-Dollar an. Auch die Zahlen für das dritte Quartal 2021 konnten überzeugen. So lag der bereinigte Gewinn bei 1,34 Milliarden US-Dollar und damit 23 % über der Konsenserwartung der Analysten.
Zwar geht man intern davon aus, dass 2021 der Peek mit den Impfstoff erreicht ist, doch auch für das Jahr 2022 stellt Pfizer einen Umsatz von 29 Milliarden US-Dollar nur durch das Vakzin in Aussicht. Damit würde sich der Anteil am Gesamtumsatz zwar etwas reduzieren, doch liegt weiterhin über 35 %.
Am Freitag konnte Pfizer durch die Veröffentlichung von Studiendaten eines Medikaments auf sich machen. Die besagte Pille sollen Patienten nach der Infektion mit dem Corona-Virus einnehmen. Laut der Studienergebnisse kann die Pille schwere Krankheitsverläufe zu 90 % verhindern und stellt damit einen effektiven Schutz vor der Hospitalisierung dar. Investoren und Analysten zeigten sich von den Studienergebnissen begeistert und die Aktie ging mit einem Kursplus von 11,07 % aus dem Handel. Zeitgleich ließen die Meldungen die Aktien der weiteren Impfstoffhersteller erheblich einbrechen. BioNTech traf es mit einem Verlust von 20,77 % dabei am härtesten. Doch auch Konkurrent Moderna verlor 18,09 %. Damit halbiert sich der Aktienkurs von Moderna seit Mitte August.
Pfizer plant für das Jahr 2022 die Produktion von 80 Millionen Pillen. Dabei besteht eine Anwendung jeweils aus mehreren Einnahmen und wird voraussichtlich 700 US-Dollar kosten.
Hauptgeschäft gerät zunehmend in den Hintergrund
Das eigentliche Hauptgeschäft von Pfizer besteht aus der Entwicklung von Medikamenten. Doch dieses geriet durch die Popularität des Corona-Impfstoffes immer weiter in den Hintergrund. Der Umsatz des Kerngeschäfts kann dennoch durch ein stetiges Wachstum überzeugen. So nahm der Umsatz im dritten Quartal 2021 um 7 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu und das, obwohl Pfizer in dem Bereich zuletzt mit mehreren Rückschlägen zu kämpfen hatte. Unter anderem musste ein Anti-Raucher-Medikament wegen möglicher Nebenwirkungen vom Markt genommen werden.
Positiv ist allerdings, dass die Produkt-Pipeline prall gefüllt ist und auch durch die Übernahme des Spezialisten für Krebsmedikamenten Trillium Therapeutics stetig weiter ergänzt wird. In diesem Punkt unterscheidet sich Pfizer stark von der Konkurrenz. Zudem ist durch die Dividendenrendite von 3,5 % und eben der gefüllten Produkt-Pipeline das Risiko für Investoren geringer. Außerdem spricht das Momentum zurzeit stark für die Aktie.
07.11.2021 - Felix Eisenhauer
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08.11.2021 07:47:29 Uhr
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